Empfehlungen zur Ernährung des Säuglings / Beikosteinführung im 1. Jahr (FAQ)

Hier findest du folgende Artikel:

 

Da du vielleicht einfach eine konkrete Frage hast, findest du hier ein kleines FAQ:

Falls du dich unsicher fühlst, Unterstützung beim Beikoststart benötigst oder die Vermutung auf eine Unverträglichkeit bei deinem Baby hast, melde dich gerne bei mir für das Familiencoaching an! Auch wenn du dein Baby vegetarisch oder vegan ernähren möchtest, kann ich dir wichtige Tipps mit auf den Weg geben: www.healthyhappyfamily.ch

 

Ab wann soll ich mit dem Babybrei / Beikost beginnen?

Die WHO empfiehlt, das Baby die ersten 6 Monate ausschliesslich zu stillen. Mit der Beikost sollte man somit im Alter von etwa 6 Monaten starten. Vor dem 5./6. Monat ist der Verdauungstrakt des Säuglings noch nicht bereit für feste Nahrung. Etwa um das Alter von 6 Monaten werden die Bedürfnisse des Säuglings aber oft nicht mehr genügend durch die Muttermilch gedeckt und das Interesse am Essen wird immer grösser. Natürlich kann und solltest du auch weiter stillen, das Eine ersetzt nicht das Andere. Stillen ist im ersten Jahr noch Hauptnahrungsmittel, einige Babies essen schneller mehr feste Kost, andere stillen lieber. Jedes Baby ist anders. Ein Interesse an der Nahrung sollte aber vorhanden sein, es gibt aber Babies, die erst im Alter von 7 oder 8 Monaten wirklich mit der Beikost starten, andere haben schon ab dem 5. Monat Interesse. Lies auch die Beikost-Reife-Zeichen. Spätestens im 8. Monat sollte man aber dem Baby feste Nahrung anbieten. Wer sich für Baby Led Weaning (babygeleitetes Abstillen – breifreie Beikost) entscheidet, startet tendentiell eher später.
Wichtig: daneben kann bis ins Alter von 2 oder länger weiter gestillt werden.

Wann ist das Baby bereit für die Beikost / Babybrei – Beikostreife-Zeichen:

Die Beikostreife wird generell mit diesen Kennzeichen beschrieben. Der Säugling ist reif für feste Nahrung, wenn er folgendes kann:

  • Das Baby kann mit Hilfe aufrecht auf dem Schoss sitzen und den Kopf selbstständig halten. Für BLW: das Baby kann gut sitzen mit nur wenig Unterstützung, der Kopf fällt nicht zur Seite. Am besten sitzt das Kind bei dir auf dem Schoss, nicht in einem Stuhl
  • Es drückt den Brei nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund (Zungenstossreflex ist verschwunden)
  • Es kann Dinge in die Finger nehmen und zum Mund führen (besonders für BLW wichtig) – Hand-Mund-Koordination
  • Das Kind kann sich am Boden auf den Rücken drehen oder zurück auf den Bauch.

Weitere zusätzliche Indizien, die aber alleine keine Zeichen sind:

  • Es interessiert sich dafür, was Eltern, Geschwister und andere Personen essen. – ist noch kein Beikostreife Zeichen alleine, denn viele Babies machen dies, obwohl sie noch nicht ganz bereit sind.
  • Es will das Essen in die Hand nehmen und kann es zum Mund führen.
  • Es macht Kaubewegungen und schmatzt.

 

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Wie gestalte ich die Beikost: mit Babybrei oder Baby Led Weaning?

Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Am besten liest du dich ins Thema ein und entscheidest zusammen mit deinem Partner, was euch besser zusagt, was in eurem Familienleben besser hinein passt. Oder wie auch euer Umfeld euch unterstützt (Kita, Grosseltern).

