In der Nahrungsmittel Industrie und bei nachhaltig lebenden Menschen ist seit einigen Jahren der Bio-Beutel DAS Gadget für Nachhaltigkeit und DIE Lösung. Seit einigen Wochen haben ja sogar Migros und Coop sich von den Raschel-Plastiksäcken verabschiedet – aus Gründen des Umweltschutzes. Auch in der EU diskutiert man seit längerem über das Plastiktüten-Verbot. Bis 2018 soll dies dann auch umgesetzt werden.
Plastik hat keine Zukunft
Plastik ist definitiv kein Material der Zukunft, es ist weder aus nachwachsenden Rohstoffen noch ist es ökologisch hergestellt. Doch die Frage, was nun die beste Option ist, Waren durch die Gegend zu tragen, Gemüse im Laden zu verpacken ist nicht so banal. Es gibt ja inzwischen Läden, da nimmt man selbst Tupper und Taschen mit, die wieder verwendet werden. Verpackungen gibt es nicht mehr. Das ist sicher sehr gut und spart einiges an Abfall. Ich sehe es ja selbst bei uns: wir trennen Gemüseabfälle, PET-Flaschen, Glas, Papier, Alu und Dosen, Plastikflaschen. Zurück bleibt eigentlich nur Plastik!
Welche Möglichkeiten gibt es schon?
Doch die Diskussion ist eben nicht einfach nur schwarz oder weiss: Biobeutel sind nicht einfach die Lösung. Dass man keinen Plastik mehr verwendet, reicht nicht. Man muss weiter denken. Heute spricht man von Cradle to Grave im Lebenszyklus eines Produktes. Oder schon mal von Upcycling gehört? Ein Produkt sollte so wiederverwendet werden,d ass nichts übrig bleibt. Kein Abfall! Denn das macht die Umwelt kaputt und bringt niemanden mehr was.
Ich habe hier die wichtigsten Infos zu den Tragtaschen und Beuteln versucht zusammen zu fassen:
- Biobeutel, die aus Zuckerrohr oder Mais hergestellt werden, könnten aus Rohstoffen stammen, die in ihrem Land eigentlich als Nahrungsmittel gebraucht würden. Dann wäre dies nicht wirklich umweltschonend! Und werden sie wirklich biologisch abgebaut? Gut ist sicher: sie stammen aus nachwachsenden Rohstoffen und sind biologisch wieder abbaubar, belasten dabei die Umwelt viel weniger mit schädlichen Stoffen.
- Plastiktaschen, die man sehr sehr oft wieder benutzt, haben eine viel bessere Ökobilanz als ein Biobeutel, der weggeschmissen wird nach ein Mal Benutzung. Doch Plastiktaschen belasten die Umwelt in der Herstellung viel weniger als andere Materialien! Sie sind aber aus Rohöl, was ein begrenzter Rohstoff ist. Und landen sie in der Natur, sind sie nicht abbaubar. Die Verwendung und Entsorgung entscheiden deshalb, ob Plastiktaschen umweltfreundlich sind oder nicht. Die Energie- und Emmissionsbilanz spricht für die Plastiktüte.
- Stofftragtaschen wären eine Option. Doch die Herstellung von Baumwolle verbraucht sehr viel CO2. Das wären die Nachteile dann schon. Wird sie oft wiederverwendet und sie reisst auch nicht schnell, steigt die Ökobilanz enorm.
- Papiertragtaschen wären ebenfalls eine Option. Doch die Klimabilanz ist schlecht, sie benötigen doppelt so viel Energie wie Plastiktaschen in der Herstellung benötigen und sie haben mehr schädliche Emissionen! Auch die Wiederverwendbarkeit ist schlechter. Aber sie bestehen aus Holz, also nachwachsenden Ressourcen.
Tipps und Links
Eine gute Übersicht liefert die Seite tragtaschenmarkt.de.
Eine hilfreiche Antwort habe ich auch von PUSCH erhalten:
„Kompostierbare Bio-Beutel sind klar umweltschonender als die herkömmlichen Plastiksäcke. Trotzdem gilt beim Abfall folgende Priorisierung:
- Vermeiden
- Vermindern
- Recyceln
Von daher macht es zwar Sinn einen Biobeutel mehrmals zu gebrauchen und anschliessend zu kompostieren. Stets einen Stoffbeutel dabei zu haben ist aber immer noch die bessere Variante. Dies bedingt halt, dass man im Laden die Verkäufer auf den Verzicht der „Einweg“ Beutel hinweisen muss.
Auch zu erwähnen ist, dass der Inhalt jeweils die viel grössere Auswirkung auf die Umwelt hat als die Verpackung. Auch wenn die Verpackung oft diskutiert wird und ein Dorn im Auge ist, ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit ist der Inhalt.“
Fazit: Stofftragtaschen aus biologischem und nachhaltig produziertem Stoff, die bis ans Lebensende benutzt werden, sind am ökologischsten. Dann versuchen wir dies doch auch, so umzusetzen, mit allen unseren Bemühungen zur Abfalltrennung…. man kann nicht überall 100% gut sein, aber es überall versuchen!
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Umweltbewusst leben als Familie
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