Kinder spielen mit Entchen

Mamas lästern über ihre Kinder – dürfen sie das?

Hier eine kleine Geschichte, echt passiert: Habt ihr das schon mal gehört, dass Mamas lästern können. Ja sicher, über die Nachbarn, die doofe Freundin oder den Arbeitgeber. Oder auch mal über ihre Männer. Aber dürfen Mamas über ihre Kinder lästern?

Neulich in der Umkleidekabine in meinem Fitnesscenter. Ich höre zu, wie zwei Frauen miteinander sprechen, zuerst höre ich nur halbherzig zu, ich registriere es aber als „lästern“, also über jemanden herziehen. „Dann  musste ich so früh aufstehen, und die waren einfach schon wach“…“ja und dann wollen sie noch Frühstück, und spielen“…. Dazu ein Augen-verdrehen.

Ich möchte herausfinden wer „die“ sind, über die sie sprechen, und höre genauer hin:

Die Frau mit den dunklen Haaren sagt: „Ja, und dann können sie nicht mal alleine spielen, und wollen immer mit mir. Jetzt kommt sogar noch der Kleine immer so!“

Die Frau mit den hellen Haaren: „Ach nein, die spielen nicht alleine? Kennst du Zimmergitter, da hast du in jedem Fall Ruhe!“

Die Frau mit den dunklen Haaren: „Echt, nein aber das wäre eine Idee!“

Die Frau mit den hellen Haaren: „Ja. Wir haben das. Ich weiss auch nicht warum die so früh wach sind immer….“, wieder ein Augen verdrehen.

Die Frau mit den dunklen Haaren: „Ja und dann erwarten sie noch, dass ich ihnen sofort Frühstück mache…. Das ist echt der Stress.“

Warum haben sie ein Leben, das ihnen nicht gefällt?

Irgendwie frage ich mich gerade, ob diesen zwei Frauen klar ist, dass sie über ihre eigenen wahrscheinlich noch kleineren Kinder sprechen, die ihre Bedürfnisse haben, nichts einfach aus Böswilligkeit machen und einfach sind, wie Kinder so sind. Sie sprachen nämlich nicht lächelnd, sondern wirklich eher genervt und lästernd. Da hätten sie halt vorher überlegt haben müssen, warum sie Kinder wollten. Oder wie seht ihr das?

Was machen Kinder – insbesondere kleine – gerne? Spielen, den ganzen Tag. Egal ob die Eltern ausschlafen wollen. Und am liebsten wollen sie ihre Errungenschaften mit Mama und Papa teilen. Das ist halt so. Als Mama mit kleinen Kindern HAST DU KEINE ZEIT MEHR FÜR DICH.

Und als Mama mit kleinen Kindern KANNST DU NICHT EINFACH AUSSCHLAFEN WENN DU WILLST.

So ist es! Und so wollten wir es doch, oder?

 

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7 Comments

  1. Danke – und ja klar. Wenn man untereinander ist kann man mal Luft ablassen, gerade unter Freundinnen. Aber das Ganze hat so ohne Lachen stattgefunden, dass es für Fremde hart rübergekommen ist, eben wie krasses Lästern und nicht nur sich mal über eine Macke aufregen. Und die Geschichte ist ja auch von mir mit einem Augenzwinkern geschrieben worden, da es eine Momentaufnahme in einer Umkleidekabine ist 😉

  2. Ich finde es auch aus dem Zusammenhang gerissen. Zumindest mir tut es gut, mich einfach mal verbal „auszukotzen“, wenn ein Tag mal richtig blöd ist oder eine Phase. Dabei sehe ich den Unterschied darin, bei wem. Meine besten Freundinnen kennen den Kontext, sie kennen unsere internen Beziehungen und wissen, ohne, dass man sich erklären muss, dass ich meine Kinder liebe und will. Oder auch meinen Mann. Wenn ich meiner besten Freundin sage oder schreibe, ich könne ihn [Ehemann] aus dem Fenster werfen, denkt sie nicht, ich will mich scheiden lassen, sondern, dass ich einfach sauer bin. Sie regt sich dann üner was bei ihrem Mann auf und beiden gehts wieder prima, es verbindet und man hat Dampf abgelassen. Genauso ist es mit den Kindern. Ja, sie machen einen eben auch mal wahnsinnig. Muss man dann selig lächeln „aber ich wollte Kinder“ oder darf man sich aufregen und lästern und dann ist man wieder entspannt? Ich würde es nur nie bei Fremden machen, die den Kontext nicht verstehen, dann wirkt es lieblis, denn nichts ist unglaubwürdiger als nur genervt sein und dann laut zu betonen „aber ich liebe mein Kind“. Meiner besten Freundin muss ich sowas nicht sagen. Daher find ich Dein Urteil etwas zu hart. Da haben sich vermutlich zwei enge Freundinnen vermeindlich ungehört von Fremden, den Frust von der Seele geredet. Und lieben Mann und Kinder genauso wie vorher und sind nach dem Luft machen vermutlich viel zufriedener. Also gut für alle. Liebe Grüße!

