Ich weiss nicht, wann ich zum ersten Mal von der Menstasse gehört habe. Ich muss wohl in den Social Media darüber „gestolpert“ sein. Mein erster Gedanke war, uuh, was ist das denn jetzt wieder – aber getraut habe ich mich nie. Doch je mehr ich darüber las und mich informierte, desto mehr wusste ich, dass ich es einmal selbst ausprobieren werde. Ausschlaggebend war der Grund, dass es einfach sehr viel nachhaltiger ist. Weitere Gründe zeige ich dir weiter unten gerne auf – und warum ich heute sehr begeistert von allen Alternativen zu Tampons und Binden bin.
Die Periode – es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen
Als Mädchen weiss man ja nur wenig und ist vom Wissen der Mutter oder Freundinnen abhängig. Heute, zurückblickend muss ich sagen: es lohnt sich, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen!
Noch etwas später als die Menstasse erfuhr ich von der Periodenunterwäsche oder Mensunterwäsche (oder Mens-Slips). Auch hier dachte ich zuerst, hmmmm, ist das etwas für mich? Aber ich zeige dir weiter unten, warum es so super ist, beides zusammen zu benutzen.
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Aller Anfang ist schwer? Wie ich die Menstasse von Anfang an super fand….
Ich bin vor einigen Monaten wie so oft sehr pragmatisch vorgegangen: ich habe mir ein Modell gekauft, das nicht enorm teuer war – denn wer weiss, ob ich sie gut finden würde – und versuchte es einfach mal. Zu meinem Glück hat es bei meinem ersten Zyklus mit Menstasse auf Anhieb funktioniert. Die Menstasse hielt, nur einmal kam etwas durch, aber das war wohl wegen falschem Einsetzen. Ich gebe zu, das Einsetzen und Rausholen benötigt ein bisschen Übung. Doch die hat man schnell. Schliesslich mussten wir auch mit den Tampons damals üben.
… und dann im 2. Zyklus meine Probleme hatte – Tipps für Anfängerinnen
Als die zweite Periode kam, freute ich mich schon fast – und hatte dieses Mal die Merula Menstasse zum Testen bereit. Doch irgendwie funktionierte es dieses Mal nicht so. Mehrere Mal hielt die Tasse nicht dicht. Ich trug zur Sicherheit die Periodenunterwäsche zusätzlich, damit ich die Unterhosen nicht schmutzig machte. Ich merkte dann auch schnell: wer gestresst ist, sollte es lieber lassen, zu üben, eine Menstasse einzusetzen. Wenn noch Kinder um dich herum wuseln, du dich bereit machen solltest für eine Wanderung oder arbeiten gehen willst – dann ist es der falsche Zeitpunkt auszuprobieren! Nimm dir dafür wirklich viel Zeit, am besten alleine, ohne dass du gestört wirst.
Zum Glück half mir damals eine liebe Mitarbeiterin von Merula über Instagram 2 Tage hinweg mit Tipps geholfen! Es ging von Tag zu Tag besser. Ich war nach wie vor glücklich, aber ein bisschen unsicherer schon, denn es klappte nicht immer. Dann kam der dritte Zyklus mit Menstasse und dieses Mal hielt alles, ich vergass sie teilweise schon fast, fühlte mich richtig wohl.
Deshalb hier meine Tipps:
- Teste nicht, wenn du gestresst bist – mach es nur wenn du entspannt bist
- Probier es mit verschiedenen Stellungen (hockend oder stehend)
- Kenne deinen Muttermund – und die Länge – das ist wirklich entscheidend, denn die Tasse muss um den Muttermund herum platziert werden.
- hast du gewusst, dass sich der Muttermund verändert? Dieses Wissen ist enorm wichtig, damit es funktioniert. Prüfe also, wo er ist und platziere die Tasse darunter – sonst geht es plötzlich doch daneben
- platziere die Menstasse lieber tiefer als zu hoch – dann hält sie eher dicht
- trage Mensunterwäsche zur Sicherheit dazu, wenn du unsicher bist – sie geben dir wirklich ein sehr sicheres Gefühl
- Probier verschiedene Falttechniken (dazu findest du in Youtube gute Filme)
Wie weiss ich, welche Menstasse zu mir passt?
Ich habe in Instagram eine Umfrage gemacht und war erstaunt, wie viele Frauen eine Menstasse benutzen. Doch fast niemand spricht darüber! Und es gibt heute tatsächlich sehr viele Marken und Hersteller. Was ich beim Recherchieren gelernt habe: es gibt nicht DIE Tasse sondern du musst herausfinden, welche zu dir passt. Vielleicht musst du zwei, drei Formen und Marken ausprobieren. Und wenn du eine hast, die nicht dicht hält, probier eine andere Form, oder eine für Low-Cervix (denn gerade nach einer Geburt kann sich deine Vagina und Muttermund verändern.
Es gibt aber – juhui – einen Menstassenfinder. Klick mal hier auf den Tassenfinder.de – vielleicht hilft er dir weiter!
