Gesunde Ernährung in Babys erstem Lebensjahr

Wie man das Baby im ersten Jahr ernähren soll ist eine grosse Wissenschaft, schnell sind frischgebackene Mütter (und Väter) aber überfordert mit den vielen Informationen. Überall liest man etwas anderes, wann und wie man mit der Beikost beginnen soll, was man vielleicht füttern darf und was nicht. Ich kenne diese Fragen, besonders als ich mich noch entschied, meinen ersten Sohn vegetarisch zu ernähren. Zu viele Unsicherheiten waren da. Ich habe damals diverse Ernährungspläne studiert, eine Ernährungsberater-Ausbildung gemacht, Remo Largo gelesen, Stillberaterinnen und offizielle Stellen konsultiert und inzwischen auch Ausbildungen zur Kinderernährung absolviert – und hier für dich die Fakten zusammengefasst. *

Du findest in diesem Artikel:

  • Was ist eine gesunde Baby-Ernährung?
  • Wann solltest du mit der Beikost beginnen?
  • Babybrei oder Baby Led Weaning?
  • Wie sieht ein möglicher Babybrei Fahrplan aus (Abfolge der verschiedenen Mahlzeiten, als Leitlinie, kein Muss)? Fokus ist die vegetarisch-vegane Ernährung

Falls du dich unsicher fühlst, Unterstützung beim Beikoststart benötigst oder die Vermutung auf eine Unverträglichkeit bei deinem Baby hast, melde dich gerne bei mir für das Familiencoaching an! Auch wenn du dein Baby vegetarisch oder vegan ernähren möchtest, kann ich dir wichtige Tipps mit auf den Weg geben: www.healthyhappyfamily.ch

 

WEITERE NÜTZLICHE ARTIKEL UND INFORMATIONEN

Empfehlungen zur Ernährung des Säuglings / Beikosteinführung im 1. Jahr (FAQ)

Vegane Ernährung & Beikost im 1. Jahr

Vegetarische Beikost im 1. Jahr

 

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Gesunde Babyernährung im ersten Jahr – die besten Tipps

Egal wie du dein Kind ernährst oder wann du startest, achte immer auf folgende goldene Regel:

  • biete deinem Kind Lebensmittel so vielfältig wie möglich an
  • biete keine verarbeiteten Produkte an – koche frisch und farbig
  • biete alle Farben an, bei Gemüse und Obst
  • setze auf Vollkornprodukte und kein Weissmehl
  • lass dein Kind entscheiden, wie viel es isst – und was!
  • verzichte auf zugesetzten Zucker und Süssgetränke
  • koche vielseitig – so förderst du das Interesse und die Neugier

Gesunde Kinderernährung – lies hier weiter

 

Weitere Artikel 

Gesunde Kindersnacks

Beikost Tipps und Essen mit dem Löffel

Babybrei-Rezepte

 

Wann beginnt die Beikost?

Wann soll man mit der Beikost beginnen? Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO soll man 6 Monate ausschliesslich stillen. Die Stillförderung schreibt dazu:

„Muttermilch ist gesund, praktisch und jederzeit und überall in der richtigen Temperatur und Zusammensetzung verfügbar. Die Muttermilch ändert sich und passt sich den Bedürfnissen des Säuglings von alleine an – innerhalb einer Stillmahlzeit (Vorder- und Hintermilch) und ebenfalls mit dem wachsenden Kind. Sie besteht zu 88 Prozent aus Wasser, daneben enthält sie Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe, Vitamine und Eisen. Die Muttermilch versorgt das Kind mit wichtigen Immun- und Abwehrstoffen der Mutter und schützt es so vor Krankheiten. Das Kolostrum (die Muttermilch in den ersten Tagen nach der Geburt) enthält mehr Abwehrstoffe und ist deshalb besonders wichtig.“

Mit ca. 6 Monaten ist der Verdauungsapparat des Babies ausgereift und etwa in diesem Alter interessieren sich die meisten Babies auch für Beikost, daneben kann man aber bis zum Alter von 2 (oder auch länger) weiter stillen, da die Muttermilch das Beste für das Kind ist. Da jedes Kind individuell und anders ist, sollte man neben der offiziellen Empfehlung das Kind gut beobachten und darauf achten, dass es für Mama und Baby stimmt, wann man mit Beikost (Brei oder BLW) startet.

