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Baby Led Weaning (BLW) – Regeln & vegetarische Rezepte

Dein Baby zeigt Beikostreife-Anzeichen und du willst es ohne Babybrei ernähren? Wer sich dafür entscheidet, die Breiphase zu umgehen und dem Baby von Anfang an feste Nahrung zu geben, ist hier richtig. Ich erkläre kurz, worum es bei der Alternative „Baby Led Weaning (BLW)“, dem selbstbestimmten Essen, geht und welche Nahrungsmittel sich eignen, insbesondere auch für vegetarisch ernährte Kinder. Für alle, die noch nicht ganz wissen wie sie es machen wollen: weiterlesen lohnt sich, ich beschreibe, wie wir einen Mix aus BLW und Brei gemacht haben. Denn schlussendlich entscheidet auch das Kind mit, was es mag und was nicht 🙂

Weitere Artikel zum Thema:

 

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Wenn das Baby sich für das Essen interessiert und die Beikost beginnt, oder wenn es Brei langsam langweilig findet, kommt der erste Fingerfood ins Spiel. Wann ist das Baby soweit? Hier geht es zur Beikostreife.

Wichtig zu wissen: reine BLW-Kinder werden länger gestillt, da sie am Anfang nicht die gleichen Mengen wie beim Brei zu sich nehmen! Der Unterschied zu Babybrei-Kindern ist ausserdem, dass man ab ca. dem 6. Monat mit Babybrei starten kann, jedoch bei BLW wartet, bis das Baby mindestens 6 Monate alt ist, relativ gut sitzt und selber das Essen greifen und schlucken kann.

 

Ab wann darf das Baby feste Nahrung (Beikost)?

Bis im Alter von 6 Monaten sollte man gemäss WHO das Baby voll stillen. Ab dem Alter von ca. 6 Monaten ist der Magen fähig, auch grössere Stücke zu verdauen. Mein erster Sohn hat jedoch erst ab ca. 9 Monaten immer mal wieder Fingerfood zum Probieren bekommen, damit er es nach und nach lernt. Er gehörte nicht zu den Kindern, die gerne glitschige Sachen in den Händen haben und wurde ganz gerne gefüttert. Mein zweiter Sohn war ganz anders. Brei fand er ok aber von Anfang an merkte ich, dass er selbst essen wollte. Die Sachen selbst halten und in den Mund schieben, abbeissen, lutschen etc. – er war viel glücklicher damit. Also gab es bei ihm von Anfang an viel Fingerfood zum Selber essen.

Bei BLW ist es nämlich das Baby, welches das Essen selbst in den Mund führt. Am Anfang klappt es vielleicht nicht sehr gut, fällt aus der Hand – doch das Baby lernt schnell und kann immer öfter das Stück in die andere Hand nehmen, zum Mund führen, abbeissen etc. Wichtig ist hier, dass die Stücke altersgerecht zugeschnitten werden: länglich und dünn, so dass sie gut in der Babyhand liegen, später als Stücke, die mundgerecht sind.

Während mein erster Sohn damals noch Brei verlangte, war mein zweiter Sohn bereit: Etwa im 8. Monat (also ab 7 Monaten) wollte er immer öfter selber essen und ich gab ihm Brotrinde, Bananenstücke, Aprikosenstücke ohne Schale, Beeren, Zwieback ohne Zucker, auch mal einen Pancake ohne Ei (z.B. Dosa). Bald schon ass er auch normale Pancakes, Gemüsebällchen und Nudeln. Etwa im 9. und 10. Monat beherrschen Babys den Pinzettengriff immer besser, dann wird es einfacher, Fingerfood zu essen, auch Heidelbeeren oder Trauben können sie perfekt greifen und zum Mund führen. Zu Beginn schnitt ich die Beeren in Hälften, doch er ass sie bald ganz.

