Das Thema Zähneputzen bei Babies und Kindern ist ein wichtiges. Da es eng mit dem Essen verbunden ist (schliesslich kommt es immer gleich nach dem Essen dazu!), gehört es thematisch zu meinem Blog, darüber zu schreiben. Doch nicht nur darum: wir sind erst seit kurzem stressfrei unterwegs. Wie das geht? Ich möchte euch hier die wichtigsten Regeln und Tricks weitergeben.
Mein Sohn (2.5) hat übrigens noch nie gerne Zähne geputzt und deshalb habe ich bereits seit längerem einen Artikel darüber geplant. Nun sind gerade zwei daraus geworden, so viel Wissen habe ich gesammelt. Und ich habe erst noch sehr passende Preise für die zwei Verlosungen gefunden (dazu mehr ganz unten). Der erste Artikel hier ist mit allgemeinen Regeln und Tipps einer Zahnärztin und von Zahnbürsten-Herstellern voll gepackt. Und er enthält ein bisschen Werbung*! Der zweite Artikel enthält Tipps von einer Zweifachmama und Dentalassistentin, die ebenfalls weiss, um was es beim Zähneputzen mit kleinen Kindern geht. Und was man tun kann, wenn das Baby zahnt!
Gerade als mein erster Sohn ganz klein war, war mir oft unklar, welche Regeln gelten, wann sollte ich 2x am Tag putzen zum Beispiel. Ich stellte mir viele Fragen. Bei uns war Zähneputzen schon früh der berühmte Kampf, auch beim zweiten Sohn – sie hassten es von Anfang an! Wir haben eigentlich alles probiert, was empfohlen wird (siehe Tipps unten). Die elektronische Zahnbürste hat bei meinem ersten Sohn Besserung gebracht, da war er aber schon ca. 2.5 Jahre alt.
Und schon wieder sind wir bei den Fragen: ab wann darf man denn eine elektronische Zahnbürste benutzen? Welche Zahnpasta ist die Richtige. Und welche Strategien gibt es für Kinder, die nicht gerne Zähneputzen? Ich habe Experten gefragt und meine eigenen Erfahrungen mit ein fliessen lassen. Dies ist Teil 1 zu diesem Thema. Ein Grossteil der Informationen stammen aus dem Interview mit der Kinderzahnärztin Dr. Oelbermann.
Teil 2 findest du hier (Interview mit einer Mama und Dentalassistentin).
DieseRegel gilt: Ab dem ersten Zahn dem Kind die Zähne putzen
Diese Regel ist unumstritten und gilt heute noch immer. Einige Zahnärzte wie z.B. Nora Oelbermann vertreten die Meinung, dass man sogar schon vorher mit einem Fingerling aus Gummi oder spielerisch mit einer Zahnbürste das Kind daran gewöhnen sollte. „Durch diese frühzeitige Gewöhnung und Routine wird es ab dem ersten Zahn die Zahnbürste besser akzeptieren. Denn viele mögen es nicht, wenn eine Zahnbürste in den hinteren Teil des Mundes kommt“, meint Oelbermann.
Kinderzahnärzte empfehlen von 0-6 Jahren, eine Lernzahnbürste zu benutzen und mit einer Kinderzahnpasta zu putzen, deren Fluoridkonzentration nicht höher ist als 500 ppm. Zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr sollte die Zahnpasta eine Fluorid Konzentration von 1400 ppm aufweisen. Erwachsenenzahncreme ist für Kleinkinder daher tabu. Zu viel Fluorid kann zu Schmelzbildungsstörungen führen (einer Fluorose), die zu kreidig-weissen Flecken auf den Zähnen führen kann. Deshalb empfiehlt zum Beispiel die Naturheilkunde, ganz auf Fluorid-haltige Zahnpasten zu verzichten, solange Kinder die Zahnpasta schlucken und so eine grössere Menge Fluorid in den Körper gelangen kann. Gute Zahnpasten ohne Fluorid findet man bei bekannten Naturkosmetika-Linien wie Weleda oder Santé. Wichtig zu wissen: Kinder, die kleiner als 6 Monate sind, verfügen noch über keine Barriere zum Gehirn, somit kann sich Fluorid dort ablagern. Leider wird Fluorid nicht vom Körper ausgeschieden, es sammelt sich an.
