Was heisst zuckerfrei mit Kindern? (plus die besten Zuckeralternativen für Kinder)

Wer Kinder hat, setzt sich früher oder später mit dem Thema Zucker auseinander. Soll mein Kind Zucker essen, wie viel darf mein Kind, welcher Zucker ist besser? All diese Fragen stellt man sich als Eltern, denn man möchte sein Kind ja gesund ernähren. Im folgenden Beitrag sind die wichtigsten Fakten zusammengefasst – und natürlich gelten die Informationen genauso für die Eltern – denn diese sollten als gutes Vorbild vorangehen und ihren Zuckerkonsum in einem geringen Maß halten. Hier ist ein Überblick. Melde dich gerne bei Fragen oder wenn du ein Coaching buchen möchtest, um endlich zuckerfrei(er) zu leben!

 

Soll mein Kind Zucker essen – und wie viel?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Erwachsene wie auch Kinder weniger als 10% (idealerweise weniger als 5%) der täglichen Energiezufuhr aus isoliertem Zucker stammen sollte (davon ausgenommen sind natürliche Zucker und Fruchtzucker in Früchten zum Beispiel). Hier ist die Richtlinie der WHO.

Ein Quetschie hat oft bis zu 3 Würfelzucker drin. Ein Becher Fruchtjoghurt kann bis zu 6 oder 7 Würfelzucker enthalten!

Zuckerfrei heisst übrigens im Normalfall: ohne zugesetzten Zucker. Denn zuckerfrei können wir uns gar nicht ernähren, alles, was Kohlenhydrate sind, besteht schlussendlich aus Zuckermolekülen. Früchte enthalten Fruchtzucker, Weissbrot aber auch Vollkornbrot wird im Körper in Glucose aufgespalten, sogar Nüsse wie Cashews oder Erbsen enthalten einen Zuckeranteil.

Isolierter Zucker geht viel schneller ins Blut, erhöht den Blutzuckerspiegel somit, fördert Karies noch mehr und ist sehr oft nicht notwendig – und nur in Massen zu geniessen. Da beginnt aber das Problem: wir haben schnell zu viel.

Die Grundsatzfrage ist also: soll mein Kind isolierten Zucker essen? Darf es Zucker oder nicht? Hier spalten sich die Familien. Gibt es in den einen Familien nach jedem Mittagessen ein Stück Schokolade, ist Süsses in anderen Familien eine Seltenheit. Andere Familien umgehen den Haushaltszucker gänzlich und in noch anderen Familien trinkt man Cola und Fanta schon als Kind, Süsses steht immer bereit.

Als Eltern sollte man sich hier gut informieren und einen Weg finden, den man als Familie gemeinsam gehen möchte. Mein Tipp: Gut wäre, wenn sich die Eltern einig sind, wie man die Kinder erziehen will. Ist aber Papa ein Schleckermaul, dann wird es schwierig, den Kindern Süsses zu verbieten. Vorbild zu sein ist also das A und O.

Es gibt aber weitere Gründe, die meiner Ansicht nach gegen einen hohen Zuckerkonsum sprechen.

 

 

Wo sind die größten Zuckerfallen für Kinder?

Zuckerfallen finden sich heute in vielen Produkten, insbesondere in gekauften Fertigprodukten. Oft steht dann sogar „ohne zugesetzten Zucker“ und doch ist der Zucker in hohem Mass enthalten. Die Zucker haben auch viele Namen: Fruchtzucker (Fructose), Traubenzucker (Glucose, Dextrose), Haushaltszucker (Saccharose) und Malzzucker (Maltose) sowie Fruchtsaftkonzentrate, Zuckersirupe etc. Mein Tipp: lies immer die Etiketten!

  • Gewürzgurken – bis zu 10 g Zucker
  • Rotkraut etc. aus dem Glas
  • Gekaufte Müsli und Müsliriegel / Fruchtriegel
  • Ketchup
  • Fruchtjoghurt – bis zu 6 Stück Zucker
  • Süssgetränke
  • Obstsäfte wie Orangensaft, Apfelsaft
  • gekaufte Quetschies & Smoothies
  • viele Kinderprodukte!!
  • Fertigprodukte

 

Zucker ist nicht gut für mein Kind – oder?