Weitere Tipps: Es ist immer gut, wenn du kurz mit deinem Gynäkologen Rücksprache hast, er kann dir sagen, wie dein Muttermund ausgestattet ist (z.B. die Länge) oder wie fit dein Beckenboden ist. Nicht dass du Angst haben musst, die Tasse zu verlieren, das passiert sozusagen nie. Aber du musst dich ja wohlfühlen damit. Und einige Menstassen sind zum Beispiel für einen tiefer liegenden Beckenboden konzipiert.
ACHTUNG: wenn du eine (Kupfer-)Spirale trägst, dann wäre es empfehlenswert, mit deinem Frauenarzt zu sprechen! Es gibt Frauen, die Angst haben, dass sie herausgezogen wird durch das Vakuum. Einige Frauen haben mir aber auch erzählt, dass es problemlos funktioniert.
Ich hatte zuerst die konische Form – die meisten Menstassen sind so wie ein V konzipiert. Die einen haben nur einen kurzen Rückholknubbel, andere einen kleinen Ring. Und dann gibt es noch die Merula, die von der Form her und Rückholhilfe aus der Reihe tanzt mit ihrer runden Form.
Was ist speziell an der Merula Menstasse?
- Die @merulacup ist etwas anders als viele trichterförmige Tassen, sondern rund wie ein Ball und sehr beweglich und anpassbar.
- Sie ist enorm angenehm zu tragen durch das weiche Silikon – egal wie hoch der Muttermund sitzt.
- Die Einheitsgrösse passt sehr gut und hat ein grosses Fassungsvolumen (es gibt eine weitere grössere Grösse für sehr viel Blut).
- Auf Instagram habe ich zudem super Support bekommen, als ich Probleme beim Einführen hatte – danke nochmals an dieser Stelle!
- Die Rückholhilfe ist enorm gut – da muss man keine Angst haben, die Tasse nicht mehr holen zu können – und falls sie tiefer sitzt, kann man eine Leiter abschneiden.
- Es lohnt sich, etwas Zeit zu investieren, egal mit welcher Tasse – um sich wohl zu fühlen – danach ist der Komfort aber enorm viel grösser als mit Tampons, finde ich
- Cool, dass die Merula in Deutschland hergestellt wird
- Ach ja, und sie soll auch im Wasser total dicht halten!
- Die Farben sind Hipp, und auch die Säckchen, in denen man sie transportieren kann.
Warum du keine Angst vor der Menstasse haben musst – die Vorteile überwiegen
Es gibt eigentlich keine Gründe, warum du Angst haben musst, eine Menstasse zu benutzen. Die Vorteile überwiegen meiner Ansicht nach voll. Natürlich ist es etwas Neues und du darfst skeptisch sein. Natürlich ist es eine neue Erfahrung, sich mit seiner eigenen Menstruation zu befassen und man darf keine Abneigung gegen Blut haben. Doch es ist auch enorm interessant, wie viel Blut man wirklich verliert (so viel ist es oft gar nicht) und es ist auch nicht unhygienisch. Ich empfehle es dir wirklich, probier es aus. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Du kannst die Tasse in einem Säcklein immer dabei haben, wenn du weisst, die Mens könnte kommen – und musst nicht Massen von Tampons mitschleppen, die allenfalls noch kaputt gehen oder dreckig werden
- Du kannst die Tasse bis zu 12 Stunden im Körber lassen (und nicht alle 2-4 Stunden wie beim Tampon), das gibt enorm viel mehr Freiheit – auch an starken Tagen ist sie hat ein grösseres Fassungsvermögen als ein Tampon!
- So kann sich auch die gefährliche Krankheit TSS (toxisches Schocksyndrom) nicht entwickeln.
- Du meidest all die Chemie, mit welcher ein Tampon behandelt wurde
- Du vermeidest das Trockenheitsgefühl, das an den schwächeren Tagen auftritt – denn ein Tampon saugt auch alle anderen Flüssigkeiten auf. Ich fühle mich viel weniger trocken.
- Die Anfälligkeit auf Scheidenpilze, die oft nach der Mens auftreten, sinkt.
- Du kannst die Tasse auch in der Nacht oder zum Sport benutzen.
- Die Menstasse ist viel günstiger als Tampons und Binden.
- Und du machst etwas für die Umwelt! Die Menstassen sind mehrere Jahre haltbar und du sparst Plastik, Chemie und Abfall.
- Es kostet mich weniger Geld (die Menstassen sind mehrere Jahre brauchbar)
Und wie funktioniert die Menstasse richtig?
Vor jeder Mens und vor dem ersten Gebrauch solltest du die Menstasse kurz auskochen (z.B. in der Mikrowelle).
Dann gehst du wie folgt vor:
- Hände waschen
- die Tasse einmal zusammenklappen oder falten (ich finde die C-Faltung am besten, oder bei der Merula die Punch-Down Faltung)
- Tasse sitzend, hockend auf der Toilette oder stehend bei entspannter Scheide einführen
- Dann faltet sich die Tasse auf, man sollte kurz prüfen, ob sie auf allen Seite aufgeploppt ist. Stört der Stiel, kann dieser gekürzt werden. Sollte aber im Normalfall nicht der Fall sein.
