Von der Beikost bis zum Essen vom Familientisch

Sobald das Baby feste Nahrung zu sich nimmt, beginnt eine spannende Zeit. Ab jetzt wird alles interessant, was das Baby essen darf und kann. Schon bald sitzt es mit am Tisch, will essen, probieren und testen. Egal ob man die Beikost mit Babybrei oder BLW (Baby Led Weaning) beginnt – und egal ob dies im Alter von 6 Monaten oder später ist – vorbei ist es mit der Routine, denn ab jetzt heisst es: Ausprobieren, Neues probieren. Und ab jetzt steht Mama oder Papa auch allenfalls länger in der Küche.

Sobald die Beikost bald ansteht, sollte man sich im Vorfeld gut informieren, welchen Weg man als Familie gehen möchte: klassisch mit Babybrei starten oder mit BLW. Wer sich an einen Ernährungsfahrplan halten will, findet überall vergleichbare Informationen zum Vorgehen, diese Pläne geben strikt Babybrei und führen nach und nach Mahlzeiten ein. Etwa mit 6 Monaten beginnt das Baby mit der Beikost  – wichtig zu wissen ist: die WHO empfiehlt, das Baby bis 6 Monate ausschliesslich zu stillen. Natürlich ist jedes Baby individuell.

Hier gibts übrigens eine Checkliste, was Mama alles braucht, wenn die Beikost beginnt. Und wie es bei meinem ersten Sohn ausgesehen hat, liest du hier.

Etwa ab dem 1. Geburtstag isst das Kind schon relativ gut vom Familientisch mit. Beim ersten Kind habe ich mich strikte an die Pläne gehalten, sie waren eine gute Leitplanke für mich. Da ich mein zweites Kind mit Babybrei und Baby Led Weaning (BLW) ernähre, ging ich diesen alternativen Weg: BLW-Kinder beginnen meist etwas später mit der Beikost, werden länger gestillt aber essen schon viel früher das, was der Rest der Familie isst. Wer unsicher ist, sollte unbedingt mit einem Experten sprechen.

 

Bedeutet der Anfang der Beikost auch Abstillen?

Mit dem ersten Babybrei oder der ersten Beikost beginnt auch das langsame Abstillen. Doch dies bedeutet nicht, dass man ab der ersten festen Nahrung abstillen muss. Fakt ist aber: die Babies essen nun immer mehr selber und stillen vielleicht schon bald nur noch dazwischen oder nachts. Das ist aber von Baby zu Baby unterschiedlich. Wichtig ist, dass man auf sich und das Baby hören sollte. Und wer BLW macht, stillt zu Beginn normal weiter (hier gehts zum Artikel über BLW).

Wenn ich daran denke, irgendwann nicht mehr zu stillen, macht es mich aber doch etwas traurig, aber ich lasse das Baby ja mitentscheiden und genauso gern, wie mein Sohn stillt, isst er vom Tisch. Als mein Sohn etwa 7.5 Monate alt war begann er, am Tag nicht mehr trinken zu wollen. Es durfte nur noch feste Nahrung sein, dazu Wasser oder Tee, nur Nachts stillt er noch sehr gerne (hier dazu mehr). Seither ist das so geblieben und er ist bald ein Jahr alt.

Ich gehöre zu denjenigen Müttern, die immer sehr viel Milch hatten. Und doch hatte es sich nach einigen Wochen Beikost eingependelt, dass mein Sohn am Mittag nicht mehr stillte, sondern seinen Brei, seine Maispops und Fingerfood ass und dazu Wasser trank. Ich gab Wasser übrigens auf Rat meiner Hebamme ab der ersten Mahlzeit, und schon bald trank mein Sohn sein Wasser ganz gerne. Bei uns gibt es immer ungesüsste Getränke und somit ist es gut, dass mein Baby von Anfang an Tee oder Wasser schätzen lernt. Da ich wieder arbeiten ging war ich schlussendlich ganz froh, dass er so gerne und gut ass. Ich pumpte noch einige Monate ab, bis er weitere Mahlzeiten ass, doch an unseren Mama-Tagen war es immer schwierig, weil er am Nachmittag nicht mehr trinken wollte. Irgendwie nahm er mir die Entscheidung ab, am Tag nicht mehr zu stillen und ich akzeptierte es.