Bei BLW gibt man dem Baby keinen Brei, sondern es isst von Anfang an selbstbestimmt vom Familientisch mit. Dies hat diverse Vorteile, fördert das selbständige Essen, Kauen und Sättigungsgefühl (mehr als beim Babybrei) und man muss auch nicht extra kochen. Wie das geht, erzählen hier 2 Familien. Du kannst auch einen Mix machen, lass dein Baby bestimmen. Wichtig zu wissen:

  • Wenn ein Baby Brei ist, ist die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen besser gewährleistet. Gerade bei veganer und vegetarischer Ernährung also darauf achten, dass die Versorgung stimmt.
  • Wenn dein Baby BLW bekommt, wirst du länger und öfter stillen als wenn es Brei isst (meistens starten die Babies auch später mit der Beikost)

Übrigens, ich selber habe bei meinem zweiten Kind eine Mischung aus Brei und Fingerfood gemacht – klassisches BLW ist ausschliesslich feste Nahrung, ohne Brei.

Mein Baby will keinen Brei essen

Nicht alle Säuglinge entwickeln sich gleich, einige interessieren sich früher für Brei oder feste Nahrung. Wichtig ist, auf das Kind zu achten und sich nicht von aussen unter Druck zu setzen (auch wenn der Kinderarzt sagt, du solltest mit Beikost starten, informiere dich und verlasse dich auf deine Intuition). Entspanntes Essen und eine entspannte Einführung der Beikost ist der beste Weg für alle. Das Kind wird es bestimmt richtig machen und weiss, was es will oder was ihm gut tut, darauf sollte man vertrauen. Wenn es den Brei nicht schlucken kann, mit der Zunge rausschiebt oder eklig findet, wartet man einfach 1-2 Wochen und probiert es dann nochmals, dann war es einfach noch nicht bereit dazu. Im Zweifelsfalle – wenn das Kind nicht gut schlucken kann, frage deinen Kinderarzt.

Wichtig zu wissen: Es gibt auch Phasen, in denen ein Baby unter 6 Monaten nicht viel Milch trinkt oder die Brust verweigert, das muss aber nicht heissen, dass es bereit für die Beikost ist. Vielleicht zahnt es auch nur. Oder es gibt nach Einführung der Beikost wieder Phasen, wo es mehr an die Brust will. Auch das ist normal und gehört ins erste Lebensjahr. Wenn Kinder zahnen oder erkältet sind, essen sie weniger und wollen mehr trinken.

Hast du ein BLW Kind? Wenn dein Kind die Beikostreifezeichen erfüllt, aber keinen Brei möchte, könnte Baby Led Weaning die Lösung sein. Selbstbestimmtes Essen ohne Brei, Fingerfood sozusagen. Wichtig zu wissen: Babies, die mit Baby Led Weaning ernährt werden, werden länger gestillt und nehmen am Anfang weniger Nahrung auf als Breikinder. Jedes Baby ist anders. Achte bei BLW besonders auf eine gute Nährstoffversorgung (insbesondere Eisen, Proteine, Gemüse-Vielfalt).

Das Baby spuckt oder erbricht / isst keinen Brei

Wenn das Baby den Brei zum Beikoststart noch nicht schlucken mag, wenn es erbricht oder wenn es ihn rausspuckt, sollte man zuerst prüfen, ob es überhaupt reif ist für die Beikost (siehe oben Beikostreifezeichen). Dann kann man darauf achten, ob der Brei wirklich genug fein püriert war. Schiebt das Baby den Brei aus dem Mund, ist es noch nicht bereit. Da empfiehlt es sich, einige Tage oder Wochen zu warten, und es dann nochmals zu probieren, mache dir keinen Stress, oder sprich allenfalls mit deiner Stillberaterin. Vielleicht mag es auch einfach ein Gemüse nicht oder will selber essen (siehe Baby Led Weaning)! Oder es hat keinen Hunger – biete es also nach einigen Tagen wieder an, aber vielleicht zu einer anderen Zeit und sorge für Ruhe und dass du nicht gestresst bist.

