Jetzt im Sommer ist es enorm wichtig, dass dein Kind genug trinkt. Insbesondere für Babies und kleine Kinder, die es oft vergessen oder die wenig trinken, ist es lebensnotwendig.
Hinweis: Meine Tipps hier sind für Eltern mit Babies und kleinen Kindern in der Beikost oder am Familientisch, nicht in der reinen Stillzeit. Babies unter 6 Monaten und noch vor der Beikost benötigen kein zusätzliches Wasser und stillen einfach mehr!
Warum ist Trinken so wichtig?
Unser Körper reguliert viele verschiedene Stoffwechselvorgänge. Einer davon ist die Regulation des Wasserhaushaltes.
Wichtig in diesem Vorgang ist, dass der Körper genügend Elektrolyten hat, damit die Verdauung richtig funktioniert, die Körpertemperatur und Sauerstofftransport im Körper richtig funktionieren. Deshalb ist Trinken enorm wichtig. Wer zu wenig trinkt, kann Kopfschmerzen bekommen, sich müde und schlapp fühlen. Wer konstant zu wenig trinkt, schädigt seine Organe und seinen Stoffwechsel. Gerade Eltern fragen sich nun aber oft, wie viel ein Kind trinken soll und sie haben das Gefühl, ihr Kind trinkt manchmal tagelang nichts. Dies ist aber in den meisten Fällen nicht so, denn gerade in der Beikost-Zeit nehmen Babies auch über das Essen (den Babybrei) Wasser auf oder sie werden noch weiter gestillt.
Hydrations-Tipps für Eltern
Manchmal ist es aber gar nicht so einfach, ein Kind zum Trinken zu bekommen. Ich kenne es von meinem älteren Sohn, der es oft einfach vergisst, gerade wenn er mit Freunden spielt oder an Kita-Tagen. Meine Aufgabe ist es dann, ihm immer wieder die Flasche hinzuhalten, oder nach dem Essen zu fragen, „hast du getrunken?“.
Die Kita-Tage sind am schlimmsten: da wird wohl weniger oft die Flasche angeboten und wenn ich die Kinder dann abhole, wollen sie nur noch trinken, trinken und natürlich auch essen. Anscheinend haben sie da nie Zeit, genug zu trinken und essen. Inzwischen gehe ich sie nie mehr ohne Trinkflasche und einige Cracker oder einer Banane abholen.
Soviel sollte ein Kind im Alter von 1-3 Jahren trinken
Hier einige Tipps, damit das Kind genug trinkt:
- Stelle schon zum Frühstück eine Flasche mit Wasser auf den Tisch
- Achte darauf, dass die Kinder die Flasche mögen und cool finden, dann trinken sie lieber. (Oder den Becher)
- Wasser oder ungesüsster Tee sind die beste Option als Durstlöscher (siehe Tipps weiter unten). Probier es mal mit dieser selbstgemachten Limonade.
- Auch Kräuter- und Früchtetee, mit Zitrone, Zitronenwasser etc. helfen.
- Biete dem Kind 1x pro Stunde die Flasche an, wenn es nicht sehr viel trinkt.
- Vergiss nie eine Flasche dabei zu haben, wenn du unterwegs bist. Wasser kann man an vielen Orten auffüllen!
- Gib deinen Kindern viel wasserhaltiges Obs wie z.B. Wassermelone, Äpfel, Honigmelonen, Nektarinen und Trauben zu essen.
- Auch Gemüse kann viel Flüssigkeit liefern: Tomaten und Gurken oder Salat gehören hier in die Hitliste. am Besten ist aber die Wassermelone.
- Vorbild sein und selber genug trinken!
Was soll das Kind trinken?
Hier gibt es wirklich nur eine richtige Antwort: Wasser ist das beste Getränk für Kinder. Und ohne Kohlensäure.
Wenn Kinder kein Wasser mögen, solltest du nicht auf Sirup und Zuckergetränke umsteigen, das ist enorm schlecht für die Gesundheit und die Zähne. Viel besser ist Infused Water (klick hier) oder eine Kinderlimonade (klick hier) oder einfach kalter Tee mit Zitronensaft. Auch möglich ist ein Schluck Apfelsaft mit Wasser aufzufüllen (Schorle). Aber Achtung: Kinder sollten keine Kohlensäure trinken, da ihr Magen es nicht verträgt. (Auch Erwachsene sollten es wenn möglich lassen, da viel Kohlensäure den Körper übersäuert).
Achtung: Milch ist kein Getränk, sondern ein Nahrungsmittel. Babies, die nur stillen, sollten einfach mehr stillen.
Kühle Smoothies (am besten selbergemacht) können eher viel Fruchtzucker enthalten, sind aber sicher eine Option – wenn in Massen konsumiert oder z.B. sogar als Alternative zu einem gezuckerten Eis.
Wie viel soll mein Kind trinken?
Ich möchte hier nicht sagen, es sollten 5 Becher Wasser pro Tag sein, sonst fühlst du dich vielleicht gestresst. Es gibt Richtlinien, die sprechen ab 1 Jahr von 500 bis 700 ml bis ins Alter von etwa 3. Einige gehen bis zu 1 Liter aus.
Eine gute Mengenangabe habe ich im Buch von Carmen Hercegfi gefunden, die sich stark mit der Kleinkinderernährung auseinandersetzt:
1-4 Jahre: ca. 3 bis 3.5 Gläser à 250 ml = 750-800 ml
4-10 Jahre: 4 Gläser à 250 ml = 1 Liter
10-15 Jahre: ca. 5 Gläser = 1 Liter 250 ml
Für einen Erwachsenen sollten es ja ca. 2-2.5 Liter pro Tag sein. Wichtig zu wissen ist: es gibt nicht eine allgemein gültige Regel, denn es kommt sehr darauf an, was das Kind isst, wie es schwitzt, sich bewegt. Isst ein Kind zum Frühstück Müesli, isst es dazwischen z.B. Wassermelone und am Mittag einen Brei – dann hat es schon ziemlich viel Flüssigkeit zu sich genommen und trinkt vielleicht nicht einen ganzen Becher pro Mahlzeit. Isst es jedoch eher BLW, eher trockene Lebensmittel wie Nudeln, Brot, Gemüse, dann ist der Bedarf an Wasser allenfalls höher. Wird es daneben noch gestillt, ist der Bedarf wieder kleiner etc. Bei älteren Kindern ab 2 oder 3, die viel rennen, steigt der Bedarf wieder. Ich finde aber, dass meine Söhne – wenn ich es ihnen anbiete – genau wissen, ob sie Flüssigkeit brauchen oder nicht.
Wichtig für die Kontrolle ist zudem: die Windeln sollten innerhalb von 24 h Stunden nass sein, etwa 5-6 Windeln mindestens sollten es sein (oder ca. 3-5 WC-Gänge). Dann weiss man, dass das Kind genug Flüssigkeit zu sich genommen hat.
Wenn das Kind aber nun im Hochsommer einen hochroten Kopf hat, wenn es ganz schwach wird und nicht mehr laufen mag, und wenn es ganz trockene Lippen hat, dann droht eine Dehydrierung und man sollte ihm sofort viel zu Trinken anbieten.
Weitere Informationen
Übrigens, welche Flaschen wir gut finden für unterwegs, liest du in diesem Beitrag.