 

 

Übrigens: Ganz abstillen muss man noch lange nicht, auch nicht wenn das Baby den ersten Geburtstag hinter sich hat! Es muss für Mama und Baby stimmen, und solange es passt, ist es doch das Schönste der Welt.

Hier sind einige weiterführende Links:

babybrei

Ab 10. Monat: der Übergang zur Familienkost und zum Familientisch

Irgendwann ab dem 8. oder 9. Monat begann ich, meinem Sohn mehr anzubieten – auch weil das Interesse da war. Einige Babies sind noch mehrere Monate glücklich mit Brei und interessieren sich nicht, andere möchten am liebsten von Anfang an alles essen. Ich kenne Babies, die noch nach 1 Jahr nur Brei mochten. Andere haben nie Brei gegessen und ihn immer verweigert. Mein Sohn war immer am glücklichsten, wenn er selber etwas in der Hand halten durfte.  Also liess ich ihn. Mir war es wichtig, dass mein Sohn Neues isst und ausprobiert und die Geschmacksknospen stärkt. Zum Glück war seine Neugier endlos. Er probierte Orangen, Kiwi, Trauben liebte er. Bananen und Gemüsesticks fand er super. Nur Nudeln, die mochte er nie so richtig. Erst wenn ich sie ihm zerkleinerte. Das lag vielleicht auch daran, dass er mit 1 Jahr erst 4 Zähne (vorne) hatte. Beim Gemüse probierte er ebenfalls alles: grünes Gemüse, Kohlgemüse, rotes Gemüse und Tomatensaucen – egal was, er ass es.

 

Falls du dir unsicher bist, melde dich gerne zu einem kostenlosen Kennenlerngespräch bei mir – ich bin Ernährungscoach und zeige Familien, wie sie sich und ihre Kinder von Anfang an gesund ernähren: www.healthyhappyfamily.ch

 

Pancakes & Co. – der beste Fingerfood

Etwa ab dem 9. Monat machte ich oft am Mittag Pancakes (mit Ei) oder Dosa (vegan, mit Linsen), mal mit Gemüse drin, mal ohne, mit Apfelmus oder Joghurt. Diese konnte er gut von Hand essen und es ging einfach am einfachsten. Ich mischte Süsskartoffeln, Kürbis, Karotten oder Spinat unter und hatte so eine gesunde Mahlzeit.

Wenn es Auflauf gab, oder Nudeln mit Gemüsesauce, schnitt ich alles klein. Das ging am besten. Polenta kann man abkühlen lassen und Würfel schneiden. Kartoffelstock ist wie Brei, frische Polenta mit Spinat auch. Suppen sind ebenfalls wie Brei – oft muss man also gar nicht mehr extra kochen.

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Wenn es Nudeln mit Gemüse-Tomatensauce gab, zerkleinerte ich es ihm und er ass es vom Löffel (ich löffelte). Gab es etwas zu Essen, das nicht sehr Kleinkindtauglich war (Raclette, Fondue, Risotto) so adaptierte ich das Rezept oder machte ihm einen Beeren-Porridge.

Suppen bekam er in Form von Babybrei (für uns mit etwas mehr Flüssigkeit und Bouillon gab es danach eine Gemüsesuppe, Kürbissuppe oder Broccolisuppe).

Reisgerichte mit etwas Flüssigkeit anreichern, das Gemüse klein schneiden und darunter heben.

Ich machte mir zudem keinen Stress, ob mein Baby mit dem Löffel essen kann oder nicht. Wenn er es gelöffelt haben wollte, gab es mit dem Löffel. Ansonsten war es Fingerfood.