Erst wenn das Baby sehr gut isst, kann man den Brei weniger fein pürieren, frühestens ab der zweiten/dritten Breimahlzeit. Einige Babies sind früher bereit als andere, man darf hier keinen Druck aufsetzen und sollte sich nicht stressen lassen. Falls du Unterstützung benötigst, ich berate dich gerne in meinem Ernährungscoaching für Familien.

Auf der anderen Seite kann es aber auch sein, dass dein Baby schon Fingerfood verlangt – oder du von Anfang an BLW, breifreie Beikost anbietest. Informiere dich hier separat.

Muss ich mich an den Ernährungsplan halten?

Nein, diese Pläne sind heute überholt, du musst nicht alles genau wie auf diesem Plan machen. Für einige ist er hingegen als Leitplanke ganz hilfreich. Du kannst z.B. auch die zweite Mahlzeit als Frühstücksbrei anbieten, ausserdem musst du kein Fleisch geben und kannst dein Kind vegetarisch ernähren, wenn du das möchtest. Heute kannst du also ganz individuell, so wie es euch passt, deiner Intuition folgend, die Beikost durchführen. Mein einziger Tipp: gehe es eher langsamer als zu schnell an und lasse dich nicht von zu vielen Meinungen verunsichern.

Holle Ernährungsplan
Holle Ernährungsplan

Vegetarische & vegane Ernährung des Babys:
Ab wann soll man Fleisch in den Babybrei mischen? Und was, wenn ich das Baby vegetarisch / vegan ernähren möchte?

Viele Ernährungspläne wollen bereits nach einem Monat Fleisch in den Brei mischen, damit die Eisenversorgung gewährleistet ist. Mehr zur vegetarischen Ernährung von Kindern gibt’s hier. Die Eisenversorgung ist tatsächlich sehr wichtig ab ca. 6 Monaten, weil die Muttermilch zu wenig Eisen liefert. Diese kann aber auch mit pflanzlichen Eisenquellen gedeckt werden.

Die wichtigsten Ersatzprodukte für Fleisch (eisen- und eiweisshaltig) sind:

  • Eigelb – Ei darf das Baby ab ca. 9 Monaten in Massen (1/4) und immer gut gekocht anbieten
  • Seidentofu in kleinen Mengen
  • Mandelmus, Sesammus – sofern keine Allergie bekannt ist
  • Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, rote Linsen (gut einlegen und kochen)
  • Fenchel, grünes Gemüse wie Brokkoli, Erbsen, Spinat, Grünkohl
  • Vollkorn-Hafer und Hirse(flocken)
  • Weitere eisenreiche Lebensmittel

Achte darauf, dass du eisenreiche Lebensmittel immer mit einer Vitamin C Quelle zusammen anbietest. Dies fördert die Aufnahme von Eisen im Körper.

 

Ab wann darf man Joghurt, Kuhmilch und Milchprodukte essen?

Unverarbeitete Kuhmilch (Vollmilch) als Getränk wird erst ab 12 Monaten empfohlen. Ab ca. 1 Jahr geht man davon aus, dass der Magen die Lebensmittel besser verdauen und verarbeiten kann. Vollmilch enthält sehr viel Eiweiss, das die Niere stark belasten kann. Dann sind auch Quark, Frischkäse und Hartkäse mit höherem Proteingehalt ok.

Die Empfehlung der Stillberaterinnen und Mütterberatungen ist, dass man ab dem ca. 7. /8 Monat wenig Vollmilch-Naturjoghurt in einen Früchtebrei beifügen darf. Einige warten bis zum 1. Lebensjahr, um keine Allergien zu fördern – dies sei aber auch überholt, sagen neuste Studien – es herrscht also Uneinigkeit. Wenn aber Verdacht auf Allergien vorhanden sind, empfehle ich zu warten. Besprich dies aber unbedingt mit dem Kinderarzt. Kleine Mengen an Bio Kuhmilch (1 dl) im Brei sowie Joghurt sind also ok. Du kannst aber auch hier auf pflanzliche Alternativen wie Kokosjoghurt, Sojajoghurt oder Haferjoghurt ausweichen.