Achte auf die Beikostreife-Zeichen bevor du starten möchtest, egal ob Druck von aussen besteht oder nicht.

Wenn ein Baby nicht bereit ist, sollte man einfach einige Tage oder Wochen warten und keinen Stress haben (das merkt sonst auch das Baby). Niemand erwartet, dass ein Baby mit genau 6 Monaten schon viel Brei oder feste Nahrung isst! Man kann auch erst mit 7 Monaten starten, spätestens mit ca. 8 Monaten jedoch sollte das Kind Interesse zeigen und ist es notwendig, mit festerer Nahrung zu starten, schon nur um einem Eisenmangel vorzubeugen. Das heisst aber nicht, dass es ab da schon sehr viel feste Kost essen muss. Du kannst daneben weiter stillen.

 

Ist ein Breifahrplan / Beikostplan notwendig?

Eigentlich sind die Beikostpläne heute überholt. Ganz einfach: es braucht sie nicht, sie sind nicht mehr zeitgemäss.

Die meisten Ernährungspläne beschreiben den Start ab dem Alter von 4-6 Monaten mit einem Mittags-Babybrei. Diese Pläne sind zwar gut als Anhaltspunkt, ich empfehle dir aber, dich nicht nur daran zu halten sondern die Beikost so einzuführen, dass es zur Familie und zu eurem Alltag passt. Du musst die verschiedenen Mahlzeiten auch nicht nach diesem Plan einführen, sondern kannst eine andere Reihenfolge machen. Ausserdem ist aus meiner Sicht der Start im Alter von 4 Monaten zu früh. Dies ist eigentlich nur zur Allergieprävention empfohlen und unter der Voraussetzung, dass dein Kind die Reifezeichen zeigt. Ein Nachteil ist zudem, dass die Anfangsbreie relativ energiearm sind, z.B. mit nur Karottenbrei, und gerade Karotte kann zu Verstopfung führen.

Wer sich von Anfang an für BLW – Baby Led Weaning (eine vom Baby geführte Entwöhnung von der Muttermilch) entscheidet (breifrei-Methode), wird tendenziell etwas später (7. oder 8. Monat) mit Beikost beginnen und mehr stillen, was auch völlig normal ist, denn die Muttermilch sollte im ersten Jahr weiterhin die Hauptnahrungsquelle bleiben und nicht sofort ersetzt werden. Dabei überlässt man dem Kind, und es isst nach seinen Bedürfnissen von Anfang an vom Familientisch mit, lernt so unterschiedliche Geschmäcker und Konsistenzen kennen. Es gibt dabei keinen festen Plan oder vorgeschriebene Mengen.

Der empfohlene öffentliche Ernährungsplan in der Schweiz wird vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (wird auch von der Stillförderung empfohlen) herausgegeben. In Deutschland wird dieser Plan hier vom Bundeszentrum für Ernährung empfohlen, welcher auf Informationen des Forschungsinstitutes für Kinderernährung basiert.

 

Baby Led Weaning oder Babybrei?

Wer keinen Babybrei geben möchte und breifreie Beikost plant (oder wenn das Baby keinen Brei nimmt, sondern lieber selber bestimmen will), kann als Alternative BLW (Baby Led Weaning) anwenden. Hier findest du die nötigen Infos. Bei BLW gibt man dem Baby keinen Brei, sondern es isst von Anfang an selbstbestimmt vom Familientisch mit. Dies hat diverse Vorteile, fördert das selbständige Essen, Kauen und Sättigungsgefühl (mehr als beim Babybrei) und man muss auch nicht extra kochen. Wie das geht, erzählen hier 2 Familien. Du kannst auch einen Mix machen, lass dein Baby bestimmen. Wichtig zu wissen:

  • Wenn ein Baby Brei ist, ist die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen besser gewährleistet. Gerade bei veganer und vegetarischer Ernährung also darauf achten, dass die Versorgung stimmt, insbesondere die Eisenversorgung.
  • Wenn dein Baby BLW bekommt, wirst du länger und öfter stillen als wenn es Brei isst (meistens starten die Babies auch später mit der Beikost), dafür lernt es selbstbestimmt zu essen und entwickelt ein besseres Hunger-Sättigungsgefühl. Ausserdem musst du nicht extra kochen.

