Hast du dir schon mal überlegt, wie es ist, als Baby, wenn du zum ersten Mal einen Babybrei probierst? Bisher hattest du ja nur Milch….
Kinder haben bei der Geburt viel mehr Geschmacksknospen als wir Erwachsenen. Und das bleibt auch eine Zeitlang noch so. Um so wichtiger ist es deshalb, mit diesem Wissen den ersten Babybrei zuzubereiten, und auch später für ein Kleinkind zu kochen. Oder wie man mit einem Gemüseverweigerer umgeht.
Wissenschaftlich ist bewiesen, dass Kleinkinder Süsses lieber mögen als Salziges. Das ist von der Natur her gegeben, denn schon die Muttermilch schmeckt süss, also gilt Süss als sicher. Und bitter als unsicher. Es wird somit eher gemieden.
Das heisst jedoch nicht, dass man Kindern nur Süsses servieren sollte. Den Geschmackssinn kann man sehr wohl versuchen zu beeinflussen – jedenfalls zu einem gewissen Grad. Es geht jedoch nicht mit Zwang, oh nein, davor rate ich ab. Sondern spielerisch. Und auch die Eltern oder die Mutter kann hier Vorarbeit leisten.
Dein Kind isst nicht? Kein Gemüse? Du bist oft frustriert oder weisst nicht mehr was kochen?
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Die Geschmacksknospen beim Kind beeinflussen, geht das?
Der Geschmackssinn ist bereits beim ungeborenen Kind ziemlich ausgeprägt und es unterscheidet schon im Bauch, ob die Mama süss oder salzig isst. Er ist sozusagen angeboren. Denn dabei verändert sich das Fruchtwasser. Ein Neugeborenes kann bereits süss von salzig und bitter unterscheiden. Es kann sein, dass ein Kind später Vorlieben hat für das, was die Mama während der Schwangerschaft gegessen hat. Ausserdem gibt es Studien, dass Stillkinder mehr Geschmacksvorlieben haben als Schoppenkinder, da sie bereits verschiedene Geschmäcker aus der Muttermilch kennen.
Man könnte somit sagen: was die Mama bereits in der Schwangerschaft isst, beeinflusst, was das Kind später mag. Isst die Mutter vielseitig und süss und salzig, fördert sie die verschiedenen Geschmacksknospen. Bekommt das Kind während der Beikostphase verschiedene Gemüse (und nicht nur Kartoffel-Karotten-Brei), wird es neugieriger und offener sein. Wenn sie später noch viel Neues in der Küche ausprobiert und nicht nur 3 Standardmenus hat, wird das Kind sicher ein nicht allzu schwieriger Esser werden.
Aus meiner Sicht ist einer der wichtigsten Faktoren, dass sich ein Kind später gesund ernährt, dass frisch gekocht wird. Und das beginnt schon beim Babybrei. Denn bekommt ein Baby nur Brei aus dem Gläschen, wird es wohl seinen Geschmackssinn nicht sehr gut schärfen können. Die Babybreis aus dem Gläschen schmecken alle ein bisschen wie Katzenfutter und (ich habe es selbst probiert) das Gemüse lässt sich mehr schlecht als recht erraten.
Eltern sollten Vorbild sein
Ein Erwachsener hat etwa 10’000 Geschmacksknospen. Ein Kind hat sehr viele mehr – ein Super Taster Kind sogar bis das doppelte mehr. Etwa mit 3 Jahren sagt man, sind die Geschmacksknospen ausgereift. Trotzdem werden sie sich noch verändern in den nächsten Jahren. Einige Kinder verschmähen plötzlich Lebensmittel, die sie vorher gemocht haben. Gemüse wird teilweise zum Kampfobjekt. Nicht alles ist genetisch bedingt, es gibt jedoch die Meinung, dass jeder Mensch einige Präferenzen hat. Vieles jedoch ist wohl gelernt. Auch dies wieder eine wichtige Erkenntnisse für die Eltern: Seid also ein Vorbild für eure Kinder, denn was ihr nicht esst, werden eure Kinder auch nicht einfach so essen.