Es lohnt sich anscheinend, die Einführung von Naturjoghurt und Kuhmilchprodukten dann zu machen, wenn noch gestillt wird (damit auch das Immunsystem allfällige Keime abfedern kann).

Mehr dazu hier.

(Diese Aussagen werden gestützt von den Empfehlung der La Leche League und des BLV)

Milch mit Wasser verdünnen? Mir wurde noch mit 12 Monaten geraten, die Milch zuerst mit Wasser zu verdünnen (1/2-2/3 Milch), um zu testen, ob mein Sohn sie verträgt. Das wurde früher oft geraten, heute eigentlich nicht mehr, sagt auch die La Leche League. Milch, mit ihrem Protein- u. Fettanteil, sollte als Nahrungsmittel gerechnet werden und nicht als Getränk.

Empfehlungen und meine eigenen Erfahrungen zur Verwendung von Pre-Milch, Kuhmilch und Laktoseintoleranz: siehe hier.

 

Ab wann isst mein Kind 1 volle Portion Brei?

Bei BLW-Kindern kann man das meist nicht beantworten, sie essen und stillen nach Bedarf. Bei Brei gibt es auch unterschiedliche Mengen, als Regel gilt aber: eine Mahlzeit gilt als volle Mahlzeit, wenn das Baby ca. 150 bis 180 ml Brei isst. Achtung: das Baby isst nicht jeden Tag gleich viel. Lass dich hier nicht beunruhigen. Und stille weiterhin, wenn dein Baby es verlangt.

 

Ab wann soll ich den Brei weniger pürieren?

Der nächste Schritt ist nach dem Beikoststart und einigen Wochen gut essen, weniger zu pürieren, mehr Fingerfood zu geben. Doch an rohes Obst und Gemüse muss ein Baby langsam gewöhnt werden, das Kauen muss erst noch gelernt werden. Gurken, weiche/gekochte Äpfel, Birnen, Maispops – das geht.

Biete wenn möglich lange weiche Sticks an, nichts mit Schale oder harten Teilen, an denen es sich verschlucken könnten.

Paprika, rohe Karotten (zu hart), Tomaten mit Schale – damit muss man langsam beginnen, da sie zu sauer sind oder eher schwer verdaulich oder zu hart.

Die Faustregel für stückigeren Brei ist: ab dem 8. Monat oder wenn das Baby schon gut isst, kann man auch weniger stark pürieren oder mal probieren, nur noch alles klein zu schneiden (sicher ab dem 10. Monat). Das Baby zeigt, ob es schon so gut kauen mag oder noch nicht. Auch hier ist nicht jedes Baby gleich weit. Es gibt Babies, die essen noch mit 12 Monaten gerne Brei und solche, die verweigern ihn völlig, weil sie nur noch Fingerfood und selber essen wollen.

Mehr über BLW hier.

kind isst waffel

Wie soll ich eine weitere, dritte Mahlzeit einführen, wenn ich z.B. noch viel stille?

Mamas, die nicht stillen, können gut nach Plan mit dem dritten Brei beginnen. Einigen stillenden Mamas mag es wie mir gehen: Mein Körper produzierte immer noch so viel Milch im 8. und 9. Monat, obwohl mein Sohn schon ganz gut Brei ass. Da konnte ich nicht plötzlich von Morgens bis Abends spät nicht mehr stillen. Die Abstände würden zu lange.

Meine Hebamme riet mir dazu, statt einem Nachmittagsbrei einen Znüni-Brei (Obstmus mit Banane) einzuführen und weiterhin am Nachmittag zu stillen.

