Klimaneutrale Produkte – wie man den Klimaschutz auch als Konsument unterstützen kann

Seit Jahren sprechen die Politik sowie Umweltverbände von Klimazielen, immer mehr Unternehmen nehmen sich in den letzten Jahren dieser Thematik an – zum Glück. Noch immer sind wir nicht da, wo wir eigentlich sein sollten. Aber es gibt gute Ansätze und inzwischen auch einige Firmen, die sich dafür einsetzen, die international vereinbarten Klimaziele zu erreichen. So zum Beispiel Port International mit ihrer Marke BE CLIMATE.

 

Der Klimawandel ist seit Jahren ein Thema, das teilweise mit Handschuhen angefasst wird, dann wieder sehr präsent ist (bei Klimakatastrophen) und irgendwie sind wir ja alle betroffen: immer längere Trockenperioden, kältere oder wärmere Winter, stärkere Regenfälle mit Überschwemmungen, schmelzende Gletscher etc. Doch viele Konsumenten denken sich wohl: was kann ich als Einzelner tun?

Natürlich kannst du in deinem Haushalt eine Menge tun, und wie du lebst. Hier findest du viele Tipps von mir um nachhaltiger zu kochen oder im Haushalt nachhaltiger zu werden. Und du solltest dir immer auch die Frage stellen, ob du jetzt ein (exotisches) Produkt von weit her kaufen sollst.

 

 

CO2-Ausstoss kompensieren als Möglichkeit?

Eine Möglichkeit ist, seinen ökologischen Fussabdruck zu berechnen, konkrete CO2-Ausstösse wie ein Flug mit dem Flugzeug kompensieren und bewusster einzukaufen.

In der ganzen Diskussion ist aber ein Punkt wichtig: wer sich nur über ein Klimaschutzprojekt „einkauft“ und Ablasshandel betreibt, oder wer einfach seine CO2 Kompensationen ausgleicht, der tut zu wenig für das Klima. Es braucht ein Umdenken, das bei jedem Einzelnen Menschen passieren sollte aber auch in der gesamten Weltwirtschaft. Die Trends in der Politik zum Abschied von fossilen Brennstoffen sind sicher ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Und auch wir Konsumentinnen und Konsumenten sollten uns überlegen, welche Produkte wir kaufen, wie und wo sie hergestellt wurden und ob wir damit das Klima eher schädigen oder nicht.

Ich freue mich nun, dass ich mit Karlsson Port von Port International über die Verantwortung eines Unternehmens sprechen durfte und was das Label BE CLIMATE genau bedeutet.

 

be climate logo

Karlsson Port, was heisst klimaneutral handeln für ein Unternehmen wie Ihres?

Jeder Einzelne verursacht einen ökologischen Fussabdruck, ein Unternehmen ebenfalls. Deshalb gibt es heute die Möglichkeiten, dass sich ein Unternehmen klimaneutral bewegen kann.

Bei unseren BE-CLIMATE Produkten werden zum Beispiel alle entstandenen CO2-Emmissionen durch international anerkannte Klimaschutzprojekte ausgeglichen. So kann der Konsument, wenn er den Aufkleber auf einem Produkt sieht, direkt nachvollziehen, wie hier der Klimaschutz unterstützt wurde.

Beim Obst und Gemüse funktioniert es in etwa so: der komplette CO2-Austoss z.B. einer Banane wird berechnet und zwar vom Ursprung bis in den Verkaufsladen, inklusive Verpackung und Logistik. Danach – und das ist der wichtige Punkt – wird versucht, CO2-Emissionen einzusparen – der Rest wird dann ausgeglichen.

Natürlich wissen wir, dass klimaneutrale Produkte nur der erste Schritt sind, dem noch weitere folgen müssen. Aber einer, der jetzt und sofort machbar ist. Und das ist für uns entscheidend! Auch klimaneutrales Obst und Gemüse werden weiterhin Emissionen erzeugen. Deshalb motivieren wir auch unsere Partner, nach innovativen und klimafreundlichen Alternativen zu suchen. Unser Ziel ist es, den CO2-Ausstoß der gesamten Lieferkette sowie unseren eigenen auf ein Minimum zu reduzieren.

Könnten wir das anhand der Heidelbeeren mal im Detail anschauen?

Bei den Heidelbeeren, beispielsweise, kaufen wir nur Schiffsware oder sie kommen mit LKW-Transporten. Mit klimaneutralen Heidelbeeren können wir ein Produkt anbieten, das ganzjährig vom Konsumenten nachgefragt wird und der Ursprung mit den Jahreszeiten um den Planeten wandert: von Peru und Chile über Gran Canaria, dann Marokko, Spanien, Deutschland bis nach Polen. So können wir die saisonalen Vorteile nutzen und weitestgehend auf künstlich geschaffene Bedingungen verzichten.

 

Was bedeuten denn nun klimaneutrale Heidelbeeren?

