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Nachhaltige Kleider für Kinder

Nachhaltigkeit ist uns als Familie sehr wichtig, nicht zuletzt deshalb, weil wir unseren Kindern eine Zukunft in einer gesunden Welt bieten wollen. Dass wir nachhaltig leben, habe ich bereits mehrmals beschrieben. Für mich gehört es dazu, auf die Umwelt zu achten (z.B. auf den Stromverbrauch, wir überheizen das Haus nicht, wir fliegen sehr sehr selten und unternehmen viel mit dem Velo oder ÖV). Ausserdem kaufen wir zu einem Grossteil Lebensmittel saisonal und lokal ein und achten auf die Herkunft. Doch wie ist es bei der Kinderkleidung? Es geht schliesslich nicht nur ums gute Aussehen.

Immer wieder bekommen wir Babykleider (in den letzten paar Monaten wieder), da steht zwar ein Öko-Label darauf – doch wenn wir die Kleidung waschen, färbt sie so enorm ab. Sollte das ein Baby tragen? Das ist nun das Problem mit der der ökologischen Kinderkleidung. Für mich ist es einer unserer Knackpunkte: Es gibt im Gegensatz zum Gemüse oder zu Lebensmitteln allgemein viel weniger Möglichkeiten, ökologisch einzukaufen. Es beginnnt schon beim Stoff! Der stammt aus Pakistan, China oder sonstwo, wie die Produktion dort aussieht, welche Bedingungen die Arbeiter haben oder welche Farben zum Färben gebraucht werden, das kann oft nicht nachverfolgt werden. Dabei will ich doch mein Kind mit nachhaltig produzierter Kleidung ankleiden (also die sozialen Bedingungen sollten stimmen)  UND der Stoff sollte weder die Haut reizen noch abfärben und wenn möglich Bio sein.

 

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Nachhaltige Mode für Kinder und Erwachsene – Tipps & Tricks

Für Erwachsene ist es bis heute ebenfalls schwierig, nachhaltige Kleidung zu kaufen, die grossen Firmen sind da immer noch nicht so weit, wie sie sollten. Die meisten der grossen Label achten erst partiell darauf, bieten vielleicht einige Bio-T-Shirts an. Oft weiss man auch da nicht, wie die sozialen Standards in Bangladesh, China etc. sind. Oft weiss man nicht, welche Chemikalien verwendet wurden und ob die Umwelt dort geschützt wird oder nicht.

Ich weiss noch, als ich an der Uni studierte, und Menschenrecht in meinem zweiten Nebenfach hatte. Meine erste grössere Arbeit schrieb ich über Nachhaltigkeit bei H&M, ich recherchierte viel und was dabei heraus kam war oft haarsträubend. Inzwischen hat sich zwar einiges geändert, es gibt immer mehr soziale Standards in den Herkunftsländern aber kontrolliert wird noch immer nicht alles und transparent ist es auch nicht. Ein grosser Teil der Verantwortung liegt somit bei den Firmen. Doch auch jeder einzelne kann etwas tun.

Wer beim Punkt Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf der sicheren Seite sein will, sollte einerseits auf die Herstellung und Herkunft achten (dass nicht giftige Farbe benutzt wird und die Arbeiter in der Türkei, Indien, Pakistan Verträge haben). Wer immer nur billigst produzierte Mode kauft, nimmt seine Verantwortung wenig wahr. Etwas mehr Geld ausgeben und dafür wissen, dass die Umwelt geschont wurde, keine giftigen Chemikalien verwendet wurden und die Arbeiter fair entlohnt werden sollte doch drin liegen oder? Man kann auch gerne mal im Laden selbst danach fragen, woher die Kleidung stammt und ob sie zertifiziert ist. Mehr zum Thema: klick hier.

Andererseits empfiehlt es sich, Second-Hand Kleidung zu kaufen. So verlängert man die Lebensdauer der Kleidung und kann sich sicher sein, dass die giftigen Stoffe herausgewaschen sind. Für meine Kinder gehe ich deshalb oft an die Kinderkleiderbörse und kaufe dort „neue“ Kleidung. Erstens macht es Sinn, da Kinder schnell aus einer Grösse herauswachsen, nicht alles neu zu kaufen (finanziell) und zweitens wurden diese Kleider meist schon viele Male gewaschen (ökologisch, Recycling, hautverträglich).

Habt ihr weitere Tipps? Schreibt es mir doch hier als Kommentar!

 

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Fair produzierte Kleidung kaufen: Öko Standards und Nachhaltigkeits-Label

So oder so, man sollte wann immer möglich darauf achten, dass die Stoffe zum Beispiel aus Bio-Baumwolle hergestellt wurden und auch sonst mit einem Nachhaltigkeitslabel versehen sind. Am besten kauft man aber bei einem Label, das ganz auf Nachhaltigkeit setzt – da muss man nicht lange suchen.

Gerade für Kinder ist es wichtig, keine giftigen Stoffe zu verwenden und da wünsche ich mir stärker, dass die Anbieter von Kinderkleidung – auch die grossen – besser darauf achten. Schliesslich sind es unsere Kinder, die in diese Kleidung gesteckt werden! Inzwischen gibt es aber einige gute, kleinere aber auch grössere, Labels, die Öko-Kleidung in ihren Online-Shops anbieten. Einfach mal bei Google „nachhaltige Kinderkleidung“ „bio Kinderkleidung“ oder „öko Kinderkleidung“ eingeben.