Das klappte bald gut! Nur: in vielen Ernährungsplänen gibt es keine Vormittagsmahlzeit ausser Milch am Morgen. Da ich um 6h stillte, passte das nicht. Mein Sohn konnte ja  nicht von morgens 6h bis 12h nichts essen. Also gab ich ihm trotzdem etwas Apfelmus mit Banane, und stillte immer weniger so dass es ging, dass ich nur noch am Nachmittag oder dann Abend stillte. Meine Milchproduktion pendelte sich rasch ein.

Hier habe ich beschrieben, wie die Ernährung / Stillen bei mir im 8./9. Monat oder im 6./7. Monat aussah.)

Worauf man achten sollte, damit das Kind von Anfang an gesund ernährt wird, habe ich in diesem Artikel geschrieben.

 

Wie viel soll das Baby essen?

Gemäss Remo Largo gibt es grosse Unterschiede, und man darf sich hier als Eltern keinen Stress machen. Es gibt Babies, die essen viel, und Babies, die wenig essen. Es kann auch täglich unterschiedlich sein. Nicht alle Kinder verwerten das Essen auch gleich. Einige essen gerne 3 grosse Mahlzeiten, andere lieber 5 kleinere. als 1 Portion gilt ca. 150-180 g. aber Achtung: nicht jedes Baby isst gleich viel.

Das BLV empfiehlt diesen Rahmen als Anhaltspunkt:

  • -7. Monat: Einführung Beikost, 1 Mahlzeit täglich – Menge kann von ganz wenig bis 150 g variieren.
  • bis 8 Monate: 2-3x Beikost täglich
  • 9-11 Monate: 3-4x Beikost täglich (3 Mahlzeiten, 1-2 Zwischenmahlzeiten)
  • 12-24 Monate: 3-4 Mahlzeiten und falls vom Kind gewünscht 1-2 Zwischenmahlzeiten (Früchte, Brot, Gemüsesticks)

Wichtig ist auch hier: man muss diese Mahlzeiten nicht ersetzen sondern kann weiterstillen, wenn Mama und Baby wollen! Grundsätzlich ist es wichtiger, so lange wie möglich zu stillen, als so schnell wie möglich alle Mahlzeiten mit Beikost zu ersetzen (siehe weiter unten „Warum ist stillen das Beste für das Baby“).

 

Was soll das Baby trinken (wenn nicht Muttermilch)?

Ab Beikoststart (ca. ab 6 Monaten) kann man beginnen, Wasser zu geben, muss aber nicht. Schlussendlich ist stillen das Beste für das Baby und solange es nur eine Breimahlzeit isst, bekommt es genug Flüssigkeit durch die Muttermilch. Die Windeln sollten aber nass sein und nicht trocken!

Das Wasser muss übrigens nicht abgekocht werden.

Alle anderen Still- oder Flaschenmahlzeiten benötigen keine weiteren Getränke. Hier einige Gedanken dazu. Solange ein Baby weiter gestillt wird, wird es genügend mit Flüssigkeit versorgt. Spätestens wenn 3 Mahlzeiten ersetzt wurden, sollte man aber zusätzlich Wasser anbieten, oder wenn es viel trockene Cracker isst. Bedenke aber auch: Gerade Brei, wässriges Obst und Gemüse, selbstgemachte Smoothies enthalten ebenfalls Flüssigkeit.

 

Warum sollte das Kind bis ca. 1 Jahr kein Salz, Knoblauch oder Zwiebeln essen?

Die Verdauung des Babys muss sich erst an all die neuen Lebensmittel gewöhnen. Oft hört man: ab 1 Jahr darf das Kind alles ausser Nüsse (dies wegen der Verschluckungsgefahr) essen. Beim Salz, Knoblauch und Zwiebeln und auch scharfem Essen  (Pfeffer, Chili, Curry) handelt es sich um Gewürze, an die sich die Geschmacksnerven und der Verdauungstrakt erst gewöhnen müssen. Wenn das Baby gut isst und interessiert ist, darf es mit 9, 10 Monaten sicher auch ein Gericht mit Knoblauch, Zwiebeln oder mildes Curry probieren – je vielseitiger um so besser – Salz sollte man aber noch bis zu 1 Jahr meiden. Schlussendlich gilt auch: esst das, was die Familie oft isst.