Weißer, aus Zuckerrüben hergestellter Zucker hat folgende negative Eigenschaften:

  • er lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben
  • zu viel Süsses fördert die Gewichtszunahme und Adipositas
  • Süsses fördert Karies (von innen)
  • Süsses führt zu einer gestörten Darmflora
  • Zucker raubt dem Körper Vitamine – und bringt ihm nichts

Wer also viel isolierten Zucker zu sich nimmt, fördert viele Krankheiten. Kinder werden dick, können sich weniger gut konzentrieren, bekommen eher Krankheiten etc. Isst das Kind dann auch noch sehr wenig Obst und Gemüse, hat es einen doppelt negativen Effekt, denn Zucker gilt auch als Vitaminräuber, er benötigt bei der Verstoffwechslung nämlich wichtige Mikronährstoffe, liefert dem Körper aber keine neuen.

 

Welche Zuckeralternativen sind gut für mein Kind?

Deshalb stellt sich die Frage: welche Alternativen gibt es? Was ich hier aufzähle, gilt natürlich auch für Erwachsene. Wer Kinder hat weiss, wie gross die Verantwortung ist, die man hat – auch über die gesunde Ernährung. Meine Empfehlung ist persönlich, aber basiert auch auf Empfehlungen die viele andere Stellen herausgeben. Kleine Kinder brauchen nicht so viel Zucker – also eigentlich keinen raffinierten, isolierten Zucker – und deshalb sollte man zuerst einmal andere Süßungsmittel verwenden. Mit Süßungsmittel meine ich nicht primär Zuckeralternativen wie Zuckeraustauschstoffe (Birkenzucker, Stevia, etc.) – sondern natürliche Süßungsmittel wie zum Beispiel:

  • Datteln oder andere Dörrfrüchte – es gibt auch Dattelsüsse (gemahlene Datteln – enthalten auch viel Fruchtzucker aber noch alle Nährstoffe der Dattel)
  • reife Banane
  • Apfelmark ungesüsst
  • Yaconsirup
  • wenn du einen Kuchen bäckst, dann verwende Ahornsirup oder Reissirup allenfalls gemischt mit nur 50% Zucker. Taste dich heran.

Natürlich will man auch mal Gäste einladen, einen guten Geburtstagskuchen backen und dazu stellen sich dann viele die Frage, welche Alternativen zum weissen Haushaltszucker es denn gibt.

Wie bei so vielen ist mein bester Ratschlag: Die Menge macht es aus.

 

Welche Zuckeralternativen sind gesund?

„Gesund“ ist leider fast keine Zuckeralternative, zumindest nicht in grossen Mengen. Aber es gibt einige bessere Eigenschaften im Vergleich mit weissem Haushaltszucker.

Ab und zu ok sind folgende Zuckeralternativen:

  • Ahornsirup – natürliches Produkt, geringerer glykämischer Index, lässt den Blutzuckerspiegel langsamer steigen, enthält noch einige Mineralstoffe, wie Honig. Achtung: Herkunft.
  • Honig – besteht aber oft bis zu 80% aus Haushaltszucker. Achtung: Herkunft.
  • Reissirup – Achtung, Gefahr von Verunreinigung mit Arsen (Herkunft Asien).
  • Birkenzucker (Xylit) – nur in kleinen Mengen, denn zu viel kann Durchfall auslösen, ist tödlich für Hunde – nicht regelmässig für Kinder verwenden (gilt auch für Erythrit). Kann einen „kalten“ Geschmack haben.
  • Kokosblütenzucker – schmeckt karamellig, wird aus der Kokospalme (Achtung Herkunft) gewonnen, besteht zu etwa 85% aus Saccharose, ist ähnlich wie Haushaltszucker aber enthält noch einige Mikronährstoffe wie Kalium, Eisen, Zink
  • Stevia – achte auf Steviablätter oder natürliche Herkunft. Stevia ist noch nicht so erforscht, hat eine enorm starke Süsskraft und kann einen Eigengeschmack haben.
    Mein Tipp: am besten mischen mit Kokosblütenzucker oder Haushaltszucker, um so die Menge Haushaltszucker zu reduzieren. Suggeriert dem Körper Süss aber es kommt dann nichts – kann Heisshunger auslösen (siehe hier, was du gegen Heisshunger tun kannst).