Übrigens, ich selber habe bei meinem zweiten Kind eine Mischung aus Brei und Fingerfood gemacht – klassisches BLW ist hingegen ausschliesslich feste Nahrung, ohne Brei.

Wenn du hier die ganze Sicherheit möchtest, habe ich als Angebot von Breifreibaby einen Online Kurs, den ich dir empfehlen kann. Mit dem Code broccoli40 gibt es 40 EUR Rabatt. Klick hier

 

Beikost-Start – ab 6 Monaten (vegetarisch/vegan): wenn du dich für Babybrei entscheidest

Wenn du dich für Brei entscheidest gibt es hier einen ungefähren Fahrplan für dich, der auf den meisten Ernährungsplänen basiert, aber der kein Muss ist. Mir ist es wichtig, dass du ihn als Anhaltspunkt nimmst, als Leitlinie, aber dich nicht rigide daran halten musst:

Viele Eltern mögen eine Leitplanke, eine Richtlinie, wie sie die Beikost starten sollen, es gibt ihnen mehr Sicherheit. Dafür habe ich hier die wichtigsten Schritte aufgeführt. Wichtig ist mir dabei, dass du immer auch auf dein Gefühl und dein Baby hörst und dass du nicht genau an die Zeitangaben halten musst. Wenn dein Baby also länger benötigt, bis eine zweite Mahlzeit in Frage kommt, dann ist das völlig ok.

Der erste Babybrei / Beikost ab dem Alter von ca. 6 Monaten (7.-9. Monat) – vegetarisch / vegan

Man sollte frühestens ab dem Alter von 6 Monaten (Start 7. Monat) mit der Beikost beginnen, meiner Meinung nach lieber etwas später als zu früh. Hier steht mehr dazu. Wichtig ist, das Baby entscheiden zu lassen.

Etwa wenn es 6 Monate ist, kann man ihm feste Nahrung anbieten, weil der Magen dazu bereit ist und genug Magensäure produziert wird. Diese ist wichtig, damit der Körper sich gegen die neuen Bakterien und Keime wehren kann, die nun im Körper eintreffen. Im besten Falle stillst du dabei noch lange weiter oder gibst die Flasche.

Wichtig ist, dass das Baby sich für das Essen interessiert (hier gehts zu den Anzeichen).

Meistens beginnt man in der Schweiz oder Deutschland z.B. mit einem süsslichen Kürbis- oder Süsskartoffelbrei. Auch Pastinake, oder Zucchetti eignet sich gut (siehe diese Liste hier). Karotte kann stopfend sein und eignet sich nicht bei allen Babies als erstes Gemüse. Wer sich jetzt für Baby Led Weaning (also keinen Babybrei) entscheidet, liest am besten hier weiter.

In der veganen Ernährung wird ab der ersten Mahlzeit als Supplement auch Vitamin B12 empfohlen!

Achte zudem auf Vitamin D-Tropfen, eisenreiches Gemüse und Getreide und Rapsöl oder Leinöl für Omega 3 Fettsäuren.

Mehr eisenreiche Quellen

Beikost-Start: So startest du in den ersten Brei

Für dich und das Baby ist das nun ein grosses Abenteuer, in welches ihr startet. Lass dir dabei Zeit und achte auf ungestörte Zeit am Esstisch. Das Gemüse wird gut püriert und in ganz kleinen Mengen gefüttert, einige Löffel reichen für den Start. In den ersten Tagen macht man dies vor oder nach dem Stillen/Flasche), in einer entspannten Umgebung oder auch mal zwischen den Milch-Mahlzeiten. Es kann aber auch sein, wenn die ganze Familie am Tisch sitzt, damit das Baby dabei ist.
Wichtig: Daneben kann man noch ganz viele Wochen weiterstillen / oder die Flasche geben, und die Muttermilch / Pre-Nahrung bleibt Hauptnahrungsmittel.

Dann, wenn das Baby gut isst und schluckt, kann man die Brei-Menge erhöhen bis auf 150 -180 g pro Mahlzeit. Ab da spricht man davon, dass das Baby eine ganze Mahlzeit isst. Und solange sollte man mindestens daneben weiter stillen oder die Flasche geben. Es kann auch länger sein, das Baby entscheidet. Wer will, und wenn es für Baby und Mama stimmt, kann nun die Mahlzeit ersetzen und eine Stillmahlzeit auslassen. Oft liest man, dass man sofort eine Mahlzeit ersetzen muss, das ist aber überholt und würde ich auch nicht empfehlen, ausser dein Baby wird bald fremdbetreut oder geht in die Kita.

