Gemüse richtig lagern

Welches Gemüse eignet sich zum lagern, wie lagert man Karotten am besten und was, wenn man zu viel Gemüse hat?

In Zeiten wie der Corona-Krise machen wir uns mehr Gedanken, wie wir Lebensmittel so lange wie möglich lagern können, damit wir so wenig wie nötig einkaufen gehen müssen – oder was, wenn plötzlich viele Lebensmittel nicht mehr erhältlich sind? Wobei ich glaube, dass Gemüse eines der letzten Lebensmittel ist, das wir noch kaufen können! Damit wir trotzdem gut durch diese Krise kommen und richtig einkaufen, sollten wir das Gemüse auch richtig lagern, um Foodwaste zu vermeiden.

 

Lagergemüse versus Frischgemüse

Im Winter ist der Grossteil des verfügbaren Gemüses sogenanntes Lagergemüse: es ist Gemüse, das entweder im Herbst geerntet wurde und den ganzen Winter über eingelagert wird oder es ist Gemüse, das man auch im Winter ernten kann, und das lange lagerfähig ist. Unter Lagergemüse versteht man: Kartoffeln, Karotten, Rotkohl, Weisskohl, Sellerie, Randen / Rote Bete, Zwiebeln.

Der Unterschied zum Frischgemüse ist, dass Frischgemüse meist nur 3-5 Tage haltbar ist. Darunter fallen zum Beispiel klassischerweise Salate wie Nüsslisalat, Eichblatt, Eisberg, Gurken, Kopfsalat etc. aber auch Broccoli, Blumenkohl, Zucchetti, Aubergine, Kohlrabi, Krautstiel, Spinat…. (hier gehts zum Saisonkalender).

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Eisbergsalat sowie Lattich einiges länger haltbar sind als alle anderen Salate. Ausserdem eignen sich Zuckerhut (gilt als Lagergemüse), Chinakohl (ebenfalls Lagergemüse) auch etwas länger.

 

Grundsätzlich Regel zur Lagerung von Gemüse ausserhalb des Kühlschrankes

Alles was lagerbar ist, sollte man im Keller (also an einem dunklen Ort) trocken lagern: Äpfel, Birnen, Kiwi, Orangen aber eben auch Zwiebeln, Kartoffeln oder anderes Gemüse wie Rote Bete, Karotten, Kartoffeln, Pastinaken, Paprika / Peperoni (geht mind. 1 Woche, teilweise auch im Kühlschrank) kann längere Zeit so lagern.

Salat ist generell nur 2-3 Tage haltbar.

kann man ca. 2 Wochen ausserhalb des Kühlschrankes lagern – aber Achtung: nicht neben Äpfeln oder Bananen lagern denn sie fördern den Reifeprozess. Bei Tomaten sollte man zudem darauf achten, sie nicht grün oder hellrot zu kaufen – dann nämlich wurden sie unreif gepflückt (passiert oft bei ausländischen Tomaten) und da Tomaten schön nachreifen, werden sie dann zwar rot, aber ohne Geschmack!

 

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Tomatenpflanzen, in die Höhe und Länge gezogen wachsen sie im Gewächshaus bis sie Ende Saison über 11 Meter lang sind.

Was darf in den Kühlschrank – und welches Gemüse darf auf keinen Fall gekühlt gelagert werden?

Wichtig ist bereits beim Einkauf, dass man das Gemüse sofort zu Hause richtig lagert und nicht lange herumliegen lässt. Insbesondere vorher gekühltes oder Tiefkühlgemüse sollte sofort zurück in den Kühlschrank bzw. Tiefkühlfach.

Das meiste Gemüse kann man im Kühlschrank im Gemüsefach lagern (Karotten, Broccoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Salate, Spinat, Randen, Kabis, Zucchetti, ….). Die Regel sollte immer sein, so bald als möglich das Gemüse essen, sonst gehen die Vitamine verloren. Das heisst innert 2-4 Tage. Bei Radiesschen, Kohlrabi etc. sollte man die Blätter entfernen, so sind sie länger haltbar und verlieren weniger Wasser.

Frischgemüse sollte man nie lange draussen am Sonnenlicht herum liegen lassen, denn so verlieren sie Feuchtigkeit und Vitamine.