Wichtig ist bei der Kleidung (insbesondere bei Kinderkleidung), auf die Zertifizierungen zu achten und zu wissen, was die Label bedeuten:

 

Ich möchte euch nun ein kleines Label aus der Schweiz vorstellen. Inzwischen gibt es ja einige Online-Shops in der Schweiz aber auch in Deutschland, die sich damit auseinander gesetzt haben und nachhaltig produzierte Kleidung für Babies und Kinder anbieten. Eigentlich sollte man ja meinen, dass Fair Trade und Nachhaltigkeit da schon lange angekommen sein sollte, doch das ist nicht so. Schön, dass es Anbieter gibt, die diese Punkte als wichtig erachten.

 

Mustikka – ein Öko-Label aus der Schweiz und Finnland

Eines der kleineren Labels, die es in der Schweiz gibt, ist Mustikka.ch. Der Online-Webshop verkauft skandinavische, beziehungsweise finnische Kleidung für Kinder und Babies. Neu sind auch Accessoires dabei. Nachhaltigkeit spielt der Gründerin Reeta Nagel (sie selbst ist Finnin, wohnt aber in der Schweiz) eine wichtige Rolle. Die Kleider sind zeitlos, minimalistisch und sollen ihre Funktion erfüllen. Die Labels, die bei Mustikka (finnisch = Heidelbeere, siehe auch unten im Interview) erhältlich sind, sind alle ausgesucht und bieten nachhaltig produzierte Kleidung.

 

Ich habe die Kleidung selbst getestet und mir den Online Shop angeschaut. Die Website ist schön und einfach aufgebaut und man findet schnell, was man will. Das Angebot ist überschaubar und die Kleider sind alle sehr süss. Alles scheint mir sehr sorgfältig ausgesucht und passt zueinander. Wer seine Kinder gerne stilvoll und mal etwas anders kleidet, sollte also unbedingt bei mustikka.ch vorbeischauen.*

 

mustikka logo

Interview mit der Gründerin Reeta Nagel

 

reeta nagel mustikka

Liebe Reeta, wie bist du auf die Idee gekommen, ein Kleiderlabel zu gründen?

Von Berufs wegen bin ich Ingenieurin, aber nachdem ich Ende 2015 in der Schweiz Mutter eines Mädchens wurde und den Beruf, mindestens vorübergehend, nicht mehr wie ursprünglich beabsichtigt ausüben konnte, stellte sich schon bald die Frage, welcher spannenden Idee ich mich nebst der Betreuung meiner Tochter in der Zwischenzeit widmen könnte. Da man als Mutter um das Thema Baby- und Kinderkleider zwangsläufig nicht herumkommt und ich als Finnin aus einem Land komme, das für sein Design weltbekannt ist, entschloss ich mich, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und einen Onlineshop für nordische, speziell finnische Baby- und Kinderkleider und Accessoires zu eröffnen.

Seit wann gibt es mustikka.ch und für was steht es?

Den Onlineshop gibt es seit Anfang 2018. Unser Leitgedanke “Nordic Design by mustikka.ch” drückt in wenigen Worten aus, was uns bei mustikka.ch bewegt: Schöne, von schlichter Formalität, Minimalismus, Funktionalität, Nachhaltigkeit und hoher Qualität geprägte Produkte in der Tradition des skandinavischen Designs. Die von uns angebotenen Produkte sind dezent und zeitlos und viele unserer Produkte können sowohl von Mädchen wie von Jungs getragen werden. Wir möchten Menschen, speziell natürlich Mütter, erreichen, die ein Gespür für schöne, einzigartige Dinge haben und denen die Natur und deren Erhalt am Herzen liegt.

Was bedeutet dir Nachhaltigkeit, wo im Alltag achtest du darauf?

Nachhaltigkeit heisst für mich bewusster leben, bewusster einkaufen etc. Im Alltag fahre ich meistens ÖV, bevorzuge lokales Essen, viele (Kinder)Kleider bei uns sind second hand; alles kommt also nicht von Mami’s Laden ?.

Meine Tochter liebt schöne Kleider und kommt gerne mit zum Shoppen, egal auf dem Flohmarkt oder in einem regulären Shop. Sie liebt es zwar Kleider zu sichten, aber wir müssen deswegen trotzdem meistens nichts kaufen 😀 Ich versuche ihr schon jetzt beizubringen, natürliche Kleidermaterialien zu wählen und auf keinen Fall Akryl oder Kleider aus Plastik zu kaufen.

Was bedeutet der Name mustikka.ch?

Mustikka ist das finnische Wort für Heidelbeere. Ein altes finnisches Sprichwort besagt, dass das eigene Land eine Erdbeere (mansikka), das Ausland eine Heidelbeere (mustikka) ist. Mit meinem Onlineshop möchte ich eine Brücke zwischen meiner Heimat Finnland und meiner Wahlheimat Schweiz schlagen.

Was wünschst du dir für die Zukunft in der Kleiderbranche bezüglich Ökologie und Nachhaltigkeit?

Eine geringere Produktion, dafür bessere Qualität. Erneuerbare Materialien. Im Moment gibt es spannende Versuche innovativer finnischer Unternehmen, Stoffe aus Nadelbaumzellstoff herzustellen. Solche Kleider hätte ich sehr gerne eines Tages in meinem Sortiment ?

 

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*Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit mustikka.ch entstanden, wiedergibt jedoch meine eigene freie Meinung.

2 Comments

  1. Danke sehr 🙂 ja die sind toll.

  2. Toller Beitrag und sehr spannend zu lesen. Die Kinder Jeans finde ich einfach toll! 😀

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