Weitere Tipps findest du weiter unten oder hier (FAQ)

Grundrezept Babybrei für ca. 3 Portionen Babybrei (1. Babybrei):

Mit Kürbis oder Süsskartoffel:

  • ca. 100 g Bio Kürbis (Butternut) schälen und klein schneiden – alternativ Zuchini, Pastinake oder Karotte
  • in wenig Wasser (knapp gedeckt) schonend ca. 5-7 Minuten kochen
  • Einen Teil Wasser wegstellen und evtl. für später brauchen oder um den Brei flüssiger zu machen
  • Rapsöl oder Mandelmus

Den Brei gut pürieren und mit dem Wasser so verdünnen, bis es ein eher dünner Brei ist. Einen Teil in Eiswürfelförmchen abfüllen und einfrieren für die nächsten 2-3 Tage. 1 TL Rapsöl oder Mandelmus darunter mischen und abkühlen lassen. Falls dein Baby diesen Brei mag, kannst du bald auch mit Kartoffeln mischen, oder auch Getreide wie Hirse oder Hafer untermischen.

 

Babybrei & BLW: Neues Gemüse und weitere Lebensmittel nach und nach anbieten

Du bist noch im ersten Monat nach dem Start? Isst das Baby einige Tage lang gut? Möchte es mehr und zeigt auch stark Interesse, dann kann man weitere Gemüse ausprobieren und bald auch Kartoffeln oder Getreideflocken hinzufügen – oder auch während einer Familienmahlzeit dem Baby mal Fingerfood oder einen zweiten Brei anbieten. Beim Getreide bitte darauf achten, dass es vorerst noch glutenfrei ist: Reis, Hirse, Hafer, es ist verträglicher. Ausserdem sind Hafer und Hirse reicher an Eisen. Du darfst von Anfang an auch 2-3 Gemüse mischen – zu viel ist aber zu viel Durcheinander, denn damit dein Baby die neuen Geschmacksrichtungen kennen lernen kann, ist es gut, die Lebensmittel auch einzeln anzubieten.

Teste alle paar Tage neu: Wenn man ein Gemüse nach dem anderen einführt, merkt man gut, ob das Baby ein Lebensmittel verträgt oder nicht (z.B. Durchfall oder Verstopfung hat) – wenn du zu viel durcheinander anbietest, verlierst du eher den Überblick. Es empfiehlt sich also, 3-4 Tage zu warten, bevor ein neues Lebensmittel angeboten wird.

Biete neue Dinge laufend an, aber überfordere die Geschmacksknospen auch nicht.
Obst kann man ebenfalls nach einigen Wochen anbieten, gekocht oder auch mal einen geriebenen Apfel oder Banane. Einige Experten sagen, dass man nie direkt mit Obst beginnen soll, da das Baby zuerst an das Gemüse und den herben Geschmack gewöhnen sollte, und nicht an das süsse Obst, das es eh mögen wird.

Einführung von Fleisch: Diese erfolgt nach einigen Wochen, nachdem das Baby den Gemüsebrei gut isst. Wer sein Kind vegetarisch ernähren möchte: siehe unten. Mehr zur vegetarischen Ernährung von Kindern

Die 2. Beikost-Mahlzeit: der Abendbrei – oder dann wenn es gut passt

Nachdem das Baby den Mittagsbrei gut isst (eine ganze Mahlzeit entspricht ca. 150g – 180g), kann man nach etwa einem Monat oder mehr mit dem Abendbrei (Milch-Getreidebrei) beginnen, das ist meist um den 8.-9. Monat (Alter von 7-8 Monaten). Auch hier gilt: es ist individuell, wann man gestartet hat.

Übrigens, du kannst weiterhin neben den Mahlzeiten oder nach den Mahlzeiten stillen, egal wie viel dein Baby isst! Und du kannst den Brei auch zu einem anderen Zeitpunkt anbieten, so wie es mit den anderen Stillmahlzeiten passt.