Tipps für die Beikostphase (4-11 Monate)
- Gerade zu Beginn wird das Kind allem, was nicht süss ist, misstrauisch begegnen. Denn es kannte es bisher ja nicht.
- Ein Baby muss einen neuen Geschmack bis zu 8 Mal probieren, ehe es sich entscheidet ob es ihn mag. Wiederholung führt am ehesten zum Erfolg.
- Von Anfang an üben: Babys lernen so, ihre Geschmacksknospen zu schärfen. Wenn sie so immer mal wieder Neues probieren, werden sie später auch risikofreudiger sein.
- Neue Babybreie nach und nach einführen. Am Anfang jeweils 1 Woche warten bis das nächste Gemüse probiert wird. Nichts überstürzen
- Wenn das Kind 8, 9 Monate oder älter ist, darf es auch mal was vom Esstisch sein, wenn das Kind interessiert ist. Die Zeit des Fingerfoods beginnt.
- Es gibt Kinder, die mögen keinen Babybrei oder Eltern, die mögen keinen Babybrei machen. Da hat sich die Baby Led Weaning Methode bewährt. Mehr dazu sowie welche Lebensmittel sich eignen, gibts hier.
Ab 1 Jahr: Fingerfood ist angesagt – das sollten Eltern beachten
- Das Kind darf nun alles probieren, was es will (ausser ganze Nüsse, wegen der Verschluckungsgefahr). Fingerfood ist am besten (weitere Rezepte hier auf dem Blog)
- Salz sollte man den Kindern nur ganz wenig geben, und auch erst ab 1 Jahr. Denn in Studien ist herausgekommen, dass Kinder, die viel Salz gegessen haben, auch später ungesünder essen.
- Wenn die Eltern etwas nicht mögen, sollten die Eltern nicht den Mund verziehen. Kinder beobachten sehr genau und ahmen dann nach.
- Neue Gerichte oder Lebensmittel sollte das Kind wenigstens einmal probiert haben, zwingen ist jedoch keine Lösung. Besser ist, ein gutes Vorbild zu sein. Meist braucht es mehrmals, bis das Kind etwas Neues und dessen Geschmack kennt und mag.
- Der Geschmackssinn wird sich immer wieder verändern, und somit auch die Vorlieben. Das ist normal und gehört zur Entwicklung des Kindes.
- Achtung: Geschmack nicht mit Emotionen verbinden (nur immer Süsses als Belohnung).
- Mit den Kindern zusammen kochen oder sie helfen lassen, Gemüse zu schneiden. So haben sie selbst mitgekocht und sind vielleicht gespannt auf das Gekochte. einführen
- Am Esstisch neue Lebensmittel ohne Tamtam einführen, als wäre es das Normalste auf der Welt.
Wenn das Kind kein Gemüse isst
- Herausfinden, wie das Kind das Gemüse mag oder nicht mag: evtl. mag es Karotten nur roh, aber nicht gekocht. Zwischenmahlzeiten mit Fingerfood-Gemüse ist immer ein Versuch wert, Kindern knabbern gerne.
- Darauf achten, wie man kocht und welches Gemüse man nimmt: Kindern, die wenig Gemüse mögen, sollte man nicht Spinat, Rosenkohl oder eigenartig riechende Spargeln vorsetzen sondern süssliches Gemüse wie Karotten, Kürbis, Süsskartoffeln, und Broccoli.
- Mit den Lebensmitteln Geschichten erzählen: die kleinen Tomätchen sind für die Kinder, die grossen für Erwachsene. Der Blumenkohl war mal eine lustige Dame mit krausem Haar, die Süsskartoffel war eine Prinzessin….Auch mit den Farben kann man spielen: etwas Rotes, etwas Grünes, etwas Gelbes kreieren, Gesichter erschaffen etc…
- Wenn Hopfen und Malz verloren ist: nicht aufgeben, die Eltern sollten weiterhin für sich Gemüse kochen, und irgendwann wird die Phase wieder vorbei sein und das Kind – da es gute Vorbilder hat – wieder Gemüse essen.
- Mehr Tipps für Gemüseverweigerer gibts hier auf dem Blog
- Podcast: wenn Kinder kein Gemüse mögen
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