Der neue ŠKODA ENYAQ iV im Test als Familienauto

Vor Kurzem durften wir eine Woche lang einen ŠKODA ENYAQ iV als Familie testen. Es war das erste E-Auto, welches wir als Familie gefahren sind. Wir setzen uns schon lange mit der Thematik Elektroauto auseinander, denn gerade als nachhaltig lebende Familie machen wir uns Gedanken über die Zukunft und Nachhaltigkeit der Automobilität. Hier kommt unser Testbericht:

 

Der Testwagen:  ENYAQ iV 80 mit 204 PS

Wir haben den ENYAQ iV 80 getestet. Erhältlich ab 47‘590 CHF. Der ENYAQ iV 60 ist bereits ab 42’590 CHF erhältlich.

Kann der neue Skoda ENYAQ auch Familie? Eine Familie braucht ein Auto mit Platz und Sicherheit. Zudem ist es immer wichtiger, dass ein Familienauto auch umweltfreundlich (wir wollen unseren Kindern ja einen lebenswerten Planeten hinterlassen) ist. Toll wäre es weiter wenn die Familienkutsche praktisch und komfortabel und auch etwas spritzig ist. Kann der ENYAQ alle diese Wünsche in sich vereinen?

 

ENYAQ iV: Das Äussere

Der ENYAQ macht optische einen wuchtigen Eindruck, ohne aber zu dick aufzutragen. In Zahlen heisst das: 4.65m Länge, 1.88m Breite und 1.62m Höhe. Also alles noch einigermassen alltagstauglich ohne im Parkhaus eines Einkaufscenters gleich in Panik zu verfallen, wenn der „Family-Parkplatz“ mal wieder anderweitig besetzt ist.

Das Design ist selbstverständlich Geschmacksache, mir aber gefällt die Erscheinung des Wagens mit seinen ausgeprägten Ecken und Kanten sehr gut. Letztere kommen insbesondere mit einer hellen Farbe aber noch besser zur Geltung als bei unserem schwarzen Testwagen. Helle Farben wie z.B. Silber haben sowieso den angenehmen Nebeneffekt, dass sie nicht so rasch schmutzig und verkratzt erscheinen (für den harten Familienalltag ein nicht zu unterschätzendes Argument).

 

ENYAQ iV: Die inneren Werte

Wir haben vom Fabia über den Octavia bis zum Yeti schon einige Skodas besessen und waren stets vom Platzangebot und den cleveren Detail überzeugt. Der ENYAQ kann unsere Begeisterung hier gar noch steigern: Im Innerraum geniessen Fahrer und Beifahrer grosszügige Platzverhältnissen und – für mich unverzichtbar – viele Ablageflächen für allerlei Kleinkram. Da der ENYAQ als Elektroauto keinen Kardantunnel hat, kann man sogar grössere Dinge unter der Mittelkonsole verstauen – sehr angenehm. Wie auch Möglichkeit das Handy induktiv zu laden (alternativ über vier serienmässige USB Typ-C Ports). Auch die Hinterbänkler geniessen viel Platz insbesondere viel Beinfreiheit. Hier kommt dem Enyaq der grosszügige Radstand von fast 2.8 Meter zugute. Im Innenraum verbaut Skoda unter anderem recycelte Materialien und z.B. Sitzbezüge mit einem hohen Anteil an natürlicher Schafschurwolle.

Der Kofferraum ist mit 585l für unsere Verhältnisse genügend gross und taugt auch für Fahrten in die Ferien oder den Baumarkt. Er überzeugt auch durch den ebenen Ladeboden und Variabilität (Rücksitze können z.B. vom Kofferraum aus umgeklappt werden).
Ein kleiner Kritikpunkt beim Raumangebot bleibt: Trotz des reinen Heckantriebs hat der ENYAQ vorne unter der Motorhaube keinen Trunk (grösseres Ablagefach) wo man z.B. das Ladekabel verstauen könnte. Dieses hat zwar seinen Platz unter dem Kofferraumboden, was aber nicht sehr clever ist wenn der Kofferraum vollgepackt ist.

 

Kritik auf hohem Niveau… kommen wir noch zu den Details, für welche Skoda bekannt ist. In den Vordertüren z.B. haben die Ingenieure einen Schirm „versteckt“ oder in der Heckklappe ein Eiskratzer. Ob man das wirklich braucht sei dahingestellt. Dies gilt vor allem dem Eiskratzer, denn ein solcher braucht es beim Elektroauto eigentlich gar nicht: Man kann den ENYAQ nämlich programmieren, dass er sich auf eine bestimmt Uhrzeit aufheizt und man so im Winter in ein schon vorgewärmtes Auto sitzen kann. Weiter gibt es eine Lenkradheizung und natürlich auch eine Sitzheizung vorne und hinten.