Du darfst den Abendbrei mit ca. 100 ml Kuhmilch anrühren – oder auch Pre-Milch verwenden – aber bitte keine Kuhmilch als Getränk anbieten. Alternativ kannst du ungesüsste Hafer- oder Sojamilch mit Kalzium angereichert verwenden – auch hier: nur für Brei, nicht als Pre-Ersatz oder als Getränk.
Ab wann man übrigens Kuhmilch oder Joghurt geben darf, steht in diesem Artikel über Pulvermilch ausführlich beschrieben.

Muss es ein Milch-Getreidebrei sein? Nein, die zweite Mahlzeit muss nicht zwingend am Abend sein und es muss auch nicht nur ein Getreide-Milchbrei sein. Einige EL Apfelmus passen auch gut dazu und erleichtern die Aufnahme von Eisen. Oder du kannst grünes eisenreiches Gemüse darunter mischen, Fenchel mit etwas Apfelmus oder auch etwas Seidentofu.

 

Die 3. Brei-Mahlzeit: Obst-Getreidebrei am Nachmittag oder ein Frühstücksbrei

Ab ca. dem 8. oder 9. Monat (also wenn das Baby 7 oder 8 Monate ist, und schon gut isst) oder wenn es die zweite Mahlzeit gut isst (das kann auch erst im 9. oder10. Monat sein) kann man mit einer dritten Mahlzeit starten, hier wird gemäss Ernährungsfahrplan meist ein Obst-Getreidebrei oder Obstbrei zubereitet, den man am Nachmittag geben kann. Wenn das Kind noch sehr gerne gestillt wird (wie es bei mir war) kann man auch gut noch warten und am Nachmittag oder nach Bedarf weiter stillen, dazwischen aber mal einige Löffel Obstmus geben. Ich führte bei meinem ersten Sohn zudem zuerst einen Morgenbrei als Frühstück ein, der Nachmittagsbrei kam erst später – da ich viel stillte ging es zeitlich besser auf.

Als ich den Obst-Getreidebrei als dritte Mahlzeit einführte, änderte ich den Abendbrei in einen Gemüsebrei mit Kartoffeln oder Getreide, da wir am Abend ja auch gekocht und mit Gemüse essen und kein Birchermüsli oder süsse Speisen.

 

Die 4. Mahlzeit (zwischen 9-11 Monaten): Obstbrei am Vormittag und essen vom Familientisch (Übergang)

Ob zum Frühstück oder zu einer Vormittagsmahlzeit, der Obstbrei ist die letzte Mahlzeit, die man einführen kann. Viele Mamas die stillen, warten damit auch länger, was völlig ok ist. Das Kind bestimmt auch hier mit, wie viel es isst und wann. Später kann man dann eine Art Porridge mit Früchten oder Müsli machen – mein Sohn isst dies auch mit 2.5 noch gerne zum Frühstück.

Hier findest du übrigens 5 Rezepte für ein Frühstück für Babies

Ausserdem kann man ab dem 11. Monat (vollendeter 10.) damit beginnen, das Baby vom Esstisch mitessen zu lassen. Es darf nun ausprobieren, seine Geschmacksknospen schärfen, und immer mehr das essen, was die Familie am Tisch isst. Achte darauf, dass das Essen nicht gesalzen oder gezuckert ist.

Ab ca. 1 Jahr kannst du deinem Kind 3 Hauptmahlzeiten und 2-3 Zwischenmahlzeiten anbieten – so wie auch die Familie isst.

 

Der erste Babybrei, Beikostreife
Babybrei selber machen, Beikost einführen: hier gibts Rezepte und die wichtigsten Tipps

 

Falls du dich unsicher fühlst, Unterstützung beim Beikoststart benötigst oder die Vermutung auf eine Unverträglichkeit bei deinem Baby hast, melde dich gerne bei mir für das Familiencoaching an! Auch wenn du dein Baby vegetarisch oder vegan ernähren möchtest, kann ich dir wichtige Tipps mit auf den Weg geben: www.healthyhappyfamily.ch

 

Wichtige Fragen zur Beikost

weitere Fragen findest du auch in diesem FAQ zur Beikost

 

Welches Gemüse eignet sich für den ersten Babybrei?

Karotte, Kürbis, Pastinake, Süsskartoffel, Zucchetti eignen sich gut. (Hier hat es einen Beschrieb zu welches Gemüse wann geeignet ist). Aber Achtung: Karotte kann stopfend sein, muss aber nicht! Heute wird es oft nicht mehr empfohlen, mit Karotten zu starten.