 

Hier noch einige Tipps:

  • Spargeln sollte man im untersten Drittel in ein feuchtes Tuch und dieses in einen Plastiksack wickeln und so lagern (max. 3 Tage).
  • Karotten kann man im Plastiksack (sofern sie trocken sind) oder in ein feuchtes Tuch wickeln – am besten ohne das Karottengrün lagern. Wenn sie feucht sind, schimmeln sie schneller. Sie sind gut auch im Keller haltbar.
  • Kartoffeln und Zwiebeln bei nicht mehr als 15 Grad trocken und dunkel lagern (am besten im Keller)
  • Paprika (Peperoni) lagert man auch am besten im Keller, wo es trocken und kühl ist. Im Kühlschrank ist es oft zu feucht und sie schimmeln schneller, es ist aber für ca. 3 Tage machbar.
  • Tomaten am besten dunkel und bei 13-18 Grad lagern, nicht direkt an der Sonne, sonst reifen sie schnell nach. Nie in den Kühlschrank.

 

Tomaten lagert man nie im Kühlschrank.

 

Dieses Gemüse sollte NIE in den Kühlschrank:

  • Tomaten – aber Achtung, nie in der nähe von Obst wie Äpfeln oder Bananen lagern, sie begünstigen die Reifung. Alle drei strömen Ethylen aus.
  • Auberginen
  • Kürbis (lieber im Keller)
  • Kartoffeln (nur im Keller)
  • Zwiebeln lagert man am besten an einem trockenen, dunklen, kühlen Ort (Keller)

 

Wie gesund ist Tiefkühl- oder Dosengemüse?

Tiefkühlgemüse kann man bis zu 2 Jahre halten. Gekauftes TK-Gemüse wie Spinat, Erbsen, Bohnen etc. enthält übrigens meist genauso viel Vitamine wenn nicht mehr, als wenn das Gemüse im Laden gekauft wurde (und dort bereits 2 Tage am Tageslicht gelagert wurde. Denn TK-Gemüse wird sofort nach der Ernte verarbeitet und innerst Stunden schockgefroren.

Ich verwende TK-Gemüse gerne, insbesondere Spinat und Erbsen habe ich immer „an Lager“ im Tiefkühlfach.

Neben TK-Gemüse gibt es auch Dosengemüse. Es ist für mich aber nur Wahl Nummer 2, ausser vielleicht Mais aus der Dose. Aber zum Beispiel Erbsen aus der Dose mag ich einfach nicht. Hinzu kommt, dass der Nährstoffgehalt etwas weniger ist als bei Frischgemüse oder TK-Gemüse, da das Gemüse sterilisiert, also kurz gekocht wurde.

 

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Frischer Blattspinat schmeckt einfach am besten. Doch auch als TK-Spinat enthält er gleich viele Vitamine.

Saisonalität von Gemüse – Foodwaste vermeiden

Ein wichtiger Punkt beim Kauf von Gemüse ist, dass man auf die Saisonalität achten sollte. Und zwar aus verschiedenen Gründen:

  • Saisongemüse stammt immer von einheimischer Produktion
  • Saisongemüse ist hier gewachsen und sicher reif geerntet – im Gegensatz zu Importgemüse, das oft unreif geerntet wurde, da es mehrere Tage (oder länger) unterwegs ist.
  • Saisongemüse ist im Normalfall ökologischer und nachhaltiger. Dies gilt öfter auch für Gewächshaus-Gemüse wie Tomaten, Gurken, Auberginen oder Peperoni / Paprika. Wenn du dazu mehr wissen willst, klick hier.

Hier gehts zum Saisonkalender.

 

Zu einer gesunden Ernährung gehört viel Gemüse und Obst, es sollte also täglich auf dem Speiseplan stehen, mehrmals täglich! Wenn du aber mal zu viel von etwas hast – was kannst du dann tun?

  • Einmachen
  • Chutney machen
  • Tomatensauce mit Gemüse
  • Gemüse selber tiefkühlen (das meiste lässt sich gut tiefkühlen)
  • Bouillonpaste selber machen
  • Suppen machen und einfrieren

Was, wenn du zu viel gekocht hast? Dann koche mit Resten – hier auf dem Blog findest du viele Tipps dazu. Oder stelle mir einen Kommentar hier auf dem Blog.

 

rhabarber stangen
Rhabarber hat von Mitte April bis Mitte Juni Saison. Spätestens am 24. Juni ist die Saison wieder zu Ende.

 

 

Gemüse richtig lagern

One Comment

  1. Danke für den Beitrag. Gut zu wissen, dass man auch leicht ein Chutney aus saisonalem Gemüse und Obst machen kann. Wir wollen anfangen, nächstes Jahr ein wenig Gemüse anzubauen und haben dafür auch uns mit Kühlraumbau beschäftigt und eine Lagerhalle umfunktioniert, die wir nutzen werden.

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