Baby Led Weaning & Fingerfood als Alternative zum Babybrei / vegetarisch breifrei essen

Wenn sich Eltern unschlüssig sind, können sie BLW versuchen, aber weiterhin Brei füttern. Die Theorie von Baby-Led-Weaning ist, dass man die Brei-Zeit ganz umgeht, doch ich finde, man sollte das Ganze locker angehen und darf beides mischen.

Nach der Theorie von BLW essen Babys von Anfang an selbstbestimmt, wählen also selbst aus und werden nicht (passiv) gefüttert – sie essen sozusagen mit, was die Familie isst und man kocht nicht extra. Dabei wird länger gestillt, da am Anfang nicht sehr viel Nahrung im Magen ankommt. Bis in den 9. Monat sollte die Milchmenge nicht reduziert werden. Es gilt die Regel: Muttermilch ist und bleibt Hauptnahrungsmittel im 1. Jahr. Wie schnell ein Baby mit fester Nahrung zurecht kommt, ist individuell verschieden.
Ausserdem sollte man sich bewusst sein, dass es gerade am Anfang ein grosses Geschmier gibt, man also mehr putzen muss. Dafür hat BLW aber auch viele Vorteile:

 

Vorteile von Baby Led Weaning

Der Begriff kommt daher, da das Baby von der Muttermilch auf feste Nahrung umsteigt und es so zu einem langsamen selbstbestimmten Abstillen kommt. Auf das Füttern wird verzichtet, das Baby bekommt meist breifreie Nahrung angeboten und darf selber am Familientisch mitessen. Es ist eine Alternative zur klassischen Babybrei-Phase nach Beikostplan.

Wichtig ist ausserdem, dass das kleine Kind neue Geschmacksrichtungen lernt. Im Brei sind oft viele Zutaten zusammen gemixt, beim BLW kann es selbst entscheiden, was es probieren möchte. Das Gesicht, wenn das Baby mit 6, 7 oder 8 Monaten zum ersten Mal ein Karottenstück in den Mund nimmt, wird nicht pure Freude sein. Die Neugier ist aber meist zu gross und es wird weiter probieren!

Wer BLW mit Brei mischen möchte, kann dies in diesem Beitrag lesen, da gebe ich auch allgemeine Tipps für Essanfänger. Es muss nicht nur die eine oder andere Methode sein – das Baby entscheidet selbst! Oder auch hier steht, wie wir es im 8. und 9. Monat gemacht haben.

 

Gesunder Fingerfood für Babies

So machen es übrigens andere Familien (Porträt von zwei Familien)

 

Wichtige Tipps für BLW-Anfänger

Für den Anfang sollte man einen ruhigen Tag wählen und sich auf wenig Gemüse beschränken, das man probiert. Den Boden sollte man mit einem Schutz abdecken und dem Baby ein Lätzchen mit Ärmeln anziehen. Ausserdem sollte das Baby gerade sitzen, nicht liegen! Das ist wichtig. Das Gemüse sollte für Babys mit ca. 6 Monaten gut und weich gekocht sein aber nicht zerfallen, so dass es das Baby gut in die Hand nehmen und absaugen oder abbeissen kann. Auch bei den Nudeln sollte man darauf achten, sie weich zu kochen damit sie schnell gekaut werden können und sich das Baby nicht verschluckt. Nudeln haben sich bei uns nicht so bewährt am Anfang, besser war Gemüse oder Obst oder Maispops und Brot.

Vor dem Start sollen Eltern und Kind die Hände gut waschen.

Während dem ganzen Essen sollte ein Elternteil dabei sein.

Mit was starten?

Bei BLW wird das Essen angeboten, es steht in Reichweite des Kindes und das Kind entscheidet, was es essen möchte. Es ist völlig normal, dass es auch damit spielt, es fallen lässt oder zerdrückt.

Man startet nach und nach mit neuen Lebensmitteln, auch um zu merken, falls das Baby allergisch reagiert. Lehnt ein Baby ein Lebensmittel ab, heisst das, es will es nicht oder benötigt es auch nicht.