Eigentlich ist alles erlaubt, was leicht verdaulich ist. Es darf deshalb gut auch Fenchel oder Zucchini sein, wenn einem danach ist.

Nachdem man ein Gemüse eingeführt hat (pro Mittagessen einige Löffel, daneben weiter stillen oder Flasche geben), kann man mit einem zweiten Gemüse starten. Hat das Baby Freude und isst bald eine grössere Portion, ist man auf dem guten Weg. Nun darf man mit Kartoffeln den Brei etwas sättigender gestalten. Oder auch mal zwei Gemüse mixen. Auch Obst darf man unter den Brei mischen, gerade wenn man eisenreiche Gemüse füttert, damit das Eisen besser aufgenommen wird (in der vegetarischen Ernährung besonders wichtig). Zum Beispiel Kürbis-Birne-Kartoffelbrei, Kartoffel-Zucchini-Brei, Babybrei mit Broccoli und Hirse.

Sobald das Baby 150g – 180 g Brei isst (ca. ein Joghurtbecher voll), spricht man von einer vollen Mahlzeit. Das kann bereits nach 2 Wochen sein, oder auch erst nach einem Monat – das ist individuell. Die Menge ist eigentlich egal, mache dich da am Anfang nicht verrückt!

 

Tipp: Wie bereitet man den Babybrei am besten zu?

  • Das Gemüse schonend kochen (nicht zu heiss und zu lange, sonst gehen die Vitamine verloren), am besten dampfgaren, also ganz wenig Wasser, das man mitverwerten kann, da sonst die Vitamine im Wasser weggeschüttet werden.
  • ohne Salz (dies erst ab dem ersten Geburtstag einführen) kochen
  • Vor dem Essen 1 TL Rapsöl oder Mandelmus dazugeben (nicht bei tiefgekühltem Brei, erst kurz vor dem Essen untermischen), damit fettlösliche Vitamine besser aufgenommen werden. Ist besonders für die orangen farbenen Gemüse wichtig.
  • auf die Temperatur achten, gewisse Babys mögen es gar nicht warm oder die Temperatur muss genau stimmen
  • Für einen Anfangsbrei genug Wasser dazugeben und ganz fein pürieren. Später kann man ihn dicker machen und weniger pürieren.
  • gerne abwechseln und farbig anbieten.

 

Tipp: Worauf achtet man beim ersten Löffel Brei?

  • Es sollte ein ruhiger Moment sein, das Baby sollte entspannt sein.
  • Nun einen kleinen Löffel zum Mund führen.
  • Falls das Baby schon weiss, was zu tun ist (Mund öffnen) den Löffel etwas tiefer schieben
  • Schauen, ob das Baby den Brei schluckt und wie es reagiert. Das Gesicht verziehen ist noch nichts Ungewöhnliches, der neue Geschmack hingegen schon! Daran wird es sich nun gewöhnen.
  • Die ersten paar Male kann das Baby vielleicht nicht alles runterschlucken und stösst Brei nach vorne, das ist normal. Stösst das Baby hingegen den ganzen Brei wieder aus dem Mund, ist es noch nicht bereit für Beikost! Dann bitte mindestens ein bis zwei Wochen warten und neu beginnen.
  • Als Löffel empfehle ich einen kleinen, dünnen und nicht die breiten, die man oft im Handel erhält.
  • Die ersten Mahlzeiten bestehen nur aus ein bis zwei Eiswürfel-Portionen, mehr muss es nicht sein. Daneben weiter stillen wie bisher.

 

Wann soll ich mit dem ersten Brei starten, wann soll ich das Baby füttern?

Am besten startest du den ersten Versuch in einer ruhigen Situation, sobald das Baby aber gut isst, empfehle ich dir, es gleichzeitig zur Familienmahlzeit zu füttern und nicht vorher oder nachher. So lernt es von Anfang an, dass es Teil der Familie ist, lernt von den Vorbildern und das Essen mehr ist als nur Nahrungsaufnahme.

 

Beikost-Tipp: Kann man den Brei einfrieren?

Ja, am besten am Anfang in Eiswürfel-Fächern, denn die Portionen sind noch sehr klein. Später eignen sich Avent-Becher, kleine Tupper oder Gläschen. Gemüsebrei kann bis zu 3 Monaten gut haltbar. Aufgetaut sollte er nicht wieder eingefroren werden. Und bereits gegessener Brei sollte man auch nicht einfrieren.

