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Richtig Zähneputzen mit Babys & Kindern: Tipps und Tricks

Zähneputzen baby

Worauf sollten Eltern bei der Zahnbürste achten? Was gibt man zahnenden Babies? Welche Zahnpasta eignet sich und welches sind unerwünschte Zusatzstoffe? Und welche Tipps gibt es für Kinder, die nicht gerne Zähne putzen? Im Teil 2 des Artikels „Zähneputzen mit Kleinkindern und Babies“ beantworten wir diese Fragen.

>> Teil 1 „Stressfrei Zähneputzen mit Kindern“ mit Empfehlungen einer Zahnärztin sowie Tipps zum Zähneputzen ohne Kampf

Kennt ihr das? Ihr habt viele Fragen zu einem Thema, und wenn ihr dann mal beim Zahnarzt seid, wollt ihr alles fragen, habt aber wenig Zeit. Dabei geben euch die Zahnärzte und Dentalassistentinnen viele wichtige Infos mit, die ihr dann versucht, alle abzuspeichern aber einiges geht vielleicht vergessen. Ich habe deshalb mit Nikolina gesprochen, sie ist Dentalassistentin und lebt ihre Leidenschaft – gesunde Zähne – mit ihrem Online Shop zahnfee-shop.ch. Was mir persönlich als nachhaltig lebender Mensch gefällt, ist, dass Nikolina Zahnbürsten im Angebot hat, die biologisch abbaubar sind! Was die Erfahrungen der Expertin mit zwei kleinen Kindern sind, erzählt sie uns hier.

 

Zähneputzen Nikolina Zahnfee

Liebe Nikolina, vielen Dank für dieses Interview, ich hoffe, dass viele andere Eltern von deinem Wissen und deinen Erfahrungen profitieren können.

Ab wann hast du deinen Kindern 2x und ab wann 3x täglich die Zähne geputzt?

Unsere ältere Tochter hatte mit 5 Monaten bereits den 1. Zahn bekommen. Kaum war er sichtbar, hatte sie bereits ihre erste Zahnbürste, die gleichzeitig ein Beissring war. Für mich war wichtig, dass sie sich schon früh an das Gefühl einer Zahnbürste im Mund gewöhnt.

Meine Tochter darf bei uns auch mehrmals am Tag ihre Zähne putzen, wenn ihr danach ist und sie Freude daran hat. Unsere jüngere Tochter ist 7 Monate alt und hat noch keinen Zahn.

Das eine ist die Häufigkeit des Putzens, aber ganz wichtig ist auch, dass unbedingt von einem Elternteil nachgeputzt wird und dies bestimmt länger, als die meisten glauben.

Bis das Kind ungefähr 8 Jahre alt ist muss ein Elternteil die Zähne nachputzen, denn das Geschick und die Feinmotorik der Kindehände sind noch nicht genug ausgeprägt, um dies selber gründlich zu tun.

 

Worauf sollten Eltern bei der Zahnbürste achten?

Eine Baby- bzw. Kinderzahnbürste sollte einen kleinen Bürstenkopf haben. Die Bürsten sind meist Supersoft oder Soft und abgerundet. Die Ergonomie einer Kinderzahnbürste spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Der Griff sollte gut in die kleinen Kinderhände passen. Übrigens gibt es mittlerweile sogar bei den Kinderzahnbürsten umweltfreundliche und biologisch abbaubare Exemplare aus Biomaterialien.

Biologisch abbaubare Zahnbürste von Jack’n Jill für Kinder.

Und welche Zahnpasta eignet sich gut?

Die Zahnpasta muss für Babys oder Kinder gekennzeichnet sein. Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO empfiehlt ab dem ersten Zahn eine fluoridhaltige Zahnpasta. In unserer Familie halten wir uns an diese Vorgaben. Wenn man sich an der Altersangabe auf der Tube orientiert, kann man diesbezüglich nicht viel falsch machen.

Das ist deshalb wichtig, weil die Fluoridkonzentration in einer Baby-Zahnpasta nicht die gleiche ist wie in einer Junior- oder Erwachsenenzahnpasta.

Ob sich die Eltern für ihr Kind eine Zahnpasta mit oder ohne Fluorid aussuchen, ist ein persönlicher und individueller Entscheid.

 

Die Baby- und Kinderzahnpasten sind im Geschmack eher mild, wenig abrasiv und basieren meist auf natürlichen Inhaltsstoffen. In der Zahnpasta gibt es jedoch ganz viele Zusatzstoffe, weshalb manche Eltern lieber zur chemiefreien Alternativen greifen.

Natürliche Zahnpasten sind eigentlich immer ohne Fluorid, dafür oftmals mit Xylit (Birkenzucker), welcher sich positiv auf die Zähne auswirkt.

Mir persönlich gefällt es, wenn so wenig Zusatzstoffe wie möglich drin sind.

Unerwünschte Zusatzstoffe können zum Beispiel sein:

Diese Liste ist nur zur Veranschaulichung, wie viele für uns unverständliche Stoffe darin sein können und ist längst nicht abschliessend. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider auch unter den Zahnpasten nicht.

Deshalb rate ich beim Zahnpasta-Kauf, ob nun für Kinder oder Erwachsene, auf die Inhaltsstoffe zu achten.

 

 

Was empfiehlst du Eltern mit zahnenden Babies?