Wir berechnen den CO2-Fussabdruck mit Primärdaten sehr genau, dadurch sehen wir auch mögliche Faktoren, um zu reduzieren. Mit allen Partnern entlang der Lieferkette – vom Produzenten über die Logistik, die Lagerhalter, Reifereien bis zu den Verpackungsherstellern werden Reduktionspotentiale erarbeitet und mögliche Projekte geplant. Dort wo reduziert werden kann, wird also reduziert. Den Rest kompensieren wir. Diese Schritte gelten übrigens für alle BE CLIMATE-Produkte. Sogar die Entsorgung, jegliche Verpackung oder Materialien wie Mundschutz und Handschuhe beim Packen werden bei diesen Berechnungen mit berechnet.
Unser oberstes Ziel ist immer, unsere Partner zu motivieren, nach innovativen und klimafreundlichen Alternativen zu suchen, damit die Emissionen auf ein Minimum reduziert werden. Letztes Jahr gab es bei uns 12 solcher Reduktionsprojekte, die von unseren Partnern umgesetzt wurden und wir arbeiten bereits gemeinsam an den nächsten.

 

 

Das ist schön, so weiß der Kunde, wenn er ein BE CLIMATE-Produkt kauft, was er damit unterstützt. Nicht alle Unternehmen im internationalen Handel nehmen ihre Verantwortung aber wahr – was ist als Unternehmen wichtig zu beachten?

Wir von BE CLIMATE achten verstärkt darauf, dass Kooperativen und Bauern direkt profitieren und nicht ausgenutzt werden. Auf der anderen Seite müssen unsere Produzenten – egal in welchem Land sie leben – eine Global GAP-Zertifizierung aufweisen, nach einem anerkannte Sozialstandard arbeiten und den Anforderungen bezüglich Rückständen genügen. Oft sind die Produkte auch Bio- oder Fairtrade zertifiziert, je nach Vertrag. Die Produkte sind zudem immer Premiumprodukte und entsprechen höchster Qualität. In der Zusammenarbeit mit unseren Produzenten ist uns wichtig, dass sie bereit sind CO2-Emissionen zu reduzieren. Dazu sind wir im ständigen Austausch und überlegen, wo und wie CO2 weiter eingespart werden kann.

be climate heidelbeeren in korb

Was ist eigentlich der Unterschied von klimaneutral zu CO2-frei?

Die zwei Begriffe CO2-frei und klimaneutral werden immer wieder verwechselt. Beides sind jedoch unterschiedliche Aspekte des Klimaschutzes. Ist ein Produkt oder eine Dienstleistung CO2-frei, so bedeutet dies, dass bei der Herstellung keine CO2-Emissionen angefallen sind (in der gesamten Lieferkette, inkl. Verpackung). Klimaneutral hingegen bedeutet, dass die CO2-Emissionen eines Produktes nach gängigen Standards berechnet, reduziert und im dritten Schritt durch ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt ausgeglichen wurden.

Somit ist klar: CO2-freie Produkte gibt es praktisch nicht. Klimaneutral kann man fast jedes Produkt machen. Will ein Unternehmen klimaneutraler werden, sollte es zumindest mit dem CO2-Ausgleich beginnen. Das Wichtigste überhaupt ist aber, die Reduktion voranzutreiben und dass Unternehmen und jeder einzelne von uns sich Gedanken dazu macht, was er oder sie zum Klimaschutz beitragen kann. Der bewusste Einkauf von Produkten ist dabei schon der erste Schritt.

 

Sind Klimaschutzprojekte nicht doch einfach ein Ablasshandel?

Kompensation ist nicht nur Ablasshandel, denn hinter den Kompensationen stehen ja Klimaschutzprojekte, die etwas bewirken. Diese Projekte dokumentieren immer sehr konkret, dass sie eine Wirkung haben. Die finanzielle Unterstützung erfolgt meist im Nachhinein und stellt so sicher, dass bereits etwas bewirkt wurde. Sicher ist: Kompensation ist immer besser als gar nichts zu tun.

Zudem fördern unsere ausgewählten Klimaschutzprojekte die Entwicklung nachhaltiger Infrastruktur in ärmeren Regionen. Gerade dort mangelt es oft am Wissen und am Geld. Wir suchen die Projekte sorgfältig aus. Uns ist z. B. wichtig, dass sie eine Zertifizierung nach höchstmöglichem Standard vorweisen und zu unserem Unternehmen passen. Deshalb haben wir uns u. a. auch für das Waldschutzprojekt in Peru entschieden, welches in der Nähe unserer Bananenproduzenten Gutes bewirkt.

 

Letzte Frage: Was ist eigentlich der Unterschied von Fairtrade und BE CLIMATE?

Fairtrade zielt auf soziale Belange ab und ist ein Lizenzgeschäft. BE CLIMATE hingegen ist eine Eigenmarke der Port International GmbH, womit wir uns auf ökologische Belange und den Klimaschutz fokussieren. Das eine schliesst das andere dabei nicht aus. Wir verkaufen beispielsweise auch Bananen, die sowohl Fairtrade zertifiziert sind und trotzdem durch BE CLIMATE zum Klimaschutz beitragen.

heidelbeer strauch

 

Vielen Dank für das Interview, Karlsson Port.

 

 

Rezept Heidelbeer Smoothie

heidelbeer smoothie in glas

 

Gesunder Heidelbeer-Smoothie für Kinder (Rezept)

Für 2-3 Gläser:

  • 100 g Heidelbeeren
  • 200 ml Hafermilch
  • 2 Datteln
  • 1 kleine Banane
  • 1 EL Mandelmus

Zubereitung:

Alle Zutaten in einen hohen Becher geben und gut pürieren.

Kühl trinken.

 

 

smoothie heidelbeeren

 

 

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