Nachdem ich schon mehrmals darüber geschrieben habe, wie du in der Küche und allgemein im Haushalt nachhaltiger leben kannst, möchte ich mal das Badezimmer unter die Lupe nehmen. Gerade bei den Produkten für das Badezimmer hat sich in den letzten Jahren viel getan, es gibt so viel neue, coole und nachhaltige Produkte auf dem Markt und ich zeige dir hier einige Tipps auf, wie du dein Leben im Badezimmer nachhaltiger gestalten kannst. Ich zeige dir, wie du ohne grosse Einbussen damit starten kannst.
Nachhaltiger leben: wie und wo starten?
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Ja, diese Frage stellen sich wohl viele. Gerade in Zeiten des Klimawandels und der Klimademos machen sich wohl einige mehr Gedanken, wo und wie sie nachhaltiger leben können. Vielleicht hast du es dir schon überlegt, oder bist schon über Artikel gestolpert die aufzeigen, wie du im Badezimmer nachhaltiger leben kannst. Aber du hast dich vielleicht nicht getraut oder denkst, du musst viele deiner Produkte aufgeben, die du seit Jahren verwendest. Ich zeige dir gerne auf, dass es nur wenige kleine Dinge sind, mit denen du mal starten kannst und dass du keinerlei Einbussen hast.
Meine Tipps für die Küche (z.B. regional und saisonal einkaufen, wenn möglich vegetarisch, auf den Stromverbrauch achten) kannst du hier nachlesen. Es ist schlussendlich egal, ob du nun im Bereich der Küche, beim Reisen (weniger Fliegen) oder im Badezimmers beginnst, nachhaltiger zu leben. Du musst am Anfang auch nicht den Anspruch haben, von 0 auf 100 alles auf vollständig nachhaltig umzustellen. Wenn du aber beginnst, dich an das Thema rantastest und versuchst, deine Komfortzone ganz sachte zu verlassen, ohne zu viele Einbussen zu machen, schaffst du es auch und wirst irgendwann stolz sein, dass du zum Beispiel den Plastikverbrauch reduziert hast, nur noch Naturkosmetika benutzt oder auf Fleisch verzichtest. Wenn du zu Beginn zu viel willst, ist die Gefahr gross, dass du nicht durchhältst und dann fehlt dir vielleicht plötzlich die Motivation oder du vermisst dein «altes, gemütliches» Leben.
Wenn du im Badezimmer auf einen nachhaltigeren Lebensstil achtest, kannst du:
- Plastik einsparen (Verpackungen)
- Die Umwelt schonen durch umweltfreundliche Zutaten
- Lokale Produkte verwenden (und Transporte einsparen)
- Watte, Verpackung, Abfall einsparen
- Deinem Körper Gutes tun (Produkte ohne Aluminium, krebserregende Stoffe etc.)
Wo kauft man nachhaltige Produkte ein?
- Online Shops wie Ecocult, No Bullshit, Eccoverde,
- Unverpackt Läden
- selber machen
Mit diesen Tipps beginnst du einfach, im Bad nachhaltiger zu leben
Ich gebe dir hier einige Inputs, wo du starten könntest. Nochmals: Du musst nicht alles aufs Mal umstellen, sondern kannst dir vielleicht zwei Punkte aus dieser Liste rauspicken und damit dein neues nachhaltigeres Leben zu beginnen. Wenn du merkst, dass die Umstellung gar nicht so schwierig war, probierst du es mit dem nächsten Produkt.
Dass du beim Zähneputzen den Wasserhahn nicht laufen lassen solltest, weisst du hoffentlich schon. Und dass du lieber duschst statt badest solltest du dir auch zu Herzen nehmen – 5 Minuten Duschen benötigt vielleicht 30-50 Liter, eine volle Badewanne hingegen etwa 200 Liter Wasser!
Und dass dein WC-Papier aus Recyclingpapier sein sollte, ist auch nicht mehr zu erwähnen (oder etwa doch?).