Die Tasse muss im Durchschnitt 2 bis 4 Mal pro Tag entleert werden. Dabei wieder die Hände waschen, die Tasse kurz eindrücken um das Vakuum zu lösen (nie einfach ziehen!!) und dann vorsichtig rausziehen. Blut in die Toilette giessen und mit kaltem Wasser abwaschen.
Periodenunterwäsche: warum sie die optimale Ergänzung zur Menstasse ist
Ich gehöre nicht zu denjenigen Frauen die immer genau zur gleichen Zeit ihre Mens bekommen. Meist habe ich eine Woche vorher ein Ziehen im Bauch und weiss, sie ist im Anmarsch. Doch wann? Ich kann nie darauf gehen. Seit ich die Periodenunterwäsche habe, ist es für mich stressfreier und ich kann 2-3 Tage vorher oder insbesondere in der Nacht einen Periodenslip tragen und falls ich den Start verpasse, geht kein Blut daneben – bzw. nur in den Periodenslip. Gerade an den schwächeren Tagen (ab Tag 3 oder 4) gibt es Frauen, die nur noch wenig bluten und da macht eine Periodenunterwäsche dann ebenfalls sehr Sinn. Denn die Tasse zu benutzen für nur noch minime Blutung willst du vielleicht nicht und da kommt der Periodenslip ins Spiel. Ausserdem kannst du einen Periodenslip auch an den starken Tagen tragen, falls du dich unsicher fühlst oder du eine neue Tasse ausprobierst. Das Gute ist hier wiederum: Es gibt keinen Abfall, die Unterhose ist waschbar, es gibt kein Geschmier und der Stoff ist atmungsaktiver als eine normale Binde – du vermeidest also wiederum mögliche Pilze.
Der Periodenslip ist nachhaltig und sauber – probier es aus!
Die Hersteller garantieren alle, dass ein Periodenslip teilweise die ganze Menstruation hindurch verwendet werden kann. Ich muss sagen, dass ich das von Anfang an nicht vor hatte, denn Tag 1 und 2 sind bei mir ziemlich stark. Also habe ich es nicht ausprobiert, aber hatte die Wäsche als Backup dabei. Gerade beim Testen der Menstassen fühlte ich mich so viel sicherer, denn es kam doch ein paar Mal vor, insbesondere in den ersten Zyklen mit Menstasse, dass ich sie falsch platziert hatte und sie mal undicht war. Ausserdem trage ich die Menswäsche immer dann, wenn ich damit rechne, dass die Mens kommen könnte – z.B. auch in der Nacht. So habe ich viel weniger Stress denn ich weiss, es würde aufgesaugt. Und am Ende meines Zyklus, wenn ich die Menstasse nicht mehr benötige, trage ich sie auch nochmal und falls noch eine Spur kommen würde, wird auch die problemlos aufgesaugt.
Der Tragekomfort ist hoch: ich fühlte mich insbesondere mit dem String einerseits sicher und auch nicht unwohl, denn die Unterhosen sind alle sehr bequem und weich – und es zwickt auch nichts, wie ich es bei Binden kenne (und deshalb keine Binden benutze wenn ich nicht muss). Die Modelle sind sehr stylisch und modern und übrigens alle vegan (also ohne tierische Rohstoffe hergestellt). Die innerste Lage der femtis Panties besteht zu 95% aus GOTS zertifizierter Bio-Baumwolle.
Aber Achtung: nicht allen sitzen alle Modelle gut! Die feineren Modelle sind auf jeden Fall angenehmer zu tragen.
Periodenunterwäsche ist eine super Erfindung, denn die Unterhosen sind waschbar und wieder verwendbar und deshalb sehr nachhaltig. Mit jedem Kauf eines femtis Perioden-Slips trägst du dazu bei, die Müllberge von Perioden-Einwegprodukten wie Binden und Tampons zu reduzieren. Zusammen mit einer Menstasse tust du also enorm viel für die Umwelt.
femtis ist übrigens Deutschlands erster Periodenslip-Anbieter, dessen Slips frei von gesundheitsgefährdenden Silber und anderen Bioziden sind.
Mehr über femtis liest du hier.
Wie die (basische) gesunde Ernährung die Mens beeinflussen kann
Noch eine kleine Anmerkung am Rande, da ich ja gerade meine Ernährungsberatung aufbaue. Hast du gewusst, dass du deine Menstruation, die Stärke und allfällige Bauchschmerzen mit der Ernährung beeinflussen kannst?
- Iss während der Periode nur gesunde hochwertige Fette
- Falls du an PMS leidest, isst 1 Woche vor der Mens genug Lebensmittel mit Magnesium (z.B. Mandeln)
- Koffein und Alkohol können PMS verstärken
- Iss während der Mens leicht und mit viel Gemüse
- wenn du viel Blut verlierst, solltest du während der Periode auch genügend Eisen zu dir nehmen, am besten in Kombination mit Vitamin C (z.B. Spinat, Hülsenfrüchte, Mandeln)