Häufigkeit: Wie oft soll man die Zähne putzen?
Viele Eltern fragen sich, ab wann man denn nun 2x und ab wann 3x täglich die Zähne putzen soll. Es gibt verschiedene Regeln und Meinungen, die vielleicht verwirren. Meine Kinderärztin hat uns im ersten Jahr gesagt, es reiche, die wenigen ersten Zähne mit einem Tuch abzuwischen. Ich habe sie trotzdem mit unserer ersten Kinderzahnbürste von Elmex kurz geputzt.
„Wichtig ist, dass einmal täglich die Zähne gründlich geputzt werden und alle Bakterien von allen Zahnoberflächen entfernt werden. Das gilt von Anfang an. Das zweite oder dritte Mal täglich sollten in den normalen Tagesablauf langsam integriert werde.“ erklärt Nora Oelbermann.
0-2 Jahre: mindestens einmal täglich
2-3 Jahre: zwei Mal täglich.
Ab 3 Jahre: drei Mal täglich
Bis ins Alter von ca. 8 sollten Eltern das Zähneputzen der Kinder übrigens kontrollieren und nachputzen.
Hier ist ein Link zur Zahninsel und ihren Empfehlungen.
Zahnbürste und Zahnpasta für Kinder – die wichtigsten Regeln:
Bei der Zahnpasta sollte man immer eine Kinder-Zahnpasta mit Fluorid nehmen und auf die Altersangabe achten. Die Fluoridkonzentration sollte nicht höher als 500 ppm sein, deshalb darf man keine Zahnpasta für Erwachsene benutzen! Es ist auch ok, ganz auf Fluorid zu verzichten, dies wird insbesondere von der Naturheilkunde empfohlen, da Fluorid den Zahnschmelz härtet und porös machen kann. Ausserdem nehmen wir oft genug Fluorid über zugesetztes Salz etc. zu uns (siehe auch Kommentar oben).
Die Zahnbürste sollte einen kleinen Kopf haben, Kinderzahnbürsten sind dementsprechend konzipiert. Es gibt eine grosse Auswahl aller Marken. Hier gilt schlussendlich, was dem Kind passt.
Gerne kann auch die Oral-B Kids elektrische Kinderzahnbürste benutzt werden. Nora Oelbermann erklärt, warum diese gut ist: „Die elektrische Zahnbürste für Kinder ist von Vorteil, weil keine Schrubb-Bewegungen durchgeführt werden müssen und es so manchmal einfacher ist die Zähne ohne Missempfinden sauber zu bekommen. Spätestens alle drei Monate sollte man die Zahnbürste wechseln.
Für kleine Babys gilt: man kann hier auch gut nur mit einem Mulltuch die wenigen Zähne abreiben oder mit einem Fingerling (z.B. von MAM Baby) die Zähne abputzen. Dieser ist aus weichem Material, massiert das Zahnfleisch schon vor dem ersten Zahn oder reinigt den Mundraum und erste Zähne.
Zahnbürsten gibt es viele, von diversen Marken. Hier empfiehlt sich, auszuprobieren, was dem Kind passt. Zu empfehlen sind ausserdem Lernzahnbürsten, wie z.B. die von MAM, die einen extra langen Handgriff hat, damit das Baby und die Eltern gleichzeitig halten können.
Eine weitere Zahnbürste möchte ich noch erwähnen, die ich selbst getestet habe: sie kommt von der Firma CURAPROX: die Bürsten sehen ziemlich speziell aus, sind sehr weich und versprechen gutes Putzen: Die hohe Anzahl von 4260 CUREN®-Borsten (diese sind patentiert und nicht wie üblich aus Nylon) dienen einer höheren Reinigungseffizienz (Mitbewerber haben max. 1’500 – 2’000 Borsten!). Ausserdem sind sie biofunktional gebaut, liegen gut in der Hand und enthalten keine Schadstoffe. Die Zahnbürsten bekommt man übrigens im Doppelpack: eine ist für das Kind, die andere für den Elternteil um richtig nach zu putzen = deshalb die unterschiedliche Borstenfarbe.
Wann sollte man zum ersten Mal zum Zahnarzt?