Plastikfreies Bad – es ist gar nicht so schwierig
Feste Seife:
Wenn du Handseife brauchst, dann achte auf umweltschonende Seifen und nachfüllbare Beutel. Noch besser aber wäre eine feste Seife für die Hände oder den ganzen Körper. Was du dafür brauchst: einen Seifenhalter oder eine kleine Seifenschale oder Seifenbox. Du sparst hier Plastik und somit Abfall. Achte auch auf die Herkunft: je näher sie produziert wurde, desto besser. Erhältlich sind feste Seifen heute auch in allen Unverpackt Läden, dort kaufst du sie ohne Verpackung oder in einem Seidenpapier.
Handseife kann man übrigens auch selber machen, google es mal!
Festes Shampoo:
Festes Shampoo ist mein neustes Lieblingsprodukt!
Ich habe keinerlei Einbussen, wenn ich ein festes Shampoo benutze, sondern spare Verpackung, Gewicht und Kosten. In einigen Drogeriemärkten und Supermärkten gibt es inzwischen festes Shampoo zu kaufen, hier aber meist in Recyclingpapier verpackt. Festes Shampoo wird in Unverpackt-Läden sogar ganz ohne Verpackung angeboten, es kommt ohne Flüssigkeit aus und ist auf Reisen super. Meine Haare fühlen sich nicht anders an bis jetzt.
Das feste Shampoo bewahre ich immer in einem Sisal-Säcklein auf, so trocknet sie rasch wieder.
Spülung fürs Haar selber machen
Eine Spülung fürs Haar kann man gut und günstig auch selber machen. Z.B. so:
- 1 EL Apfelesseig
- 250 ml Wasser
Die Haare können, müssen aber nicht ausgespült werden. Auch bewährt haben sich Haarpackungen aus Öl – besser als jede gekaufte Haarmaske.
Weitere Tipps findest du hier.
Deo ohne Aluminium, Parabene, Silikone oder Mineralöl – und plastikfrei:
Jahrelang war das Alu in der Kritik und seit einiger Zeit gibt es ja nun alufreie Deos. Doch das ist noch nicht alles. Wer nachhaltig leben will, sollte sich und der Umwelt Gutes tun und das bedeutet: auf Chemikalien und insbesondere Aluminium gänzlich verzichten. Festes Deo ohne Aluminiumsalze, Alkohol, künstliche Duftstoffe etc. gibt es inzwischen überall und an jeder Ecke. Gerade Deo in einer Aluminium Sprühdose sind nicht sehr umweltfreundlich.
Der alufreie, vegane, mineralölfreie (und ohne Parabene und Silikone) Deo-Trend ist definitiv bei uns angekommen, leider aber in den Supermärkten und Drogeriemärkten noch nicht. Aber online findest du viele gute Marken, wie z.B. hier:
Deo kann man auch gut selber machen:
- 3 TL Kokosöl
- 3 TL Natron
- 3 TL Kartoffelstärke (oder Mais- oder Pfeilwurzstärke)
- ein ätherisches Öl für den Duft, ca. 10 Tropfen
Alles in einer Schüssel anrühren und gut vermischen und in einen Behälter füllen. Hält sich ca. 6 Monate.
Plastikfrei dank Haarbürsten, Zahnbürsten und fester Zahnpasta
Bei Haarbürsten und Zahnbürsten hast du ebenfalls die Möglichkeit, Plastik zu vermeiden und Holz oder Bambus zu verwenden. Gewisse Marken stammen sogar aus der Schweiz aus Schweizer Holz (auch in Deutschland bei DM verfügbar).
Ökologische Zahnpasten gibt es von diversen Naturkosmetik-Linien. Noch ökologischer wären Zahnreinigungs Tabs (Zahnputztabletten, Pulver oder am Stiel) doch das ist vielleicht eine zu grosse Umgewöhnung für den Anfang. Probier es aber auf jeden Fall aus! Öl ziehen ist eine weitere Möglichkeit für die Mundhygiene – ich gebe aber ehrlich zu, dass mir das gar nicht zugesagt hat.
Eine der bekannteren Marken für Zahnbürsten ist Humble Brush, aus dem schnell nachwachsenden Rohstoff Bambus und die ganze Zahnbürste ist kompostierbar. Definitiv ein Vorteil gegenüber einer Plastik-Zahnbürste.
