Kochen für wählerische Kinder

Kochen für wählerische Kinder ist oft eine Herausforderung und viele Eltern sind frustriert, wenn die Kinder nicht mehr probieren und sehr wählerisch werden. Es hilft dann immer, einen Schritt zurück zu machen und die Situation zu analysieren – und dann zu beginnen, den ganzen Druck vom Tisch zu nehmen und neue Strategien auszuprobieren. Hier sind meine besten Tipps zusammengefasst:

 

Warum werden Kinder wählerisch?

Vielleicht ganz kurz zum Verständnis: warum werden Kinder wählerisch? Während der Autonomiephase im Alter zwischen ca. 2 und 5 Jahren ist es völlig normal, das Kinder wählerisch beim Essen sind. Die Abneigung gegenüber neuen Lebensmitteln – auch als Neophobie bekannt – ist eine evolutionäre Schutzfunktion, die kleine Kinder davon abhält, potenziell gefährliche Lebensmittel zu probieren, also grüne Punkte, grüne Farbe, sehr starke Farben oder herbe Geschmacksrichtungen werden dann abgelehnt. Auf der anderen Seite ist es eine Zeit, wo das Kind neugierig ist und viel Neues kennen lernt. Oft wird auch an Grenzen gegangen, mit den Eltern gestritten, man hat Diskussionen – und diese auch öfter mal am Esstisch – es geht dann also gar nicht ums Essen sondern eigentlich um etwas anderes. Das zu verstehen, hilft.

 

Welche Fehler machen Eltern oft?

Ich habe schon etlichen Familien geholfen, aus dem Teufelskreis von Frust und Stress heraus zu kommen. Und diese Fehler (lies auch hier) sehe ich sehr oft (es ist kein Vorwurf, man schlittert manchmal einfach in solche Muster hinein, gerade wenn der Stress sehr stark ist, oder wenn man Stress vermeiden will – doch leider hilft es auf Dauer nicht):

  • immer Extra kochen
  • kein Gemüse mehr anbieten
  • ungesunde Snacks oder zu viel Zucker
  • keine Struktur
  • zu viel Bildschirmzeit
  • nur noch für die Kinder kochen, nie was Neues ausprobieren
  • Druck zum Probieren, aufessen etc.
  • Nachtisch an Gemüse-Aufessen knüpfen

 

Wie kann ich mein Kind fürs Gemüse begeistern?

Wenn du für eine positive Esstischsituation sorgst, dein Kind miteinbeziehst und keinen Druck mehr am Tisch hast, dann kann das Kind wieder offener werden.

Gerade in der Autonomiephase hilft es, deinem Kind Autonomie zu geben in einem festgelegten Rahmen. Gib deinem Kind eine gesunde Auswahl – auch an verschiedenem Gemüse – lasse es dann aber selber entscheiden, was davon es isst.

Versuche es mit verschiedenen Zubereitungsarten. Für viele Kinder helfen Dips, oder in Butter geschwenktes Gemüse, oder gebratenes Gemüse – oder auch paniertes Gemüse (siehe hier Blumenkohlnuggets).

Sprich mit deinem Kind über die Lebensmittel und das Gemüse, woher kommt es, wie wächst es, warum ist es wichtig.

Biete Gemüse JEDEN Tag an.

Vielleicht hilft auch mein Regenbogen, um dein Kind für mehr Farben zu begeistern:

Hier kommst du zum Regenbogen in meinem Shop

 

Wie kannst du mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise dein Kind neugieriger machen am Esstisch?

  • Genug Schlaf
  • Tagsüber draussen sein, z.B. durch Spiel, Sport oder Aktivitäten
  • Sich ausgewogen ernähren – immer alle Makronährstoffe auf dem Tisch
  • gesunde Snacks (Klick hier für Ideen)
  • Begrenzung der Bildschirmzeit
  • sorge für eine positive Esstisch-Situation
  • Menüplanung – am besten mit deinem Kind

 

Wichtigste Tipps für kleine Gemüsemuffel

Diese Basic Tipps habe ich auch schon in verschiedenen Artikeln erwähnt. Hier als Zusammenfassung.