Möglichst zwischen dem 2. Und 3. Lebensjahr sollte man zum ersten Mal zum Zahnarzt. Man kann dies zum Beispiel so machen, dass Mama das Kind mitnimmt, wenn sie selbst zur Kontrolle geht. „So kann man einen spielerischen Einstieg ins Zahnarztleben gewährleisten. Wenn man das erste Mal zum Zahnarzt geht, wenn das erste Loch da ist, verbindet das Kind schon eine negative Erfahrung mit dem Zahnarzt.“ Erklärt die Zahnärztin Nora Oelbermann. Ich selbst habe meinen Sohn vor einigen Wochen mitgenommen, als ich zur Kontrolle ging. Er durfte auf mir sitzen, die Lampe inspizieren und bekam eine Sanduhr. Das Erlebnis war positiv und rundum spannend. Gut, ich gebe zu, es war nicht das erste Mal, denn wir waren bereits vor einem Jahr zur Kontrolle da, mit knapp 1, als der Kleine auf den Mund gefallen ist.
Wie man sich optimal auf den ersten Besuch vorbereiten kann, hat die Zahninsel hier zusammengefasst.
Was tun, wenn das Kind die Zähne nicht putzen will?
Eigentlich dürfte Zähneputzen ja kein Kampf sein, und doch werden die Worte „Zähneputzen“ „Kind“ oft mit „Kampf“ in Verbindung gebracht. Ich gebe zu, auch bei uns ist oft „einklemmen und durch mit Geschrei“ der Normalfall. Dies einfach deshalb, weil es mir wichtig ist, dass mein Sohn saubere Zähne hat. Da gibt es kein Wenn und Aber. Probiert haben wir aber alles, was empfohlen wird (siehe Tipps unten oder diese Tipps von der Dentalassistentin und Zweifachmama): singen, tanzen, er darf meine Zähne putzen, an einem anderen Ort putzen, von Papas Zahnpasta nehmen, Geschichten erzählen und zuletzt sind wir auf die elektrische Kinderzahnbürste umgestiegen, was kurzzeitig geholfen hat.
Und auch wenn es gegen meine Einstellung geht, einen Bildschirm zu benutzen: eine Zeitlang half bei uns nur folgendes: verschiedene Kinder-Apps auf meinem Handy, die der Sohn während dem Putzen spielen darf. Wichtig ist, dass man so stressfrei und spielerisch wie möglich versucht, an das Thema heranzugehen. Und trotzdem sollte man darauf bestehen, dem Kind die Zähne zu putzen – und nicht aufgeben, da es eine wichtige Sache für die Hygiene und Zahngesundheit ist.
Die Empfehlung der Zahnärztin Nora Oelbermann ist übrigens ebenfalls:
„Es gibt Lieder und Videos im Internet oder Apps. Wenn alle mitsingen macht es gleich doppelt Spass. Wichtig ist auch, dass die Kinder auch mal den Eltern die Zähne putzen dürfen. Wenn alles Bitten nicht reicht, muss man sich als Eltern auch durchsetzen, denn Mundhygiene ist wichtig.“
Die besten Tipps für stressfreies Zähneputzen bei Kindern
Das hier ist nun eine freie Sammlung von mir selbst und unseren Erfahrungen, da wir aber sehr viel probiert haben, ist sie ziemlich vollständig 😉
Der wichtigste Tipp ist aber, ein Ritual aus dem Zähneputzen zu machen und das Kind in einem gewissen Masse selbständig zum Zähneputzen zu bringen. Irgendwann geht es dann, und ihr merkt es gar nicht…
- Vorbeugend: Positiv darüber sprechen, Bilderbücher zum Zähneputzen anschauen
- Loben, wenn das Kind die Zahnbürste selbst in die Hand nimmt und Zähne putzen will
- Zahnputz-Apps auf dem Handy (Meine Zähne / Dentist / Putz Helden ) — Einfache Spiele, die zwar nichts mit dem Zähneputzen zu tun haben aber eine gute Ablenkung sind: Animal Sound / Zoo Time for Kids / Learn Colors)
- Zahnputz-Lieder
- Elektrische Zahnbürste für Kinder als Alternative ausprobieren
- Verschiedene Zahnpastas ausprobieren mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, das Kind kann abwechselnd wählen
- Das Kind darf die Zahnbürste selbst aussuchen
- Das Kind darf Mama und Papa die Zähne putzen, danach putzen die Eltern nach
- Den Zahnputzort (Becher, Zahnpasta, evtl. Spiegel etc.) kindgerecht einrichten (Montessori orientiert), damit das Kind selbständig putzen kann
- Eine Geschichte erzählen, Zahnteufel jagen, auf einem „lauten“ Stuhl sitzen, der rattert und knattert, oder was man heute erlebt hat
- Buch (Pixi) zum Putzen anschauen (oder bei Elmex gibt es sogar eines zum Download)
…und so geht es weiter:
Im nächsten Artikel erzählt euch eine Dentalassistentin und zweifache Mama, was sie empfiehlt und welche Strategien sie für Zahnputzverweigerer sieht.