–> Mein Geheimtipp ist also: Kombiniere die oben genannten Alternativen mit natürlichen Süssungsmitteln. Nimm etwas Haushaltszucker, etwas Stevia und noch etwas Yacon oder Apfelmark, wenn du einen Kuchen bäckst. Für Müsli, Joghurt, Smoothies etc. reichen die natürlichen Alternativen wie Banane, Apfelmark, etwas Yacon oder Dattelsüsse aus der Dattel aber völlig aus.

Grundsatz: Nimm einfach weniger! Man gewöhnt sich daran!

 

Welche Zuckeralternativen ich NICHT für Kinder empfehle:

  • Agavendicksaft – er enthält zu viel isolierten Fruchtzucker und ist genauso süss wie Haushaltzsucker und schädigt die Zähne.
  • isolierter Fruchtzucker und alle Fruktose-Sirupe, sie schädigen die Leber, fördern Fettleber, fördern Karies.
  • Birkenzucker (Xylit) und Erythrit in grossen Mengen – sie können abführend wirken und allenfalls Heisshunger auf Zucker fördern. Ist aber gut für die Zuckerentwöhnung (bei Zuckersucht). Achtung, wer Hunde hat: Xylit kann tödlich sein.
  • Stevia in grossen Mengen – es kann dem Körper suggerieren, dass er Süsses bekommt – was dann nicht der Fall ist und somit isst man mehr – Übergewicht ist vorprogrammiert. Ausserdem hat es eine sehr viel grössere Süsskraft, Dosierung ist allenfalls schwierig.

Warum ist Fruchtzucker schlecht?

Fruktose (Fruchtzucker) gehört genau wie Glukose (Traubenzucker) zu den Einfachzuckern und ist ein wichtiger Energielieferant für unseren Körper. Fruchtzucker fördert genauso wie Haushaltszucker Karies. Ausserdem kann eine hohe Menge an Fruchtzucker Übergewicht stärker fördern als der normale Zucker. Er kann also zu Gewichtszunahme, Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes und anderen chronischen Krankheiten führen. Zu viel Fruchtzucker führt zu Durchfall, der Körper kann es nicht verwerten und oft wird es in der Leber angesammelt und führt zu einer Fettleber. Einziger positiver Punkt: Fructose lässt den Blutzuckerspiegel nicht so stark steigen und die Süsskraft ist 20% höher als die von Haushaltszucker.

Früchte darf man aber essen, denn da sind sie nicht isoliert sondern im Verbund. Früchte mit wenig Fructosegehalt sind: Aprikose, Pfirsich, Mango, Honigmelone, Heidelbeeren und alle übrigen Beeren sowie Papaya.

Viel Fructose ist in Trockenobst, Weintrauben, Kirschen, Apfel und Birne (Banane enthält weniger!). Achtung auch bei gekauften Fruchtquetschies! Lies auf jeden Fall die Etikette.

 

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Mehr Informationen

 

 

Wenn du mehr über das Thema Zuckerfrei leben mit Kindern wissen möchtest oder wenn du endlich zuckerfrei leben möchtest, dann melde dich für mein Coaching an. Ich zeige dir und deiner Familie, wie ihr einfach und ohne Verzicht auf Süsses ohne weissen Zucker auskommt und viel gesünder leben könnt.

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Tipps für weniger Zucker im Alltag:

Schau hier auf dem Blog in der Rubrik Süsses und du findest viele leckere Rezepte die ohne viel Zucker oder Süssungsmittel auskommen und trotzdem schmecken: klick hier

 

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