 

Verschlucken und Pinzettengriff bei Baby Led Weaning

Grundsätzlich kann das Baby nicht ersticken und wenn es gewohnt ist zu kauen, wird es diese meist wieder ausspucken. Dass aber mal ein grösseres Stück geschluckt wird, ist kein Problem. Diese Erfahrung ist wichtig fürs Baby, damit es das Kauen richtig lernt. Vor dem Verschlucken haben viele Eltern Angst. Der Würgreflex beim Baby ist aber viel weiter vorne, es hört sich meist schlimmer an als es ist. Sollte es sich tatsächlich mal verschlucken, kann man es über das Knie legen, Gesicht nach unten, und auf den Rücken klopfen.

Wenn das Baby mal nicht essen will, sollte man es nicht zwingen, sondern die Brust anbieten und stillen. Alles ohne Stress. Es gibt immer wieder Tage, an denen es weniger isst.

Ab dem 8. und 9. Monat wird das Baby immer besser kauen und beissen und sobald es auch den Pinzettengriff beherrscht, kann man kleine Häppchen präsentieren (anstelle von Sticks), die es gut in die Hand nehmen und zum Mund führen kann. (siehe auch Rezepte für Mittagessen weiter unten).

Viele weitere Rezepte für kleine Essbeginner gibt es übrigens hier.

Tipps für den Esstisch – Essen mit kleinen Babies gibts hier.

 

Was sollte man dem Kind NICHT geben, wenn es nach BLW ernährt wird:

 

Welche Lebensmittel eignen sich als erster BLW Fingerfood für das Baby?

Tipp für fortgeschrittene veggie Fingerfood-Babys und Essbeginner

Grundsätzlich kann man bei BLW vom Tisch anbieten, was weich und essbar ist. Das ist auch gut so, denn dann kann das Kind immer wieder Neues ausprobieren und die Geschmacksknospen stärken. Sobald das Baby besser isst, gilt die Regel: es isst, was wir essen! Breifreie Babies essen früher als andere Lebensmittel, die eigentlich erst ab 1 Jahr empfohlen werden.

Ernährst du dein Kind vegetarisch? Kein Problem. Gerade in der vegetarischen Ernährung sollte man auf den Eisen- und Eiweissgehalt achten. Wenn BLW-Kinder nur Gemüse essen, wird es noch wichtiger, bald eisenhaltige und eiweisshaltige Lebensmittel einzuführen. Gut eignet sich z.B. ein Dip aus Mandelmus oder Joghurt oder Kiri- oder Gala-Käse. Oder Linsen-Nudeln, Hummus, Hartkäse, und vielleicht isst es ja dann doch mal einen eisenhaltigen Hirseporridge. Wichtig: bei eisenhaltigen Nahrungsmitteln (welche, sind hier beschrieben) sollte man dem Kind immer einen kleinen Schluck Orangensaft oder einen Löffel Apfelmus oder ein Stück weichen Apfel dazugeben, denn das Vitamin C sorgt dafür, dass der Körper das Eisen besser aufnimmt. Wer unsicher ist, spricht am besten mit einem Ernährungsberater.

So oder so: Neue Geschmacksrichtungen (wie ich hier beschrieben habe) zu geben, um die Vielfalt an Vorlieben beim Baby zu fördern, ist sehr wichtig und später werden die Kinder sicher weniger mäckern, wenn sie schon als Baby viel ausprobiert haben.

Favoriten BLW-Snacks mit 9 Monaten:

Rezepte: Guter gesunder Fingerfood für Mittagessen für das Baby ab ca. 9 Monaten

Wenn die kleinen Esser immer lieber und besser essen, kann man beginnen, richtigen Fingerfood zu geben. Natürlich darf das Baby immer vom Teller der Eltern probieren, doch einige Menüs eignen sich weniger und andere mehr (Spaghetti = schwierig, Kartoffelstock = schwierig).

Immer darauf achten, dass ein Anteil Eiweiss, Gemüse, Kohlenhydrate dabei ist:

 

Weitere Artikel:

Zum Ernährungsplan im 10. Monat

Tagesplan im 10. Monat

Brei vs. Fingerfood

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