 

Wichtigste Tipps für das Essen vom Familientisch:

  • Das Baby will ausprobieren: lass es, auch mal mit den Händen – auch wenn es danach viel zu putzen gibt! Es ist sehr wichtig, dass die Kinder ausprobieren dürfen.
  • Das Baby langsam an neue Lebensmittel heranführen und beobachten, ob es sie verträgt! Aber keine Angst haben, Neues auszuprobieren.
  • stressfrei ist, wenn man so kocht, dass das Baby gleich mitessen kann (oder man das Menu adaptieren kann) – plane die Mahlzeiten also auch babytauglich.
  • Unter 1 Jahr noch kein Salz benutzen (man kann später noch nachsalzen) – besser ist würzen mit Kräutern
  • Nudeln, Sauce etc. nicht mehr pürieren, nur noch klein schneiden  (je nachdem wie gut das Baby schon kaut und schluckt), oder kleine Nudeln mit pürierter Sauce anbieten
  • Fingerfood ist am besten, da kann das Baby selbst zugreifen. Ab 10. Monat dürfen es kleine Stücke sein, nicht mehr Sticks wie zu Beginn im 7. Monat – aber die Stücke sollten länglich sein und in einer Kinderhand gut Platz haben.
  • Nichts anbieten, woran sich das Baby verschlucken kann: ganze Nüsse, kleine harte Stücke wie Karotte.
  • keine rohen Eier, Quark (zu viel Eiweiss) oder Honig geben, und keinen Zucker geben.
  • Für BLW-Kinder schon vor 10 Monaten machbar: Nudeln, mit oder ohne Sauce, CousCous, Polenta, Gemüsestücke, Pizzastücke, Pancakes, Omeletten, Brot mit Mandelmus in Stücken, Haferflocken-Brötchen, jegliches Obst oder alles, was die Eltern essen – wenn möglich aber ohne Salz oder Zucker.

 

Kinder mögen Fingerfood sehr – Rezepte gibts hier

Was bis 1 Jahr verboten ist liest du hier.

Ernährung im 10. Monat – ein Beispieltag

So lernt das Baby mit dem Löffel zu essen

 

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Hinweis: Vegetarische Ernährung für mein Baby – wie geht das?

Ich habe mich beim ersten Sohn für die vegetarische Ernährung entschieden und werde es beim zweiten Sohn auch so machen. Wie das geht? Ganz einfach. Ich achte auf ausreichend Eisenquellen im Babybrei und auf genügend eiweissreiche Lebensmittel. Eigentlich reicht das schon, denn das Baby nimmt sich so alle wichtigen Vitamine, die es braucht. Mehr dazu, wie ich es in der Breizeit gemacht habe, liest du hier.

Was ich immer zu Hause habe und täglich in den Brei mische ist Mandelmus (warum liest du hier).

Ich empfehle euch aber unbedingt, mit einem Experten darüber zu sprechen oder ab ca. 18 – 24 Monaten beim Kinderarzt das Eisen und Vitamin B12 zu testen – damit ihr sicher seid, dass ihr es richtig macht.

Melde dich gerne für ein Ernährungscoaching bei mir: www.healthyhappyfamily.ch

 

Zusammenfassung: Gesunde Ernährung im 1. Jahr für das Baby

Das Wichtigste Ziel ist, das Baby ausgewogen zu ernähren, egal ob es Fleisch isst oder nicht, egal ob es Babybrei mag oder nicht:

  • täglich Gemüse
  • täglich Obst
  • Hülsenfrüchte in den Speiseplan einbinden (und nicht täglich Fleisch, ist auch nicht sehr ökologisch)
  • Mandelmus, Sesam-Mus und Cashewmus sind gute Kalzium- und Eisenlieferanten und auch Eiweisslieferanten
  • Vollkorngetreide verwenden
  • keinen Zucker verwenden – Achtung vor Babykeksen & co,
  • kein Salz (wenn Nudeln in etwas Salz gekocht werden, ist es nicht so schlimm)
  • 3-5x wöchentlich Eisenreiche Lebensmittel geben (klick hier)
  • Täglich auch Eiweissreiche Lebensmittel geben
  • Milchprodukte einbinden (z.B. einige Löffel Joghurt, Milchbrei, Pancakes mit Milch, Müsli)
  • Muttermilch oder Flasche bleiben auch nach dem ersten Geburtstag noch wichtig!

 

Spinat Babybrei und Orangensaft

 

 

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