  • Starte mit einem gesunden, ausgewogenen Frühstück
  • Vorbild sein
  • Vielfalt auf dem Teller: Biete eine ausgewogene Ernährung an. Gemüse sollte jeden Tag auf dem Speiseplan stehen, ebenso Obst – dafür wenig Süßigkeiten.
  • Setze den Fokus auf komplexe Kohlenhydrate, gute Proteine (eher pflanzlich) und gute Fette und Öle.
  • Biete genug Getränke an, am besten Wasser oder ungesüssten Tee
  • Gesunde, ausgewogene Snacks – und kein Snacking den Tag durch
  • Reduziere zugesetzten Haushaltszucker – mache Süssigkeiten lieber selber
  • Verbiete nichts, alles hat Platz, jedoch die Menge machts aus (Bsp. eine Süßigkeit pro Tag ist ok, mehr aber nicht)
  • keinen Druck am Esstisch und keinen Zwang
  • Kein „Du darfst Schokolade, wenn du das Gemüse isst“

 

Richtige Kommunikation am Tisch

Die Kommunikation am Esstisch ist sooo wichtig, das sehe ich immer wieder in meinen Coachings. Oft führt es zu einer negativen Spirale, so dass dann nur noch Stress und Drama am Tisch sind. Sprich nicht von gesunden und ungesunden Lebensmitteln, sondern erklär deinem Kind, was ihm gut tut:

Hier sind ein paar Beispiele:

„Mein Körper ist stark, wenn ich diesen Brokkoli esse.“
„Ich esse diese Karotte, damit ich meinem Körper Nährstoffe gebe, die er braucht, z.B. um gegen Viren zu kämpfen.“
„Mein Körper hat heute Abend keine Lust, dieses Essen zu essen, ich bin nicht so hungrig. Du darfst das auch und musst nicht essen.“
„Schauen wir mal, ob diese Karotte richtig knackig ist?“

Sprich auch nicht über Gewicht/Gewichtsabnahme oder Diäten, und sprich nicht schlecht über Lebensmittel. Es ist auch nicht förderlich, wenn du über „gesund“ und „ungesund“ sprichst – damit gewichtest du die Lebensmittel in gut und schlecht. Es gibt aber keine schlechten Lebensmittel, es ist nur die Menge, die es ausmacht. Zucker braucht man halt nur in kleiner Menge, Obst und Gemüse und Getränke viel mehr.

 

Als Familie Veränderungen angehen

Eine Änderung am Esstisch, geänderte Routinen einzuführen: das benötigt Zeit und das Mitmachen aller Familienmitglieder. Nimm dein Kind ins Boot und hole es ab, sprich mit ihm über die Änderungen und warum ihr sie macht, und mit welchem Ziel. Sprecht über Routinen und wo das Kind mithelfen kann, z.B. beim Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken.  Erkläre, warum es keine Süß Getränke mehr gibt. Was immer hilft, sind Tischregeln.

Esst zusammen als Familie, kein Kind sollte alleine am Tisch sitzen.

 

Weitere hilfreiche Artikel:

 

Wann sollte ich Hilfe bei einem Experten holen?

Wenn der Stress schon enorm stark ist, ihr wirklich viele Diskussionen oder Drama habt und du nicht mehr weiter weißt. Oder wenn du denkst, du hast schon alles probiert, dann ist es Zeit, externe Unterstützung zu holen. Schon nur die Aussensicht kann helfen, dass ihr den Teufelskreis unterbrecht.

Melde dich also jederzeit für ein kostenloses Kennenlerngespräch bei mir, dann schaue ich mir eure Situation an und gebe dir eine Einschätzung, was euch weiterhilft.

Hier Gespräch buchen

 

Du kannst hier gerne nachlesen, was andere Familien über mein Coaching sagen: Klick hier

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*