  3. Hallo Moana
    Lästern ist halt ein so negativ behaftetes Wort. Ich glaube auch, dass diese Mamas sich vielleicht einfach gegenseitig ihr Leid geklagt haben. Und das manchmal sehr heftig tönen kann, wenn man es auschnittsweise mitbekommt. Aber du sagst ja selbst, es sei mit einem Augenzwinkern zu verstehen.
    Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass der Entscheid, ein Kind zu bekommen bestimmt in den meisten Fällen gut überlegt getroffen wurde. Man geht davon aus, dass man für eine Zeit die eigenen Bedünfrnisse zurücknehmen muss, dass man mit Schlafmangel zu kämpfen haben könnte und dass sich das Leben je nach dem sehr radikal verändert. Wie es aber wirklich ist, weiss man halt erst, wenn es dann tatsächlich so ist. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass mich der Schlafentzug dermassen fordern, nein überfordern würde. Ich kam da wirklich an die Grenzen des mir Möglichen. Zum Beispiel.
    Kinder haben Bedürfnisse. Und je kleiner die Kinder sind, desto mehr sind Eltern wohl „eingespannt“. Aber auch Eltern haben Bedürfnisse. Und ich bin davon überzeugt, dass es irgendwann Zeit wird, diese wieder ernst zu nehmen und auch ihnen Raum zu geben. Und das ist fü rmich so im Verlaufe des 2. Lebensjahres des Kindes und nicht erst, wenn es 30ig wird. Sonst kanns passieren, dass alle unglücklich werden. So plus/minus sehe ich es.
    Liebe Grüsse
    Anita

  4. Liebe Olga, die ganze Geschichte ist auch mit einem Augenzwinkern anzusehen. Und natürlich glaube ich auch, dass sie ihre Kinder lieben. Es kam mir in diesem Moment einfach so rüber 😉 dass man sich mal beklagt als Mama, das darf ja sein, auf jeden Fall. Und sagen, dass es nicht einfach ist, oder man gerne mal ausschlafen möchte….
    liebe Grüsse
    Miss Broccoli

  5. So ist es zwar und die meisten haben sich auch bewusst für Kinder entschieden, aber ich ich finde, dass du hier sehr schnell urteilst. Du kennst die Vorgeschichte nicht dazu. Vielleicht hatten die eine echt anstrengende Zeit und lassen bei einer guten Freundin ihren Frust raus. Warum darf man denn als Mama mal nicht von seinen Kindern genervt sein? Lästern ist in nie und ordnung, aber ich würde die Situation jetzt auch nicht überbewerten. Ich bin mir sicher, die beiden Mamas ihre Kinder sehr lieben.

  6. Vielen Dank lieber Patrick, ja so ist es. Sich damit zu befassen und dann dazu zu stehen wäre ja schon gut wenn man sich für Kinder entscheidet 😉
    liebe Grüsse
    Miss Broccoli

  7. Ich denke, dass hier das Wort lästern nicht wirklich passend ist, sondern Sie hier Eltern „belauscht“ haben, die niemals Eltern werden wollten, bzw. sich auch nie damit befasst haben, was es bedeutet Eltern zu sein. Leider passiert dies heutzutage immer wieder zu oft und ich bin immer noch (auch beruflich) auf der Suche nach einer Antwort, warum dies in unsere Gesellschaft immer noch der Fall ist.

    Dennoch muss ich einen Teilsatz kommentieren, da ich ihn als ziemlich frischer Papa (das könnte eine Begründung sein) immer wieder schwierig finde.
    Als Mama mit kleinen Kindern HAST DU KEINE ZEIT MEHR FÜR DICH.
    Kinder sind anstrengend, lebendig und fordern viel, aber durch solche pauschalen Aussagen wird der Alltag erstens nicht leichter und zweitens schürt es ziemlich viel Angst. Besonders in unserer Vorbereitung auf die Geburt wurden wir mit solchen ähnlichen Aussagen bombardiert: Macht dies nochmal, danach geht das nicht mehr. Oh ihr werdet erst in Jahren wieder schlafen etc.
    Mir kommt es persönlich unschön meinem Kind gegenüber vor, weil da so ein Touch mitschwingt, dass man alles aufgeben muss, nur weil ein Kind da ist. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, dass ist kein Vorwurf und vielleicht auch eine Fehlinterpretation von mir, dennoch stört es mich mittlerweile einfach, dass dieser Faktor so häufig im Zusammenhang mit Kindern genannt wird.

    Vielen Dank auf jeden Fall an dieser Stelle für diese kleine Geschichte, denn sie zeigt wunderbar, dass man sich für ein Kind auch entwickeln muss.
    Beste Grüße
    Patrick

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