ACHTUNG: Brei mit Spinat oder Mangold oder Randen / Rote Bete sollte man nicht einfrieren. Bei Kartoffeln kann die Konsistenz flockig werden.

 

Tipp: Trinken und Beikoststart

  • Ab dem ersten Babybrei kann man dem Baby Wasser zum Trinken anbieten. Es muss aber noch nicht trinken, da es daneben ja noch gestillt wird. Etwa ab der dritten Mahlzeit wäre es gut, wenn es auch Wasser trinkt, gerade wenn es auch mal trockene Cracker oder Maispops isst. Biete das Wasser am besten in einem Becher an.
  • Weitere Tipps, siehe FAQ(bezüglich Fleisch oder wenn das Baby keinen Brei essen will).
  • Grundwissen zum ersten Babybrei und Rezepten
  • Rezepte für den ersten Babybrei gibt es hier.

 

Eisen und Beikost – was du wissen solltest

Das Baby legt sich gegen Ende der Schwangerschaft einen Eisenspeicher für die ersten 6 Monate an. Ab da startet meist die Beikost und somit sollten gerade in der vegetarisch-veganen Ernährung Babybrei oder Fingerfood eisenreich sein. Folgende Quellen eignen sich:

  • Mandelmus
  • grünes Gemüse
  • Hirse & Hafer (Vollkorn)
  • Fenchel
  • Hülsenfrüchte wie Kichererbsen in kleinen Mengen
  • Tahin (Sesammus)
  • Kürbiskerne gemahlen

Mehr dazu: Eisenreiche Lebensmittel

Lebensmittel, die man im ersten Babyjahr meiden sollte:

  • Quark (weil zu viel Eiweiss)
  • Rohe Eier
  • Kuhmilch/Vollmilch in der Flasche als Getränk oder generell
  • Vorsicht bei Salat – aber gemixt im Brei darf man Spinat etc. geben
  • Honig (Gefahr von Botulismus, Rohprodukt), sogar bis ins 2. Lebensjahr
  • Salz – jedoch in wenig Salzwasser gekochte Nudeln sind unbedenklich, auch mal eine Brotrinde
  • Nüsse – wegen Verschluckungsgefahr, Nussmus ist aber erlaubt und sogar sehr gesund
  • prallelastische Beeren und Trauben (Blaubeeren)
  • Salat (auch über das erste Jahr hinaus), Erstickungsgefahr
  • Zucker und Süssigkeiten

Bei diesen Lebensmitteln ist Vorsicht geboten:

  • Scharfe Gewürze: können schlecht vertragen werden.
  • Zwiebeln, Knoblauch: können (vor allem roh) Verdauungsprobleme auslösen und ab dem 8. Monat in kleinen Mengen probiert werden. Es ist auch abhängig davon, wie die Familie isst.
  • Mit Peperoni, Tomaten und rohem Gemüse vorsichtig vorgehen. Am besten das Kind probieren lassen, ob es dies verträgt (dies ist etwa ab dem 8./9. Monat der Fall).

 

Weitere nützliche Artikel und Informationen

So sah bei uns der Übergang zum Familientisch aus

Beispiel Ernährung im 6./7. Monat

Beispiel Ernährung im 10. Monat

Hier gehts zum Artikel: FAQ Beikost

Vegetarische Ernährung von Babies und Kinder

Vegane Ernährung von Babies und Kindern

Regeln zur Pulvermilch und Milchunverträglichleit

Regeln für den Esstisch mit Essanfängern

Welches Lätzchen passt?

Wie kann ich das Baby unterstützen, mit dem Löffel zu essen

Rezepte & Regeln für Baby Led Weaning

Eisenreiche Nahrungsmittel für Kinder & Babies

Rezepte für Mama und Baby – einmal kochen, zwei Menüs

Broschüre vom BLV zur Ernährung von Babies und Kindern

Ernährungsplan im 1. Lebensjahr – Orientierungshilfe der SGE (Schweizer Gesellschaft für Ernährung)

 

 

 

 

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*Hinweis: Dieser Text hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist kein Ersatz für eine Ernährungsberatung oder Stillberatung. Ich bin weder eine Ärztin noch eine Hebamme.

 

 

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