Warum ist Stillen das Beste für das Kind?

Wie oben beschrieben empfiehlt die WHO, die ersten 6 Monate ausschliesslich zu stillen, danach sicher bis 2 Jährig. Muttermilch ist gesund, praktisch und jederzeit und überall in der richtigen Temperatur und Zusammensetzung verfügbar. Die Muttermilch ändert sich und passt sich den Bedürfnissen des Säuglings von alleine an – innerhalb einer Stillmahlzeit (Vorder- und Hintermilch) und ebenfalls mit dem wachsenden Kind. Sie besteht zu 88 Prozent aus Wasser, daneben enthalt sie Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe, Vitamine und Eisen. Die Muttermilch versorgt das Kind mit Immun- und Abwehrstoffen der Mutter und schützt es so vor Krankheiten. Das Kolostrum (die Muttermilch in den ersten Tagen nach der Geburt) enthält mehr Abwehrstoffe und ist deshalb besonders wichtig.

Stillen fordert die innige Beziehung zwischen Mutter und Kind und bedeutet für das Kind Zuwendung, Nahe und Warme. Stillen begünstigt die optimale Entwicklung der Gesichts- und der Mund-Muskulatur sowie des Kiefers.
Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko, übergewichtig zu werden. Stillen vermindert zudem das Risiko für Kreislaufkrankheiten und Bluthochdruck. Stillen bietet auch Vorteile für die Mutter: Die Stillhormone fordern die Ruckbildung der Gebärmutter, wodurch die Blutungsgefahr nach der Geburt reduziert wird. Stillen verzögert meist das Eintreten der Regelblutung. Ausserdem senkt Stillen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Nicht zuletzt entlastet Stillen auch das Portemonnaie und die Umwelt. (Quelle: Stillförderung Schweiz)

 

Welche Lebensmittel sind im ersten Jahr nicht erlaubt?

Es sind im ersten Jahr fast alle Lebensmittel erlaubt, ausser:

  • Nüsse als Ganzes – Verschluckungsgefahr
  • Runde Dinge wie ganze Trauben, ganzer Mais, ganze Blaubeeren, etc.
  • Salz
  • Alkohol, Kaffe, unverdünnte Fruchtsäfte
  • Rohen Fisch, Fleisch, rohes Getreide
  • Rohmilchprodukte
  • Rohe oder weiche 3 Minuten Eier
  • Zucker
  • Süssungsmittel wie Stevia, Xylit
  • Honig (Gefahr von Botulismus, Rohprodukt), sogar bis ins 2. Lebensjahr
  • Achtung auch mit Amaranth, Quinoa, Buchweizen (sie enthalten Gerbstoffe und können die Darmschleimhaut reizen)
  • Achtung bei scharfen Gewürzen
  • Achtung bei Blattsalaten – Kinder können sie noch nicht kauen.

Nicht empfohlen sind zudem:

  • Viele verarbeitete Produkte
  • Wurst
  • Chicken Nuggets
  • Light-Produkte
  • Fast Food

Bei diesen Lebensmitteln ist Vorsicht geboten:

  • Scharfe Gewürze: können schlecht vertragen werden.
  • Zwiebeln, Knoblauch: können (vor allem roh) Verdauungsprobleme auslösen und ab dem 8. Monat in kleinen Mengen probiert werden. Es ist auch abhängig davon, wie die Familie isst.
  • Mit Peperoni, Tomaten und rohem Gemüse vorsichtig vorgehen. Am besten das Kind probieren lassen, ob es dies verträgt (dies ist etwa ab dem 8./9. Monat der Fall).
  • Amaranth, Quinoa, Buchweizen

 

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