Ein gemütlicher Sonntag beginnt mit einem guten heissen Getränk (ob Schwarztee oder Kaffee) und einem selbstgemachten, frischen Zopf. So hebt sich der Sonntag ein bisschen von der übrigen Woche ab, man hat etwas Gutes auf dem Teller, nimmt sich länger Zeit zum Frühstücken und startet langsam in den Tag. Dieses Rezept ist angelehnt an eines, das meine Grossmutter immer gemacht hat. Von ihr kenne ich Dinkel seit ich ein Kind bin. Ich war früher oft bei ihr in den Ferien und habe viele Erinnerungen an ihre Küche und Kochkünste.
Erinnerungen an meine Kindheit: Dinkelzopf, Safransauce und Bio-Gemüse
Dieser Blogbeitrag ist übrigens Teil einer Blogparade von StadLandGnuss: Michèle und Ilona rufen darin auf, Küchenhacks unserer Grossmütter zusammenzutragen. Ich habe mir lange überlegt, welchen Küchenhack meine Grossmutter mir mitgegeben hat. Ich stand ja oft bei ihr in der Küche. Sie brachte mir von Anfang an bei, dass Biogemüse das Beste sei. Sie kaufte seit Jahren nur Biogemüse und baute viel eigenes Gemüse im Garten an. Sie war sicher eine Vorreiterin, denn dass man auf Bio und Gesund, auf Vollkorn und Körner achtete, war nicht zeitgemäss. Meine Mutter ist so aufgewachsen und hat es wohl mir weitergegeben. Deshalb muss ich auch gesund kochen 😉 da komme ich nicht darum herum.
Aber weiter zu den Erinnerungen: War es, dass sie mir zeigte, wie man Nüsslisalat im Garten richtig setzt und pflegt? (Wie oft waren wir im Winter im Schnee draussen und haben unter dem Schnee den Nüssler gesucht und geschnitten). Ich ass den Salat übrigens liiiiebend gern schon als Kind, aber nur mit Ei und ihrer ganz speziellen Salatsauce mit viel Cenovis.
Oder die leckere Safran-Weissweinsauce, die sie immer machte, wenn wir zu Besuch kamen?
Wunderbar gut habe ich auch die Waffeln (wohl mit Dinkelmehl? Auf jeden Fall Vollkorn) in Erinnerung, die meine Grossmutter mit dem Waffeleisen machte. Natürlich gab es Ahornsirup dazu.
Die gesunde Vorreiterin: Vollkornzopf mit Urdinkel, Bio, gesunde Küche
Am typischsten für meine Grossmutter war aber, dass sie kein Weizenmehl benutzte zum backen sondern Dinkel- und Vollkornmehl. Ihren Dinkelzopf mit Urdinkel liebte ich. Auch ihre Weihnachtsstollen oder die Vollkorn-Guetzli. Spitzbuben mit Dinkelmehl schmecken wunderbar. Da ich mich jetzt einfach nicht entscheiden konnte und einen wirklichen Hack gefunden habe, schreibe ich diesen Beitrag einfach so, als Erinnerung an meine „Mimo“, wie ich sie als kleines Kind nannte und die ganze Verwandtschaft übernahm den Namen. Die gesunde Küche war ihr Wichtigstes, sie konnte auch stundenlang darüber diskutieren. Übrigens, sie wurde erst im Alter zur Vegetarierin, als ich ein Kind war, ass sie immer mal noch Fleisch (aber Bio musste es sein). Auch das eher untypisch, oder?
Es ging natürlich weiter: Bei meiner Grossmutter gab es keinen weissen Zucker, nur Rohrzucker oder dunkler Zucker durfte es sein (deshalb schmeckten die Guetzli, Bretzeln und Waffeln auch speziell). Auch die Nudeln waren meist nicht hell sondern dunkel. Aber es schmeckte immer. Sie stand so gerne in der Küche, wie sie im Garten arbeitete. Bis zuletzt war ihr der Garten das Wichtigste. Liebe Mimo, dieses Rezept ist für dich und ohne dich wäre ich wohl nicht hier am gesund bloggen!
Gesunder Dinkelzopf
für 2 -3 Zöpfe. Pro Zopf ca. 400-500 g Mehl verwenden
Zutaten
- 1 Kg Dinkelmehl (Urdinkel) oder gemischt, Hälfte mit hellem Zopfmehl, andere Hälfte mit Vollkorndinkel oder Urdinkelmehl
- ca. 1 EL Salz
- 10-20 g Frischhefe oder ca. 1/2 Beutel Trockenhefe, eher weniger als mehr
- 5.5-6 dl warme Milch deiner Wahl
- 100 g Margarine oder Butter
- 1 Eigelb (zum Bestreichen) - vegane Variante: 1 EL Öl und 2 EL Sojarahm
Zubereitung
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Mehl und Salz mischen.
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Hefe mit Milch anrühren. Butter/Margarine schmelzen, alles vermischen und unter den Teig geben. Gut vermischen und zu einem geschmeidigen Teig kneten.
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Nun den Teig zudecken und ca. 2 Stunden oder länger gehen lassen. Es lohnt sich, ihn auch mal über Nacht gehen zu lassen, dazwischen 1-2x kneten.
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Vor dem Backen nochmals gut kneten. Den Ofen auf 180 Grad stellen (Umluft).
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Den Teig halbieren für je zwei Zöpfe. Die Zöpfe flechten und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Entweder nochmals für 30 Minuten gehen lassen oder sofort backen. Mit Eigelb bestreichen.
ca. 30 -35 Minuten auf der zweituntersten Rille backen.
Der Zopf ist gut, wenn er beim Umdrehen unten hohl tönt (darauf klopfen mit Finger).