Ich bin damit aufgewachsen, dass Kinder in der Küche mithelfen. Eigentlich war ich immer in Küchen, soweit meine Erinnerung zurück reicht. Ob jetzt bei meinen Eltern (die beide in der Küche standen) oder bei meiner Grossmutter, kochen gehörte in unserer Familie dazu. Und genau das möchte ich meinem Sohn weitergeben.
Kinder beim Kochen miteinbeziehen
Warum es wichtig ist, dass Kinder in der Küche mithelfen, das muss ich eigentlich niemandem sagen. Und trotzdem:
- Wenn Kinder in der Küche mithelfen, essen sie mehr und probieren mehr Neues aus
- Kinder wissen, wie etwas zubereitet wird
- Kinder werden selbständig erzogen
- Kinder lernen, den eigenen Geschmackssinn zu entwickeln
- Kinder werden gerne gebraucht
- Kinder können einen später bekochen 😉
Immer auf der Suche nach Kinderrezepten und schönen Kochbüchern bin ich auf eines vom AT Verlag gestossen, welches ich nun rezensieren darf. Eigentlich ist mein Sohn mit 2.5 noch zu klein dafür, denn das Kochbuch „Kinder, kocht!“ ist für Kinder, die schon etwas selbständiger in der Küche hantieren und vielleicht sogar selbst ein Rezept lesen können. Es ist 2013 erschienen, im 2017 in der 4. Auflage . Das Buch hat 288 Seiten und einen gebundenen Einband.
Rezension „Kinder, kocht!“
Das Buch ist sehr schön aufgemacht, es gibt Basiswissen am Anfang, wie zum Beispiel eine Übersicht, was mit „kleinen“ Würfeln und was mit „grossen“ Würfeln gemeint ist. Oder was die verschiedenen Kochmethoden Kochen, backen, braten etc. bedeuten oder eine schön bebilderte Übersicht über die bekannteste Kräuter. Am meisten gefallen mir die Bilder und Art, wie die Rezepte abgebildet werden: cool, frisch, anders.
Die Rezepte selbst sind teilweise Blitzrezepte, andere dauern länger. Viele sind sehr einfach und eigentlich bekannte Rezepte. Sie reichen von einem Sirup oder einer Limonade über Salate und Suppen bis zu Süssem. Aufgebaut ist das Buch nach Jahreszeit, es beginnt im Frühling. Das Buch ist leider nicht vegetarisch, die Fleischrezepte halten sich jedoch in Grenzen.
Was mir gefällt, sind Rezepte aus aller Welt, zum Beispiel aus Japan, Nordafrika oder Südamerika. Weniger gefallen mir gewisse Rezepte an sich, da sie meiner Ansicht nach etwas altmodisch und traditionell sind. Ich mag es halt innovativ und ausgefallen. Und für mich als Schweizerin sind die Rezepte sehr Deutsch: Eier in Senfsauce, Mairübchen in Béchamelsauce mit gebratenem Hühnchen, pochierte Eier im Glas, Himmel und Erde etc.
Spannend sind auch Rubriken wie Ei, Survival, Kartoffel, Apfel, Lebkuchenschmuck für den Weihnachtsbaum oder Silvester.
Fazit
Auf jeden Fall ist es ein Buch, das mein Sohn noch einige Jahre brauchen kann – oder immer mehr. Und selbst darin blättern und auswählen kann, was er mit mir zusammen kochen kann. Es ist ein Gesamtwerk mit Rezepten für alle Situationen, in denen Kinder sich befinden: draussen im Garten oder im Freibad, im Wald, an einem Kindergeburtstag, beim Backen für Weihnachten, zusammen mit Freunden.
Wer also keine innovativen, coolen Rezepte aber ein anschauliches, schön bebildertes Kochbuch mit soliden Rezepten für Kinder sucht, fährt mit diesem Kochbuch richtig.
Ich habe ein Rezept mit meinem Sohn zusammen gekocht, eines, das er auch wirklich isst (denn viele der Rezepte sind nicht ganz kleinkindertauglich):
Reibekuchen mit Apfelmus
Das Buch ist beim AT Verlag erhältlich. Herzlichen Dank an den AT Verlag für das Rezensionsexemplar.