Wir hatten bisher das Glück, dass sich bei unseren Kindern die Zahnungs-Symptome nicht so ausgeprägt zeigten. Momentan bin ich mit unserer jüngeren Tochter Natalia gerade in dieser Phase. Beide Kinder mochten es sehr, wenn wir sie im Tragetuch hatten. Ich glaube, die Nähe tut den Kindern einfach gut und beruhigt sie wieder. Sonst ist gerade alles was kalt ist hoch im Kurs. Früchte, Gemüsestücke oder auch mal ein Babybrei, der kalt anstatt warm gegessen wird. Wir haben auch die verschiedensten Beissring-Ausführungen zu Hause. Es findet jedoch nur der hölzerne Anklang. Seit gestern benutzen wir noch eine Veilchenwurzel. Die findet sie bis jetzt ganz toll. Zwischendurch benutze ich noch ein Zahngel. Wenn ich merke, dass sich das Kind quält vor Schmerzen, nervös ist und kaum zu Schlaf kommt, gebe ich einen Paracetamol-Sirup vom Kinderarzt.

Ich habe leider kein allgemeingültiges Geheimrezept beim Zahnen. Am besten ist es, einfach auszuprobieren, was das Kind präferiert.

 

Die besten Tipps, wenn das Baby zahnt:

Stressfrei Zähneputzen mit Kindern: Tipps und Tricks sind gefragt.

 

Was tust du, wenn das Kind die Zähne nicht putzen will, was ist deine beste Strategie?

Wir mussten oftmals ausprobieren. Es war nicht immer einfach, denn unsere Tochter kann ganz schön stur sein. Mittlerweile läuft es aber ganz gut und Liliana macht routiniert mit. Ich habe einfach von Anfang an signalisiert, dass es beim Zähne putzen nur einen geringen Entscheidungs-Spielraum gibt. Das bedeutete für meine Tochter, dass die Zähne regelmässig und gründlich geputzt werden müssen. Sie darf aber immer selbst entscheiden, wo sie ihre Zähne geputzt haben möchte, denn das Badezimmer als Zahnputzort ist für uns kein Muss. Ob sie im Kinderzimmer, auf meinem Schoss, vor dem Spiegel, auf dem Sofa oder sonst wo die Zähne geputzt haben möchte, spielt für mich persönlich keine Rolle. Wir haben bereits in allen möglichen Positionen und in der ganzen Wohnung irgendwie ihre Zähne geputzt. Schlussendlich zählt das Resultat. Sie darf natürlich auch mal meine Zähne putzen. Wenn wir wieder mal einen schlechten Tag haben, dann funktioniert es gut, wenn ich einfach nicht mehr darauf beharre sofort ihre Zähne putzen zu wollen, sondern einfach noch zuwarte. Dann erkläre ich ihr, dass ich jetzt gerade ihre Zähne halt nicht putze und ihr diese Zeit lasse, aber dass wir es zusammen in einer halben Stunde nochmals probieren. Dann klappt es eigentlich auch immer ohne Genörgel.

Schwierig ist es, wenn das Kind bereits müde ist. Ich versuche, wenn möglich, nicht so lange zuzuwarten. Häufig ist das Problem nicht das Putzen an sich, sondern dass sie gerade einfach nicht von mir die Zähne geputzt haben will. Da hilft zum Glück auch, wenn dann der Papa das übernimmt. Wir haben meist sogar zwei verschiedene Zahnpasten in Gebrauch, damit sie den Geschmack selber wählen kann und durch meinen Shop hat sie natürlich das Glück immer eine spezielle Zahnbürste auswählen zu können.

Was sie schon immer begeistert hat ist, wenn ich mir während dem Putzen Geschichten ausdenke: „Oh, schau mal – da ist noch ein Stück Erbse und etwas von der Schokolade, die du zum Mittagessen hattest! Das putze ich jetzt gleich weg“. Ich tue dann immer so, als sähe ich da noch das halbe Menu und erkläre ihr, warum die Zähne jetzt sauber werden müssen.

Auch vom „Zahntüüfeli“, welches gerade wegspringt, erzähle ich zwischendurch. Bei unserer Tochter funktioniert sehr viel über die Kommunikation. Deshalb thematisiere ich bereits jetzt schon, was mit dem Zahn passiert, wenn man ihn nicht reinigt. Manchmal hilft auch Zahnputzlieder zu singen.

Alle Eltern kennen ihre Kinder am besten und merken schnell was für sie selber funktioniert. Das A und O ist selbst Vorbild zu sein, denn dann wird alles ganz bestimmt auch mal zur Routine. Falls aber die Motivation von deinem Kind doch mal wieder zu wünschen übriglässt, dann gibt’s noch eine weitere Geheimwaffe: Eine Zahnspülung, die vorhandene Beläge blau einfärbt. Da wird das Putzen erst richtig spannend. Deshalb, nicht verzagen – gesunde Milchzähne sind es wirklich Wert.

Das Kind selbst Zähneputzen lassen und danach nachputzen.

 

9 Tipps der Expertin für stressfreies Zähneputzen mit kleinen Kindern:

 

Nikolina hat ihr ganzes Leben in Zahnarztpraxen verbracht und den Zahnfee-shop.ch gegründet, um mit aussergewöhnlichen Zahnprodukten Kinder und Erwachsene bei der Mundhygiene zu unterstützen und motivieren. Ab Mai dieses Jahres arbeitet sie zudem als Schulzahnpflege-Instruktorin. Mit ihren zwei Töchtern, dem Mann und einer Hundedame lebt Nikolina am Jurasüdfuss in Grenchen (Schweiz).


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Bildquellen: zahnfee-shop.ch / Depositphotos.com / miss broccoli

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