Die Expertin:
Zahnärztin Nora Oelbermann
*Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit den ausgewählten Experten sowie MAM Baby und CURAPROX Baby entstanden und enthält Werbung.
Zahnarztbesuche können für Kinder oft beängstigend sein, daher ist es so wichtig, gute Zahnputzgewohnheiten von Anfang an zu etablieren. Die KAI-Methode scheint dabei eine große Hilfe zu sein und sorgt dafür, dass kein Zahn vergessen wird. Mindestens zweimal tägliches Putzen mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Zahnpasta ist ein guter Ausgangspunkt.
Vielen Dank für diese kinderfreundliche Inspiration. Euer Artikel ist wie ein lebhaftes Lächeln, das zeigt, wie wichtig es ist, die kleinen Dinge im Leben, wie das Zähneputzen, mit Freude zu gestalten. Hier ist ein virtuelles „Strahlende Kindermünder“ für eure fantasievollen Tipps und euer Engagement für die Gesundheit der Kleinen!
Danke für den Beitrag. Mir ist Zahnheilkunde total wichtig und ich möchte alles richtig bei meinem Sohn machen. Gut zu wissen, dass man zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr das erste Mal zum Zahnarzt gehen sollte.
Vielen Dank für diesen interessanten und hilfreichen Beitrag! Ich bin vor Kurzem Mutter geworden und habe bald selbst einen Termin beim Zahnarzt. Da kam mir die Frage auf, wann und wie das mit dem Zähneputzen bei Babys und Kleinkindern aussieht. Ich denke, ich werde mich die nächsten Wochen nach einem Kinderzahnarzt in unserer Nähe umschauen. Besten Dank für den tollen Artikel!
Ich finde es toll, dass Eltern bereits ab dem ersten Zahn mit dem Putzen beginnen sollen. Ein Kinderzahnarzt kann dabei eine wertvolle Ressource sein, um sicherzustellen, dass alles richtig gemacht wird. Es ist auch gut zu wissen, dass es spezielle Techniken wie KAI gibt, die Kindern helfen, ihre Zähne effektiv zu putzen. So lernen sie von Anfang an gute Gewohnheiten, die ihnen ein Leben lang zugutekommen werden.
Es stimmt, dass eine frühe Angewöhnung an das Zähneputzen es Eltern sehr erleichtert, Kinder dazu zu bringen, hinterher auch eigenständig und ohne Protest ihrer Zahnpflegeroutine nachzugehen. Auch die Wichtigkeit von regelmäßigen Zahnarztbesuchen kann beispielsweise mit Hilfe von Kinderbüchern beigebracht werden. Empfohlen sind zwei Zahnarztbesuche pro Jahr – eine Empfehlung, der selbst Erwachsene nicht immer nachgehen.
Das sind wirklich sehr schöne Tipps um den Kindern das Zähne putzen näher zu bringen. Es ist wesentlich besser, wenn sie von allein mitmachen und spass dran haben, denn die Dentalhygiene ist sehr wichtig.
Bitte gerne, hoffe es hilft 🙂
Danke für diese Reinigungstipps. Das war ein sehr guter Beitrag. Ich finde es immer schwierig herausfinden was am besten hilft.
Ich mag, was Sie gesagt haben. Von dem ersten Zahn putzen Sie die Zähne! Das würde helfen, eine Gewohnheit zu entwickeln.