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Was ich Frauen für das Wochenbett wünsche

Wie empfinden Frauen das Wochenbett? Was passiert überhaupt in der Zeit nach der Geburt? Ich durfte dies ja nun zum zweiten Mal erfahren und aus diesem Grund habe ich Miriam vom Mamablog How I Met My MomLife gebeten, über dieses Thema zu schreiben. Herzlichen Dank an dieser Stelle für den Artikel! 

Wie habt ihr das Wochenbett empfunden? Habt ihr mit dem Babyblues gekämpft? Ich freue mich über eure Kommentare!

 

GASTARTIKEL

Ich freue mich, dass ich dir, liebe Moana, einen Gastbeitrag schreiben darf und noch viel mehr freut es mich, dass ich über mein Herzensthema berichten kann – welches auch für dich ganz aktuell ist! Vielleicht sollte ich mich vorher aber noch kurz vorstellen! Ich bin Miriam, Mama von zwei Kindern (2/2016 und 2/2018) und Bloggerin auf How I Met My MomLife. Da mein erstes Wochenbett eine Katastrophe war und ich vieles, was ich in dieser Zeit erlebt habe niemals mehr erleben wollte beschäftige ich mich viel mit dieser so außergewöhnlichen Zeit nach der Geburt eines Kindes. Was ich darüber gelernt habe und allen Frauen gerne ans Herz legen möchte erzähle ich in diesem Gastartikel.

 

Was ist das Wochenbett eigentlich?

Theoretisch bezeichnet man das Wochenbett als die Zeit, in der sich die Gebärmutter einer Frau wieder zurückbildet und der Wochenfluss stattfindet. Dies dauert in der Regel zwischen 6-8 Wochen. In dieser Zeit heilen auch die meisten Geburtsverletzungen ab und die Frau fühlt sich wieder fitter. Dennoch ist das Wochenbett nicht nur etwas, das rein körperlich stattfindet. Noch viel mehr passiert in den Köpfen der Frauen.

 

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Die Geburt der Mutter

Gerade nach der Geburt des ersten Kindes ändert sich von jetzt auf gleich das gesamte Leben. Selbst wenn man fast 10 Monate Zeit hatte sich auf die Geburt und das Mutter sein vorzubereiten, so ist es doch wie ein Sprung ins kalte Wasser. Denn Mutter sein kann man nicht vorab lernen. Bei einer Geburt wird nicht nur ein Kind zur Welt gebracht, auch eine Mutter wird geboren. Und weil nicht jede Geburt ohne Komplikationen verläuft und sowohl Baby als auch Mutter „Anpassungsschwierigkeiten“ haben können ist es so wichtig über die ersten Wochen nach der Geburt zu sprechen.

 

Die Psyche der Frau nach der Geburt

Mit der Geburt eines Kindes hat man von jetzt auf gleich die Verantwortung für ein Lebewesen zu tragen. Dies macht 90% aller Frauen erst einmal große Angst. Viele haben Versagensängste und wollen nichts falsch machen. Die Zukunft ist ungewiss und man fühlt sich überfordert. Auch bei Frauen, die das zweite Kind zur Welt bringen kommen nach der Geburt Ängste auf. Wird man zwei Kindern gerecht? Wie soll man das alles nur schaffen? Werde ich jemals wieder ein selbstbestimmtes Leben haben? All diese Gedanken sind normal und niemand muss sich dafür schämen. Wichtig ist nur all diese Gefühle und Ängste zuzulassen und sie nicht zu verdrängen oder sich gar schuldig zu fühlen.

 

Wenn das Mutterglück fehlt

Viele Frauen berichten von der überwältigenden Liebe, die sie für ihr Neugeborenes empfinden. Diese Liebe trägt sie durch den Sturm der Ängste und lässt sie durchwachte Nächte besser überstehen. Es gibt aber auch die Frauen, deren Liebe noch wachsen muss. Durch das fehlende Mutterglück wachsen die Ängste und es kommen Selbstvorwürfe und Zweifel auf. Auch diesen Frauen möchte ich sagen: alles ist gut! Es ist normal, dass nicht alle Frauen diese Liebe sofort spüren. Die wenigsten reden eben darüber.

Ich habe auf meinem Blog übrigens einmal über das Thema „Unglücklich im Wochenbett“ geschrieben und gebe einige Erklärungen dafür, wenn es einer Mama über mehrere Wochen hinweg nicht gut geht.

Nach der Geburt heißt es vor allem „Zeit geben“. Sich selbst, dem Baby und der Familie, die einen umgibt. Jeder muss seine Rolle erst finden. Und mit jedem weiteren Kind werden diese Rollen noch einmal neu verteilt. Wer sich selbst zu sehr unter Druck setzt und die Gedanken mit Ängsten füllt, verpasst das magische Zeitfenster des Wochenbetts.

 

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Das magische Zeitfenster

Rückblickend berichten viele Frauen, dass sie sich im Wochenbett wie in einer Art Blase befunden haben. Sie waren zwar Teil dieser Welt aber irgendwie waren sie durch eine Art unsichtbares Band von der Realität getrennt. In dieser Zeit selbst wurde dies aber oft gar nicht so wahrgenommen, weil man viel zu schnell wieder am Leben teilnehmen wollte oder funktionieren musste. Die meisten Frauen bereuen dies übrigens und wünschten, sie hätten diese magische Zeit intensiver wahrgenommen bzw genossen. Denn tatsächlich ist es nur ein kurzes Zeitfenster, in der man in diese Magie und die Tiefen der eigenen Seele eintauchen kann.

 

Was ich Frauen fürs Wochenbett wünsche

Ich wünsche allen Frauen dieser Welt, dass sie sich der Magie des Wochenbett bewusst werden. Dass zu dieser Magie auch das Zulassen und Erleben aller Ängste und Sorgen gehört und diese nichts Negatives sondern ein Zeichen des Wandels sind. Dass das „sich verloren fühlen“ eine wunderbare Gelegenheit ist sich fallen zu lassen um zu sehen an welchem Ort man sich wieder findet.

Ich wünsche allen Frauen, dass sie das magische Zeitfenster nutzen, sich ihrem Bett verschanzen und den ganzen Tag mit ihrem Baby verbringen. Dass Tür- und Handyklingel ausgeschaltet werden und man sich nur mit den Menschen umgibt, die diese „Wochenbettblase“ nicht platzen lassen. Ich wünsche mir, dass Frauen sich selbst nicht mehr so unter Druck setzen und annehmen was ist. Dieses Annehmen gibt einem so viel Freiheit und lassen den Gedanken und Gefühlen Platz fürs Wesentliche. Der Liebe. Ist es nämlich im Außen zu laut und zu hektischen kann man die Liebe oft nicht hören. Denkt daran: Liebe ist leise und man selbst muss zur Ruhe kommen um die Kraft des Herzens zu spüren.

Alles Liebe,

Miriam

 

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Bildquellen: pixabay.com

 

 

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