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Gesunde Ernährung für mein Baby und Kleinkind

„Hilfe, mein Kind isst nur noch Gummibärchen!“

… solche Phasen gibt es, ja…… Aber: ab wann darf man dem Kind überhaupt Süsses geben? Was bedeutet gesunde Ernährung für ein Kleinkind? Lies auch hier, wie das erste Jahr aussieht.

 

Was ist „gesunde“ Kinderernährung?

Solange man Gemüsebrei füttert, oder das Kind Gemüse isst, muss man sich nicht zu viele Gedanken machen, ob das Baby gesund ernährt wird. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung sollte ungefähr folgende Komponenten enthalten:

  • gesunde, komplexe Kohlenhydrate (Vollkorn)
  • viel Gemüse und Obst (5 am Tag)
  • gesunde Fette
  • verschiedene (pflanzliche) Proteine
  • Wasser als Getränk

Je mehr das Baby ausprobiert und je älter das Kind wird, desto mehr nähern wir uns den ungesunden Lebensmitteln. Hier wird man als Eltern zum ersten Mal gefordert: was und wie viel gibt man einem Baby unter 1 Jahr? Darf es schon zuckerhaltige Lebensmittel? Es beginnt bei den Babykeksen, die oft schon Zucker enthalten, bis hin zu wenn ältere Geschwister Schokolade essen. Und wann sind denn jetzt Süssigkeiten ok?

Mein Satz ist immer: Solange das Baby den Zucker nicht verlangt und kennt, solltest du es nicht aktiv anbieten, es wird es noch genug schnell kennen lernen.

Bei uns war die Regel: bis 2 keinen zugesetzten Zucker.

 

Süsses ist ungesund…. wann muss ich anfangen, zu verbieten?

Ich merke es schon jetzt: der kleine, 10-monatige Sohn möchte auch probieren, wenn die Mama die so schön krachenden Chips isst. Oder der Papa aus der Bierflasche trinkt (ja es ist gerade Fussball-EM). Oder wenn alle Erwachsenen im Sommer Glace schlecken. Jetzt beginnt es also schon, dass ich dem kleinen Kind beibringen muss, dass es einige Nahrungsmittel nicht essen darf. Und dass Süsses ungesund ist und es doch bitte mehr Gemüse statt Brot essen soll. Es gibt ja Kinder, die plötzlich nur noch Nudeln essen wollen. Und sicher kein Gemüse! Mir graut schon vor dieser Phase 😉 – und doch wird es nur eine Phase sein. Denn Studien haben bewiesen, dass Kinder, die als Baby und Kleinkind viel Verschiedenes probiert und gegessen haben und deren Eltern alles essen, später auch gute Esser werden. Die Ablehnung gewisser Lebensmittel gehört zur gesunden Entwicklung.

Wichtig ist, dass man Regeln aufstellt und diese einhält. Und was sicher nicht geht: wenn die Eltern und allenfalls noch ältere Geschwister die ganze Zeit Schokolade essen, das kleine 1.5-jährige Kind aber nicht. Hier gilt die Vorbildsfunktion. Hinzu kommt, dass man Süsses essen immer mit Zähneputzen verbindet – wir machen das so und es funktioniert ganz gut. Wer Süsses isst, muss nachher auch Zähne putzen.

 

Ab dem 1. Geburtstag Zucker? Es geht auch ohne (zuckerfreier Kuchen zum Geburtstag)

Viele Mütter in meinem Umfeld geben zum ersten Geburtstag erstmals Zucker – und zwar in Form eines Kuchens. Ab da wird man als Mama sowieso nachlässiger, da ab dem 1. Geburtstag viele Verbote in der Ernährung fallen…. deshalb gut aufpassen und nicht zu nachlässig werden, liebe Mamas! Schlussendlich muss aber jede Familie für sich selbst entscheiden, wie sie es handhaben wollen, wie viel das Kind also darf und ab wann (etwa so auch wie der Medienkonsum geregelt ist).

Hier ist  ein Rezept für einen 1. Geburtstagskuchen ohne weissen Zucker.

Zuckerfreie Himbeer-Rhabarber-Muffins (vegan)

Pinata-Karotten-Kuchen (mit Option auf ohne Zucker) für den 1. Geburtstag

Und so sieht die Ernährung bei uns im 10. Monat aus.

 

Schau dir auch hier mein Snack-E-Book an: 20 gesunde Snacks und Süssigkeiten ohne weissen Zucker!

 

 

Auf was sollte man achten, wenn man das Kind gesund ernähren will?

Heute habe ich einen guten Artikel auf LetsFamily.ch gelesen. Was also kann man dem kleinen Kind anbieten, damit es sich von Anfang an gesund ernährt – und welche Strategien gibt es (hier eine kleine Sammlung von Wissen):

  • Von Anfang an Wasser anbieten und keine Süssgetränke oder Fruchtsäfte
  • Als gutes Vorbild vorangehen
  • Gemüsesticks, Gemüsetiere schnitzen, mit Joghurt-Dip-Saucen gluschtig machen
  • Statt Glace selbstemachte Frozen Joghurt (mit Fruchtstücken) im Eis-Würfelbehälter
  • Das Baby muss verstehen, dass es nicht alles darf und es Grenzen gibt. Allenfalls Alternativen anbieten bevor es zu einem Trotzanfall kommt
  • Gemüse kann man dem Obstbrei oder dem Milchgetreidebrei untermixen, später auch Karotten im Birchermüesli servieren (hier ist ein Rezept)
  • Versuchen, viel frisch zu kochen – und das Kind mitkochen lassen
  • Früchte, gedörrtes Obst, Joghurte statt Milchschnitten, Schokolade und Haribos anbieten
  • Fertigprodukte wie Pizzas etc. nur als Ausnahmen oder zu besonderen Situationen. Das gilt auch für McDonalds!
  • Das Kind sollte Vieles probieren, oder wenigstens einen Löffel oder eine Gabel voll. Dann kann es immer noch entscheiden, ob es etwas mag. Und man sollte hier konsequent sein. Falls ein Kind eine Phase hat, in der es etwas nicht mag – oder Gemüse nicht mehr mag – einfach nicht aufgeben. Immer wieder probieren. Und wieder: als gutes Beispiel vorangehen und das Essen so spannend machen!
  • Energy Balls selber machen

 

Wichtig ist, dass gesund essen normal ist. Dass die Eltern dies vorleben und man gemeinsam am Tisch isst statt vor einem Fernseher oder jeder einzeln zwischendurch. Denn Essen ist mehr als nur Nahrung, es ist Sozialisieren, das Beisammensein als Familie pflegen, sich austauschen.

Und wenn dann mal die Phase kommt, wo nur noch Gemüse (oh, jetzt habe ich mich verschrieben), oder Pasta, oder Pommes Frites (hoffentlich nicht) oder Fleisch (hoffentlich auch nicht) auf dem Teller ist, dann müssen wir verschiedene Strategien überlegen. Ich werde euch dann berichten… Übrigens hier steht, wie man mit Gemüseverweigerern umgehen kann: 10 Tipps, damit das Kind mehr Gemüse isst.

 

Weiterführende Artikel:

Ernährungsplan im 1. Jahr

Eisenquellen in der Kinderernährung

Vitamine und Mineralstoffe in der Ernährung (generell)

Essbeginner – die Checkliste