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Mama im Job-Bewerbungsprozess – meine Liste der amüsantesten Absagen

Die letzten Monate war ich als arbeitende Mama auf Jobsuche. Nicht einfach, kann ich euch sagen! Meine Auswahl an Absagen lässt mich im Nachhinein aber Schmunzeln 🙂 Dies aber nur, weil ich inzwischen eine neue Stelle gefunden habe. Und weil es ja eigentlich nicht zum Lachen ist, sondern Tatsache. Und trotzdem….

Das Fazit zuerst

Ich wurde oft nicht eingeladen. Doch insgesamt hatte ich doch um die 10 Gespräche, eigentlich eine positive Bilanz. Und jedes Mal ein grosser Aufwand, neben der Arbeit noch die Betreuung sicherzustellen (ausserordentlich) sowie sich professionell auf die Gespräche vorzubereiten. Was dann aber teilweise kam, war eine echte Herausforderung: Ich wurde an Vorstellungsgesprächen mehrmals gefragt, wann das zweite Kind ansteht. Oder wie die Betreuung sichergestellt ist. Und ob ich in zwei Jahren um 20% erhöhen würde, auf 80%. Und ob der Arbeitsweg nicht zu lange sei. Und ob ich mit einem Jahreslohn auf Niveau KV (ich mit Hochschulstudium) denn einverstanden wäre, es ist ja Teilzeit…und und und …..Alles Fragen, die man nicht fragen dürfte oder die fehl am Platz sind. Wenn ihr mich schon einladet, dann wisst ihr ja (sofern ihr meinen Lebenslauf aufmerksam durchgelesen habt), wie mein Leben aussieht!

Ich bin mir bewusst, Teilzeitarbeit ist schwierieger zu handhaben und es braucht mehr Organisation. Doch in welcher Welt leben wir? Da spricht man von Geburtenrückgang und möchte die Zukunft sichern, also, macht mehr für die arbeitenden Mamas und Teilzeit Papas, die auch für ihre Kinder da sein wollen. Und verbessert gleichzeitig das Betreuungsangebot und die Möglichkeiten. Da bin ich dann schon kurz neidisch auf Deutschland mit der #Elternzeit oder auf #Skandinavien.

Von den verschiedenen Absagen, die ich erhalten habe, möchte ich euch einige nicht vorenthalten.

Der Standard: „Wir haben zahlreiche gute Bewerbungen erhalten, die Auswahl war nicht leicht. Uns liegen andere Dossiers vor, die dem Stellenprofil noch besser entsprechen. Wir bedauern, Ihnen keinen positiven Bescheid geben zu können. Aus Datenschutzgründen müssen wir Ihr Dossier löschen.“

Doch es geht auch etwas individueller und teilweise amüsanter, mein Favorit an erster Stelle ist:

Nr. 1:

„… Jedoch müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir Sie aufgrund der zahlreichen Bewerbungen nicht in die engere Wahl nehmen konnten. Möglicherweise ist es ein Fehler, Sie nicht persönlich kennengelernt zu haben. Vielleicht hätten Sie uns im persönlichen Gespräch begeistern können? Aber es ist uns einfach nicht möglich, mit allen Kandidaten in dieser intensiven Form in Kontakt zu treten. Aufgrund der Bewerbungsunterlagen – und diese stellen nun mal das erste Vorauswahlinstrument bei uns dar – haben uns andere Bewerber mehr von der Passgenauigkeit ihrer Qualifikation in Bezug zu dem Stellenprofil überzeugen können.“
Schön, dass Sie Ihren Fehler einsehen!

Nr.2:

„Wir haben die verschiedenen Kandidaten besprochen und uns entschieden, dass wir den Bewerbungsprozess mit mehr Sales/Marketing-orientierten Personen, welche bereits Erfahrung in unserem Gebiet haben, weiterverfolgen. Wir werden Ihre Bewerbung daher zurzeit nicht weiterverfolgen. Falls sich in Zukunft eine Möglichkeit ergibt, wo die Kommunikation eine noch grössere Rolle spielt, werden wir gerne wieder auf Sie zukommen.“ 
Schön dass Sie erst jetzt merken, wen Sie suchen und danke, ich bin ja in 2 Jahren immer noch auf Jobsuche!

Nr. 3:

 „Wir haben in Form einer Vorselektion einen engeren Kreis von Bewerbern bestimmt, die aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeiten und den ausgewiesenen Berufserfahrungen die besten Voraussetzungen mitbringen. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir Sie in der engeren Wahl nicht berücksichtigen konnten. Lassen Sie sich durch diese Absage nicht entmutigen. Vielleicht haben wir für Sie zu einem späteren Zeitpunkt eine andere Stelle frei, die mit Ihren Qualifikationen übereinstimmt.“

Sie müssen kein Mitleid haben! Nach der 20. Absage ist Ihre eine unter vielen, klar mache ich weiter!

 

Nr. 4:

 „Wir haben Ihre Unterlagen sorgfältig geprüft. Ihre Qualifikationen sind beeindruckend, passen aber nicht hundertprozentig zu unserem Anforderungsprofil. Deshalb können wir Ihnen derzeit leider keine Stelle anbieten, die Ihnen optimale Entwicklungsmöglichkeiten bietet.“
das ist nett, dass Sie mich ohne ein Gespräch so gut kennen!

 

Nr. 5:

Nach Studium Ihres interessanten Dossiers müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir keine Möglichkeit einer Stellenvermittlung sehen. Es ist auch für uns eine schwierige Lage und die Kunden sind äusserst heikel mit den Profilen. Müssen zu 100% passen, sonst haben wir keine Chance. Freundliche Grüsse und ich wünsche Ihnen trotzdem noch einen schönen Tag!“
Sie müssen kein Mitleid haben!

 

Ich kann euch versichern, es ist nicht einfach, und doch bereue ich es nicht, bin wieder um viele Erfahrungen reicher. Ach ja, und ich habe inzwischen einen Job gefunden. Einer, auf den ich mich echt freue!

 

 

 

 

 

 

 

4 Comments

  1. Auch hier zurzeit arbeitssuchende Mama zweier kita- und schulpflichtiger Kinder auf Jobsuche nach Kündigung in der Probezeit…. Also, ich möchte abschließend behaupten, der Fachkräftemangel ist eher eine Urban Legend, wenn die Passung exakt 100 % sein soll und die AG einfach zu bequem sind, selbst Kompromisse einzugehen und bei einer 85%-Passung einfach z.B. eine Einarbeitung in neue Bereiche anbieten. Ich dachte ja nie, dass es etwas Schwurbeligeres gibt als die Aussagen von Verschwörungstheoretikern, aber Bewerbungsabsagen toppen diesen Score :D. Ja, ihr dürft mir schon ehrlich sagen, was euch gefehlt oder nicht „gefallen“ hat. Ja, selbst wenn es nur die Nachfrage nach Teilzeit, Homeoffice. mein Outfit, meine breiten Oberschenkel, der Stimmklang oder die Tatsache ist, dass ich eben Kinder habe und keine/kaum Überstunden machen kann. Ich kann damit umgehen, ehrlich, aber kriegt den Mund auf und seid nicht so feige!

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