Ich habe zuerst eine Holzzahnbürste benutzt (nicht Bambus) und gebe zu, diese Umstellung war hart. Ich mag nasses Holz im Mund nicht, kenne es von den Eisstielen. Mit Bambus geht es besser und mein Tipp ist, die Bürste vor dem Putzen nass zu machen.
Übrigens, es gibt auch ökologische Zahnseide oder Ohrenstäbchen die ohne Plastik auskommen und in Papier verpackt sind.
Gesichts- und Körperpflege: ökologische vegane Kosmetika / Naturkosmetik für dich und die Umwelt
Setze auf Naturkosmetika. Sie schonen nicht nur die Umwelt sondern auch deine Haut und enthalten keine krebserregenden oder giftige Stoffe.
Ich habe bereits einmal über Naturkosmetika geschrieben, denn seit meiner ersten Schwangerschaft verwende ich fast ausschliesslich natürliche Cremen für mein Gesicht und den Körper. Hier kannst du lesen, welches meine Lieblingsprodukte sind. Eine meiner Lieblingscremen ist z.B. die Skin Food von Weleda:
Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, verwendest du keine gekauften Kosmetika sondern machst sie selbst oder benutzt reine Öle wie z.B. Jojoba Öl, Mandelöl oder Arganöl.
Abschminken und Körperpflege
Bisher habe ich immer mit Watte und einem Makeup Entferner abgeschminkt. Doch es geht auch anders. Inzwischen gibt es Abschminkpads aus Bio-Baumwolle wie diese schönen Pads von Ecocult, die man auch gut waschen kann. Man kann sie sich natürlich auch selber aus Resten nähen. Eine Anleitung dazu findest du hier.
Abschminken kann man sich auch mit einem hochwertigen Öl und etwas Wasser.
Für die Gesichtsreinigung gibt es Luffa Schwämme und Körperseifen (plastikfrei).
Ökologischer Rasieren:
Warum nicht mal mit einem Edelstahl-Rasierer, der mehr als ein Leben lang hält, rasieren? Ich habe natürlich schon lange keinen Einwegrasierer mehr benutzt, sondern vorbildlich Klingen für meinen Gilette Rasierer gekauft, doch dieser hier macht definitiv mehr Spass – und die Rasierklingen im Nachfüll-Set sind enorm zahlbar.
Nachhaltig und umweltschonend Putzen im Bad:
Noch ein Hinweis zur Reinigung des Badezimmers: Wer das Bad gerne sauber hat, so wie ich, muss nicht zu giftigen, stinkenden Bad-Putzmitteln greifen. Es reicht, einen Zitronensaft oder Essig und eine öko-Allzweckreiniger zu haben, diese zu mischen und dann das Lavabo zu reinigen. Ich garantiere dir, es glänzt danach und benötigt kein stinkendes, giftiges Badereinigungsmittel in einer Plastikflasche.
Den Spiegel sollte man übrigens nur mit Wasser und einem Lappen waschen. Hat man Spritzer oder grössere Flecken kann man auch ein feuchtes Tuch darüber legen oder ebenfalls etwas Zitronensaft verwenden.
Auch die Platten an Boden oder Wänden kann man übrigens mit Wasser und Essig reinigen, im Normalfall reicht das.
Für das WC ist der Allzweckreiniger ebenfalls brauchbar und als WC-Reiniger gibt es (sofern man einen kaufen möchte) gute Angebote von ökologischen Marken wie Frosch.
Wer nun dies alles schon anwendet und eine neue Herausforderung im Projekt „Nachhaltig leben im Badezimmer“ sucht, kann sich gerne mit folgenden Produkten anfreunden:
- Festes Rasiergel
- Menstruationskappe / Menstruationstassen
- Kupfer Topfreiniger
- Luffa Schwamm für die Reinigung
- Ecco Egg Waschei anstelle Waschmittel
Habe ich etwas vergessen? Schreib es mir in den Kommentar!
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*Dieser Beitrag wiedergibt meine eigene freie Meinung und enthält Produktwerbung sowie Affiliate Links. Die Produkte wurden teilweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle an Ecocult und No Bullshit.