Falls einem der Wagen doch nicht genügend gross sein sollte, hat er serienmässig eine Dachreling (für z.B. eine Dachbox) oder optional einer Anhängerkupplung (z.B. Fahrradträger).

ENYAQ iV: Das Fahren

Das Fahren im ENYAQ ist denkbar einfach: Hineinsitzen, Bremse treten, Wahlhebel auf D oder B stellen und schon rollt man super leise los (für die Fussgänger gibt es unter 30 km/h dezente „Ufo-Töne“ zu lauschen). Erst ab Landstrassentempo ist der Geräuschpegel ähnlich einem modernen Verbrenner und man nimmt Wind- und Abrollgeräusche wahr. Diese sind aber nie aufdringlich und man gleitet komfortabel und kommod dahin. Die Fahrleistungen sind für den Alltag völlig ausreichend, ich vermisste aber noch den letzten Punch. 204 Pferdestärken sind wahrlich nicht dürftig, aber sie sind mit 2.3 Tonnen Leergewicht doch schon recht beschäftigt. Skoda hat aber das Bedürfnisse von dynamischen Mamis und Papis erkannt in wird in Bälde das sportliche RS-Modell mit knapp 300 PS auf den Markt bringen.

Beim Fahren hat uns neben der geringen Geräuschkulisse insbesondere die Rekuperierungsmöglichkeiten (quasi Laden der Batterie durch Bremsen v. a. beim Abwärtsfahren) gefallen. Diese sind via Lenkradpaddel in drei Stufen regelbar. Es gibt auch einen automatischen Modus, der z.B. den ENYAQ vor einem Kreisverkehr automatisch verlangsamt. Es ist weiter möglich, den Wagen auch nur mit einem Pedal zu fahren (One-Pedal Drive). Leider geht der Wagen dann aber doch nicht komplett in den Stillstand, wenn man das Pedal nicht mehr betätigt.

Das Aufladen mit dem ENYAQ iV

Skoda gibt für unseren Testwagen mit der 77kWh Batterie eine theoretische Reichweite von 537 km an. Dies dürfte wohl nur mit sehr leichtem Blei, resp. Elektrofuss und bei idealen Bedingungen möglich sein. Wir haben bei unseren Testfahrten inkl. längerer Autobahn- und Passfahrt zwischen 16 und 18 kWh pro 100 km verbraucht. Damit sind 400 km absolut realistisch, was im Alltag für die meisten wohl ausreichend ist.

Den ENYAQ kann man sowohl an einer normalen Haushaltssteckdose, an einer sogenannten Wallbox oder aber einer Schnellladesäule laden. Die Verfügbarkeit an öffentlichen Ladesäulen ist in der Schweiz relativ gut (aktuell rund 2‘500 Stück) und das Laden selber funktioniert problemlos. Es dauert aber je nach Ladesäule und Ladezustand auch mal länger, wie wir feststellen mussten. Theoretisch könnte der ENYAQ mit 125 kW Laden, was bedeutet, dass die Batterie innert 38 Minuten von 5 auf 80% geladen werden kann. Im Test haben wir die 125 kW jedoch an keiner der getesteten Säulen (DC-Schnelllader) erreicht. Dies bedeutete, dass wir jeweils etwas länger warten mussten, bis der ENYAQ wieder genügend geladen war. Insbesondere auf längeren Reisen mit Kindern („wann sind wir endlich da“) ist das natürlich nicht so toll. Ob das an der Säule oder an einer Software-Einstellung des Wagens lag, können wir nicht beurteilen.

So oder so empfiehlt sich eine private Wallbox. An einer solchen kann der Wagen bequem über Nacht vollgeladen werden und ist so somit stets einsatzbereit.

 

skoda enya1 bildschirm

Unser Fazit

Unsere Frage lautete ja, ob der ENYAQ Familie kann. Ja, kann er! Er hat genügend Platz, hat ausreichende Fahrleistungen und überzeugt mit cleveren Details. Der Wagen gibt einem ein gutes Gefühl so nachhaltig wie aktuell möglich zu sein (wenn der Strom aus nachhaltiger Quelle stammt, fährt der ENYAQ 100% emmissionsfrei. Auch der hohe Anteil an recycelten Materialien gibt einem ein gutes Gefühl.

Klar, der Wagen ist auf den ersten Blick kein Schnäppchen, aber ein Elektroauto ist im Unterhalt deutlich günstiger als ein Verbrenner, womit sich der Preis auf lange Sicht wieder relativiert. Für uns wäre der ENYAQ auf einem Fall eine Empfehlung wert.

 

Autor: Der Papa

 

Wenn du meine eigene Sicht und mein Fazit lesen möchtest – und noch einige Fakten zur Nachhaltigkeit der Batterie, dann lies meinen Instagram-Beitrag:

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*Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Skoda Schweiz entstanden, wiedergibt aber unsere eigene freie Meinung.

 

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