Als Ernährungscoach für Familien bekomme ich viele Fragen, gerade auch über Instagram. Ich sehe es aber auch in meinen Coachings, dass Eltern manchmal überfordert sind von den vielen Informationen, die im Internet und in Ratgebern zu finden sind. Gerade bei der Menge des Essens kommt ein weiteres Problem dazu: Eltern vergleichen immer mit anderen Kindern! Und das kann fatal sein. Denn Essen ist gerade im Kleinkindalter ein Dauerthema.
Kinder haben ein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl
Kinder kommen auf die Welt und haben ein gut entwickeltes Gefühl, wann sie satt sind und wann sie hungrig sind. Egal ob ein Baby gestillt wird, Flasche trinkt, mit Brei gefüttert wird oder selbstständig am Familientisch mitisst, es zeigt normalerweise ganz gut, wann es hungrig oder satt ist. Wenn Eltern ihren Kindern die Verantwortung für ihr Sättigungsgefühl nehmen und sie übersteuern, fördert dies entweder übermäßiges Essen oder das Verweigern von Nahrung. Kinder neigen dann dazu, über ihre Sättigungsgrenze zu gehen, um ihren Eltern zu gefallen. Problematisch kann es bereits im Beikostalter sein, wenn ein Kind mit Brei ernährt wird. Bei Brei besteht die Gefahr der Überfütterung – hingegen bei dem selbstgeleiteten Essen (Baby Led Weaning) bestimmen Kinder selber, wie viel sie gerade essen wollen. Eltern haben aber das Gefühl, es müsse bereits eine gewisse Menge sein, die sie zu sich nehmen oder dass das Babygläschen doch leer gegessen werden müsse. Einige Kinder sind vor einem Wachstumsschub sehr hungrig, während andere vorübergehend dünn sein können. Daher lässt sich nicht pauschal sagen, was „normale“ Portionen sind und es ändert sich auch immer wieder. Um das Hunger- und Sättigungsgefühl beizubehalten, gibt es folgende Tipps, die du als Elternteil beachten kannst:- sprich mit deinem Kind über Hunger und Sättigung
- lasse zwischen den Mahlzeiten auch mal Pausen – denn so entwickelt sich auch ein normales Hungergefühl, was bei Dauersacking nicht mehr der Fall ist
- animiere und zwinge dein Kind nicht, „noch ein Löffelchen für Opa“ zu essen, wenn es zeigt, dass es satt ist
Du bestimmst, was auf dem Tisch landet. Dein Kind entscheidet, wie viel es davon essen möchte.
Was tun, wenn das Kind sehr wählerisch isst / wenig isst?
Dass Kinder wählerisch werden, ist im Alter von 2-5 Jahren normal. Neophobie heisst die Angst und Ablehnung vor neuen Dingen. Grüne Punkte könnten giftig sein – deshalb wird die Farbe gemieden. In diesem Artikel liest du mehr darüber. Was ganz ganz wichtig ist: jedes Kind hat einen anderen Kalorienbedarf – je nach Bewegung, Grösse und Alter – und es gibt Unterschiede, wie viel ein Kind isst. Manchmal isst ein Kind tagelang wenig (gerade wenn es am Zahnen ist) oder krank ist, und es gibt Kinder die generell eher kleine Portionen essen. Der wichtigste Messfaktor dabei ist: steigt die Gewichts- und Größen Kurve (Perzentile) trotzdem an und wirkt das Kind gesund und vital? Dann ist alles in Ordnung. Wichtig ist, dass die Eltern trotzdem weiterhin vielseitig und farbig Essen anbieten und selber Vorbilder sind. Denn Eltern lernen am Modell ihrer Eltern! Als Expertin für wählerische Kinder habe ich hier auf dem Blog, in Instagram und in meinem Picky Eater E-Book viele Ratschläge und Tipps, wie man als Eltern diese Phase gut übersteht. Das allerwichtigste ist auch hier: keinen Zwang, keinen Druck keine ewigen Diskussionen rund ums Essen. Wenn ein Verdacht auf eine Nahrungsmittelintoleranz, Probleme mit dem Kauen, sensorische Probleme etc. bestehen, sollte man mit dem Kinderarzt sprechen. Bei Fragen zum wählerischen Verhalten oder für eine Einschätzung, biete ich kostenlose Kennenlerngespräche an.Wichtige Handlungsempfehlungen für die Eltern:
- Zwinge oder überrede dein Kind nie, den Teller auf zu essen.
- Lasse dein Kind selber schöpfen oder schöpfe zuerst kleine Portionen, Nachschlag darf immer sein
- Gebt eurem Kind beim Essen Selbstbestimmung – so fördert ihr ein gesundes Ess-Verhalten
Brauchst du Unterstützung & möchtest du mehr Sicherheit in der Kinderernährung?
Ich bin Moana, Ernährungscoach für Familien mit wählerischen Kindern, mit viel Stress am Esstisch und für pflanzenbasierte Ernährung. In meinen Coachings lernst du Strategien, wie dein Kind besser isst und wie ihr weniger Stress am Esstisch habt.
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