Essen ist gut, essen gehört dazu, sozialisiert, hält die Familie zusammen. Sobald das Baby grösser wird, haben die Eltern einen weiteren kleinen Esser am Tisch. Hinzu kommen aber auch zwei zusätzliche Hände, die alles greifen wollen, eine kleine Persönlichkeit, die mitreden will und ihren eigenen Kopf hat. Damit die gemeinsame Zeit am Familientisch harmonisch(er) abläuft, habe ich euch 10 Tipps zusammengestellt, die Eltern unbedingt am Essenstisch vermeiden sollten.
Die wichtigsten 10 Tipps:
- Keine Fliegerspiele machen wenn das Kind älter als ca. 11 Monate ist. Bei einem Breibeginner mag es noch funktionieren, ein 1.5 Jähriger imitiert die Eltern allenfalls und schwups landet alles auf dem Boden oder auf dem Kind. Oder der Mama….
- “Ein Löffelchen für den Papa….ein Löffelchen für Opa” – irgendwann will das Kind einfach nicht mehr gefüttert werden sondern selbst essen. Es schlägt schnell nach dem Löffel und schwups, schon wieder ist alles auf Mama und Kind verteilt. Lasst es selber essen, liebe Eltern. Lasst es ausprobieren und helft nur, wenn das Kind euch danach fragt bzw. es verzweifelt Hilfe sucht.
- Das Wort “Schokolade” erwähnen (steht als Stellverteter!). Das Kind könnte SOFORT alles wegwerfen und nach Schokolade verlangen. Dass es danach noch etwas isst, das NICHT Schokolade ist: könnt ihr vergessen!
- Wenn das Kind etwas nicht isst, es damit ködern, dass es nachher ein Stück Schokolade bekommt (siehe Punkt 2). Das Kind sollte nie gezwungen werden, etwas zu essen. Immer wieder das unbeliebte Lebensmittel anbieten, irgendwann probiert das Kind vielleicht wieder. Mehr Tipps zu Gemüseverweigerern hier.
- Den Glauben haben, man könne kurz weg vom Tisch und das Kind alleine lassen. Da landet schnell alles auf dem Boden, der Becher kippt um, das Kind reisst am Tischtuch, lehnt sich über den Tisch weil es schnell ein Stück Käse holen will und und und. Oder das Messer! Oder das volle Glas mit Orangensaft …. CHAOS perfekt!!!
- Das Wort xy erwähnen, wenn dieses schwerwiegende Konsequenzen hat. Beispiel: Der 1.5 jährige Sohn hat in einem Buch einen grossen Vogel gesehen und das Wort Schnabel gelernt. Der Papa fragt, was er heute gesehen hat. Die Mama sagt, “Vogel mit dem grossen Schnabel”. Sofort will das Kind nicht mehr essen, sondern das Buch anschauen und verlangt lauthals nach “AAAAAbel”.
- Prost machen. Auch wenn es süss ist, wenn das Kind es dann endlich gelernt hat, zu prosten. Mit seiner Plastikflasche oder dem Becher haut es dünne Weingläser glatt kaputt, mit offenem Becher kann das ganze Wasser gar auf dem Tisch und im Teller landen. Und mit einmal Prost ist es dann auch nicht getan. Es will nicht mehr aufhören…
- Tischunterlagen (auch die für Babys), die nicht befestigt sind, sind ein schwieriges Thema. Das Kind zieht alles weg und es ist natürlich lustig, wenn alles auf den Boden schmettert. Oder es am Tischläufer oder Tischtuch zieht und alles mitkommt. Entweder kein Tuch, keine Unterlage oder ein Table Top von Stokke das mit Saugnäpfen befestigt wird! Basta!
- Sagen, dass man etwas NICHT mag (auch der Papa darf das nicht tun). Das Kind mag sonst auch gar nichts mehr. Und dazu muss es noch nicht sprechen können…. Nein es versteht dies sehr gut. Deshalb mein Tipp: Lieber gar nichts sagen, wenn man etwas nicht mag.
- Wenn das Kind nichts isst, sollte man nicht zu viele Alternativen anbieten. Wer jetzt etwas anderes kocht oder holt, macht dies allenfalls vergebens. Vielleicht hat das Kind einfach mal weniger Hunger. Es merkt dies ganz gut, wenn es satt ist, und isst vielleicht morgen wieder mehr. Und dass es nicht alles mag, liegt in der Natur: seine Geschmacksknospen sind sich noch am Ausbilden und verändern sich auch noch nach dem 3. Lebensjahr.
Und wenn mal alles aus dem Ruder läuft: Ruhig bleiben, ein und ausatmen, und laut Om sagen! Es ist alles nur eine Phase 😉
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Ja das mit dem Probieren ist bei uns auch so 🙂
Liebe Grüsse
Miss Broccoli
Hallo MissBroccoli,
bei uns dürfen die Kinder sagen wenn sie etwas nicht mögen – und die Erwachsenen auch. Außerdem koche ich in der Tat (schon immer) ein paar Nudeln für die Kinder, wenn es bei uns Reis gibt. Denn den essen beide nur sehr sparsam.
Bei uns ist es so, dass alles probiert werden muss, aber wenn man es dann nicht mag, dann muss man es auch nicht essen.
Was ich ganz und gar nicht leiden kann: mit vollem Mund sprechen, singen, Quatsch machen. Da werd ich zum Brülläffchen.
Und wenn gar nichts mehr hilft: Auf 10 zählen, Atmen, an süße kleine Kätzchen denken 😉
Viele Grüße
Carola